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Jul.′ 12 08

Regen. Also so was. So ein Regen weckt uns, dass Frau Käptn komplett alle vier Regengarnituren aus der Backkiste kramt. Drei Damen verkleiden sich Ostseewettermäßig, mit Südwester und Gummistiefeln und so geht’s ab zum Bäcker. Inzwischen kommt die Sonne raus. Beim Bäcker in der Schlange haben alle T-Shirt und kurze Hose an und natürlich Flipflops. Wir stechen ein bisschen aus der Menge. Julita sagt:“ Ja, aber wenn wir nicht die Regensachen anhätten, hätts weitergeregnet. Und dann hätten die anderen alle Regensachen an.“ Und da is ja was wahres dran. Wir marschieren also mit haufenweise langen Broten zurück zum Schiff und legen bei Sonnenschein ab.

Das letzte Vogesenstück liegt vor uns. Wir schleusen heute 18 Schleusen und müssen nur zweimal den VNF Menschen rufen. Einmal klemmt das Tor, wegen eines dicken Astes. Am Abend kommt eine siebenmeter Schleuse. Bergab. Wir bibbern, weil unsere blauen Leinen ein bisschen kurz sind. Wir müssen eine Leine anknoten und hoffen, dass sie nicht beim Durchziehen klemmt. Aber alles klappt wie geschmiert. Die Mosel, neben der wir seit einiger Zeit fahren, fließt zu und der Kanal wird zum Fluß und groß, breit, Riesenschiffe begegnen uns. Ganz andere Dimensionen als auf dem Vogesenkanal. Wir fahren bis 19 Uhr, bis kurz vor die nächste Schleuse, Villey le sec, kurz vor Toul.

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Der Käptn wälzt den Atlas und findet heraus, dass wir auf der Höhe von Paris sind. Fast.

Over und aus.

Jul.′ 12 07

Wir verabschiedenen uns von den netten Holländern und fahren weiter nach Norden. Gleich die zweite Schleuse hat schon Aussetzer – zwei rote Lichter. Ne ¾ Stunde warten – hmmmm. 4 Schleusen weiter werden wir sogar in einer Schleuse eingeschlossen. Zum Glück nicht unten, sondern oben. Der Schleusenwärternotdienst hilft schnell – gut dass wir die Notfallnummer haben… 🙂

Die nächste Schleuse will auch nicht. Die Schleusung will nicht auslösen. Wir denken, dass wir mal wieder zu flott waren und Anni hält für n paar Sekunden die Hand vor die Einfahrtslichtschranke… 🙂 Nun geht’s – Haha – Wir werden auch mal Schleusenwärter.

Irgendwie geht uns das Abwärtsschleusen nun auch n bisschen langsam. Häufig stehen wir vor einer leeren Schleuse lange rum, bis die endlich vollgelaufen ist und das Tor sich öffnet vergehen wertvolle Minuten. Da sich Schleusen ja immer noch so ca. 2 km auseinander sind, wird die Landmannschaft reaktiviert. Ein Crewmitglied fährt bewaffnet mit der Schleusenfernbedienung mit dem Rad und dem Walkitalki vor und drückt einfach schon mal ein bisschen früher auf den „Wir-kommen-Schleuse-Knopf“ – geht nun schön flott. Wir können meistens – wenn das Timeing stimmt – in eine mit Wasser gefüllte und offene Schleuse einfahren. Cool!

Trotzdem müssen wir heute leider schon um 15h in Charmes anlegen, weil die nächsten 15 Schleusen kein anständiger Anleger in der Karte verzeichnet ist.

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Meistens ist zwar noch ein unverzeichneter Anleger irgendwo zu finden, aber wir können auch mal gut nur n halben Tag fahren und ein bisschen länger Pause machen.

In Charmes machen wir an einem alten Kümo fest um ein bisschen Wasser unterm Kiel zu haben. Duschen – endlich. Wir kaufen 4 Marken und gehen gemeinsam die drei Kabinen besetzten. Es bildet sich eine Schlange hinter uns. Eigentlich haben wir nämlich an einem Wohnmobilcampingplatz angelegt. Ziemlich was los hier. Eine Bühne wird aufgebaut. Wir beschliessen das „Abendessen“ von dem Kanuverein zu kaufen, der hier die Bewirtung macht. Wir bekommen zweimal ein halbes Baguette mit einem Eckchen Käse, ein armes kleines Würstchen auf einem Nudelsalat, eine Waffel mit Nutella (Nuskati, obwohl mit Nutella geworben wurde – der Kpt. ist entsetzt) und einen Plastikbecher mit Kaffee ohne Milch. Alles für 2x 12 EUR. Nunja. Wir sehen es als Spende für den Kanuverein. An Bord werden noch zwei Dosen Ravioli aufgerissen.

Wir treffen Peter und Ulrike mit ihrem 22 Fuss Segelboot. Sie sind auf dem Weg nach Süden. Wir tauschen Karten und Erfahrungen. Ein sehr netter Abend.

Over und aus.

Jul.′ 12 06

Um 8h klingelt der Wecker, um 9h stehen wir mit der Fernsteuerung vor der ersten Schleuse und drücken den Knopf. Das alte Spiel wird beibehalten. Landmannschaft mit Fahrrad und Bordcrew auf der Röde Orm.

31 Schleusen wollen wir heute schaffen. Die ersten 17 Stück schleusen wir zusammen mit einem orignal englischen Kanalkahn. Lustig. Die Landmannschaft hat also immer zwei Schiffe anzutüddeln. Klappt aber echt super.

Zwischendurch sehen wir eine Tankstelle in Fahrradreichweite und machen fest. Tanks auffüllen. Und dann sind wir übern Berg. Wir können es kaum glauben, ab jetzt geht es wieder bergab.

Eine Schleusentreppe mit 14 Schleusen hintereinander, allerdings mit kurzen ca. 200m langen Kanalstücken dazwischen, damit können sich auch Entgegenkommer entgegenkommen.

Bergabschleusen ist super. Die volle Schleusenentspannung. Landmannschaft brauchen wir nicht mehr. Schlippleine vorne und achtern um nen Poller. Ohne Verwirbelungen und Geschaukel und Leinengezerre geht es talwärts. Man muss nur abwarten und Leine geben. Eine Gefahr ist allerdings dabei. Wenn sich die Leine in einer Schleusenwandritze oder ähnlichem verklemmt, könnte sich das Schiff aufhängen oder ne Klampe rausreissen oder so was. Für solche Ereignisse, die uns hoffentlich aber nicht passieren, haben wir nun auf dem Vor-und Achterschiff jeweils einen Cutter griffbereit. Im Zweifel wird die Leine gekappt.

Bei der Schleusenteppe läuft alles glatt. Um 18.06 Uhr schleusen wir aus der 14. Schleuse und sind froh, dass sie uns noch rauslassen, 6 Minuten nach Dienstschluss. Wir biegen rechts nach Epinal ab, und freuen uns auf die Dusche. Am Eingang warnt ein Schild vor 1,60 Wassertiefe. Wagemutig trauen wir uns weiter. Wir überqueren eine Wasserbrücke, ein Aquädukt, und da rumpelt es unterm Kiel. Shit. Die Handbreit reichte nicht. Wir beschließen, umzudrehen und am Kai festzumachen.

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Ein nettes Paar aus Holland liegt hier auch schon mit ihrem Segelboot. Sie sind auf dem Weg in die Wärme. Wir unterhalten uns noch sehr nett und sie geben uns ein paar Tipps für den Weg durch Holland.

Over und aus

Jul.′ 12 05

Juhu

Jeden Kilometer eine Schleuse. Jetzt bekommt der Begriff SPORTbootfahren eine ganz andere Dimension. Aber die meiste Arbeit machen die Kids. Die wollen nämlich immer und ständig die Schleusenwände hochkrakseln, um die Leinen über die Poller zu legen.

Das Ganze geht ab der Schleuse 36 erst richtig los. Denn vor der Schleuse 38 stehen wir eine Stunde rum und warten auf den VNF Entstörservice. Der Schleusenwärte kam natürlich an, sobald das Feuer auf dem Herd brannte und das Wasser kurz vorm Kochen war – is ja klar – schnell Feuer wieder aus – und durch die Schleuse. Er hat dann wohl an der Schleuse den Resetknopf gedrückt. Die Schleusen hier in den Vogesen haben vielleicht auch ne Schaltsekundenproblematik (s. Orange). Weiter geht’s zur nächsten Schleuse. Ein Motorboot schleust runter und bleibt auf der Hälfte stecken. Wieder wird der VNF alarmiert. Der braucht aber n bisschen länger, er hat nämlich bei unserer letzten Schleuse angefangen Rasen zu mähen, das dauert halt n bisschen. Den nächsten VNF Mitarbeiter wird der Kpt. nach dem Resetknopf fragen. Julias Wasserkesseltrick funktioniert hier leider nicht.

Aber dann geht’s richtig los. Die nächsten 18 Schleusen arbeiten fehlerfrei – jedenfalls fast.
Unser Schleusenmanöver wird jetzt verfeinert. Da der Abstand der Schleusen ja nur noch 1000m oder weniger ist, gibt es es ab jetzt eine Landmannschaft. Abwechselnd fahren Julita, Annika, Jule oder der Kpt. mit dem Fahrrad am Kanal lang, um in der nächsten Schleuse die Leinen anzunehmen. Damit ersparen wir uns die Kletterei und es geht so auch viel schneller – zu schnell. Jedenfalls wird die Röde Orm durch ihr atemberaubendes Schleustempo nicht mehr bei der Schleusenausfahrt registriert. Die Schleuse ist völlig verwirrt und denkt es ist immer noch ein Schiff in der Schleuse. Wir sollen doch jetzt langsamer schleusen wird uns mitgeteilt

4 Sec. sollen wir brauchen um durch die Schleusenausfahrt raus zu fahren

– Jawoll – wird gemacht.

Vor der Schleuse Uzemain (18) legen wir mit Spibaumspreizabstand (1m) an die Spundwand und versuchen Fische zu fangen – Totalentspannung. Julita: Boooh is dat langweilig.

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Morgen geht’s noch 20 Schleusen bergauf und ab dann wieder bergab. Wir können es kaum glauben, dass wir dann schon über den Hügel drüber sind.

Over und aus.

Jul.′ 12 04

12 € für einen Hafen ohne Service – sind 12 € zuviel. Den Yachthafen von Port-sur-Saône können wir echt nicht empfehlen. Für eine Dusche wird einem 2,30 EUR abgeknöpft. Der Eintitt im Schwimmbad (1,50), auf der anderen Straßeseite, ist günstiger. Wenigstens wird das Wasser am Steg aufgedreht, damit wir wieder unseren Tank füllen können. Als ein anderer Segler sich beim Hafenmeister beschwert, wird dieser auch noch ziemlich motzig, fast schon fremdenfeindlich, wenn schon nicht gastfreundlich… – Den Diesel für 1,60 EUR nehmen wir natürlich auch nicht – Schnell weg hier.

Bis Corre haben die Schleusen noch einen Abstand von ca. 10km. Zwischendurch haben wir Zeit für Schule und Bloggen und Frühstück. Aber dann geht es los. In der ersten bzw. letzten Schleuse (Nr. 46) des Canal des Vosges bekommen wir eine Fernbedienung für die vielen vielen vielen nächsten Schleusen. Wir können es wohl noch so bis Amont Fontenoy schaffen (No. 34) – wir rechnen ab jetzt in Schleusen nicht in km, schon wieder ne andere Maßeinheit. Schaffen wir aber natürlich nicht. Nach der Schleuse No. 39, Pont du Bois machen wir an einem Anleger fest.

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Jedenfalls versuchen wir es. Ist natürlich zu flach. Wir bauen uns mit unserem Spibaum und ner Leine eine Schiffabhaltevorrichtung. Nu sind wir nen Meter weg und haben gerade so die sog. Handbreit Wasser unterm Kiel. Mit einem großen Schritt geht’s an Land.

Die Kids nehmen ihre Playmokisten mit auf die grüne Wiese und werden nicht mehr gesehen. Jule macht sich lang auf der Koje und der Kpt. blättert im Kanalbuch. Natürlich haben wir auch kein Internet – ist ja klar. Orange funktioniert jetzt zwar grundsätzlich. Man hat hier in der Walachhei nur keinen Netzempfang. Völlig ab vom Schuss, fast wie mitten auf Pazifik.

Ab vom und Schuss…

Jul.′ 12 03

Feenbegleitfahrt

Logbuch, Sabbatjahr Kommentare deaktiviert für Feenbegleitfahrt

Sonne. Endlich. 2 Tage Regenwetter ist echt genug. Jule und der Kpt. gehen zum Einkaufzentrum mit eingegliedertem Orangeshop. Der Orange-Mann ist echt nett…. Er erklärt uns, dass es am Wochenende Probleme gab, dass die aber nun beholen sind. Wahrscheinlich hatte Herr Orange mit der Schaltsekunde ( http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article107665254/Schaltsekunde-legte-weltweit-Rechnernetze-lahm.html ) zu kämpfen, die etliche Server und Programme lahmgelegt hat. Wir schnappen uns noch drei Langbrote und legen ab. Heute sind 11 Schleusen zu meistern.

Und tatsächlich beginnen wir gleich mit der ersten. Julita schleust im Schlafanzug. Dann gibt’s Frühstück. Die nächste Schleuse ist nicht weit. Inzwischen klettern Annika und Julita schon wie alte Profis die Leiter hoch, eine nimmt die Vorleine, eine die Heckleine über den Poller. Dann warten, wie das Schiff steigt. An der dritten Schleuse steht ein Apfelbaum!! Welch Freude, beide Kinder flitzen dahin und begrüßen ihn. Das ist ja fast schon wie zuhause. Die Palmen haben wir nun ja schon lange hinter uns gelassen.

Der Nachmittag wird zu einer Feenbegleitfahrt. Wir reisen auf schmalen Kanälen, die Ufer gesäumt mal von dichtem satten grünen Wald, mal von einzelnen, alleeartig gewachsenen Bäumen. Uns umschwirren Schmetterlingen und Libellen in allen Farben. Sie tanzen über dem Wasser und landen auf dem Schiff. Ab und zu sitzt am Rand ein Graureiher, schaut uns weise hinterher und steigt in die Lüfte. Vor einer Brücke sehen wir einen Greifvogel jagen. Ein Fisch springt fünfmal aus dem Wasser, um Wassermücken zu fangen. Wunderbare Natur, wir mittendrin.

In eine Schleuse fahren wir ein, neben uns vier Meter hohe Algenbewachsene Glitschmauern. Es riecht eigenartig. Nach Stall. Wir schleusen nach oben und sehen uns Auge in Auge mit einem Esel. Neben ihm grasen in Seelenruhe Schafe und Hühner dicht beieinander. Der Schleusenwärter verkauft selbstgemachten Wein und Honig. Idylle.

In einer anderen Schleuse kommt uns die Schleusenwärterin entgegen, ob wir einen Salatkopf aus ihrem Garten haben möchten? Gerne. Annika steigt aufs Fahrrad und begleitet uns radelnd bis zum Hafen. Es ist sieben, wir haben elf Schleusen und 60 km hinter uns.

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Nun ist gut für heute. Wir machen in Port-sur-Saone fest. Die Toiletten sind schon verriegelt, dass Wasser ist abgedreht. Der Hafen ist nicht so dolle, hoffentlich wenigstens günstig, sehen wir morgen.

Nudeln werden verschlungen und der Abend klingt aus.

Over und aus.

Jul.′ 12 02

Der Himmel ist noch immer grau. Der Regen fällt weiterhin – mal mehr – mal weniger. In einer Wenigerphase suchen wir in der Stadt die Fluviacarte No. 9 (Vogesenkanal und Canal de Est) und werden im Tobakkoshop fündig. Das letzte Buch im Laden. Jule macht einen Freudentanz. Nun aber weiter. Wir verlassen St-Jean-de-Losne Richtung Norden.

Mehrere Chartermotorboote werfen ihre Sonnenschirme über Bord und überlegen sich dann, sie aber wieder einzufangen, die helfen ja auch gegen Regen. Auch die Brücken – stellen wir fest – sind gut gegen Sonne, aber auch gegen Regen. Faszinierend 😉 .

Heute fangen die Automatikschleusen an – spannend.

Bei der Einfahrt dreht man einen Schlauch, der 100 Meter vor der Schleuse überm Wasser hängt. Dann geht das Blitzlicht als Drehbestätigung an und irgendwann geht das Tor auf. Festmachen und dann die blaue Stange in der Schleusenwand hoch schieben. Tor zu. Wasser rein. Tor auf. Fertig. 4x geht das heute so. Annika und Julita klettern die Schleusenwand hoch und belegen das Schiff auf den Pollern an Land. Dann laufen sie stolz wie Oskar an der Schleuse hin und her.

Der Regen hört sogar auf und die Landschaft ist ziehmlich grün. Wir fahren durch richtige Wälder hinduch.

80 km später machen wir in Gray fest. Dies ist ein Orangebeschwerdeort.

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Wir haben uns im letzten Hafen informiert. Unser Mobilesinternet will nämlich noch immer nicht.

Wir gehen längseits an ein Schweizer Motorboot. Direkt am Kai ist es für uns nämlich zu flach. 1m oder so was. In Gray ist der Hund begraben. Der Kpt. und sien Fru versuchen eine offene Bar zu finden. Nix zu machen – leere Gassen.

Wir probieren mal wieder unser Orangeinternet aus – und siehe da – es geht. Komisch – aber eigentlich ja auch klar. Wir sind in der Nähe von einem Orangeshop und wollen uns beschweren. Machen wir aber morgen trotzdem – egal, ob es nu geht oder nicht.

Over und aus.

Jul.′ 12 01

Heute machen wir einen entspannten Hafentag. Mal Motorfrei. Denn der Shipchandler hier hat die Flusskarten, die uns noch fehlen, und heute ist leider Sonntag. Also warten wir bis morgen. Also, wir haben bis zwölf geschlafen, bis drei gefrühstückt und bis sieben mit Arne und Jana Kaffee getrunken. Dabei Wäsche in der örtlichen Lavanteria gewaschen und Flusskarten gewälzt.

Wir beschließen, den Kanal de Est zu fahren, dann die Maas bis Maastricht und dann über den Julianakanal bis ins Isselmeer. Das sollte wir in drei Wochen schaffen. Heute Nacht hats geschüttet, den ganzen Tag über ist es bewölkt und kühl. Ziemlich angenehm (Komm. vom Kpt.: unangenehm). Zum Abend holen wir Socken und Fließjacken raus. Hatten wir lange nicht. Jetzt lauschen wir dem Spanien-Italien Spiel. Die reden da einen Blödsinn im Internetradio.

Ach ja und – Viiiii-vaaa  Espaa-niii-aa!!!

Wir waren natürlich für Spanien und haben uns mit Fanschal vor der EM auf ne Colaflasche drucken lassen… 😉

Over und aus.

Jun.′ 12 30

Von wegen Orange ärgern… und wieder ärgert dieser Laden uns. Nach dem Wasser und Spriteinkauf wollen wir die Internetgeschichte angehen. Nur noch einmal probieren, ob es vielleicht jetzt funktioniert. Und, wer sagts, plötzlich geht es wieder. Super, dann können wir ja ablegen. So motoren wir weiter die Saone hinauf. Der Käptn freut sich, will bloggen, und da: nix mehr Internet. Geht wieder nicht. Das kann doch wohl nicht wahr sein – grrrrrrrr.

Ansonsten ist die Fahrt heut sehr idyllisch. Die Saone ist hier breit, die Ufer bewachsen, mit Bäumen, Wiesen, zum Teil kleine Strandabschnitte. Jetzt zum Wochenende stehen die Franzosen am Ufer, Zelte aufgebaut, Grills angezündet, Angel rausgeworfen. Kinder planschen im Wasser. Es ist auch nicht so kochend heiß heute. Immer noch heiß, aber die Haut klebt nur, das Wasser läuft nicht in Strömen den Bauch runter.. der heißersehnte Regen hat leider nicht eingesetzt.

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Eine der Schleusen war heute noch etwas spannend. Das Wasser wurde jedenfalls nicht eingelassen, sondern die Schleuse geflutet. Scheinbar hatte es der Schleusenwärter wohl etwas eillig und hat die Schieber zu schnell zu weit geöffnet, die Folge war ein Badewannenschwabbeffekt – nicht schön.

Nach  70 km laufen wir in St-Jean-de-Losne ein. Ziemlich großer Hafen.

httpv://youtu.be/BEfN3Dw5Uwc

Wir nehmen die erstbeste Box und verteuen das Schiff. Alle Schiffe an diesem Steg sind zu verkaufen. Überall gelbe Schilder. Wir sind etwas irritiert. Vielleicht haben die alle kein Liegegeld bezahlt – oder so. Wir suchen den Hafenmeister. In der Capitäneria drücken wir die Nasen an dem Schaufenster platt. Unsere noch fehlenden Flusskarten liegen keine 2 Meter von uns entfernt, aber es ist Sonnabend abend und morgen Sonntag – son Mist. Wir werden per Schild an das Schiff „Rook“ verwiesen. Ein sehr netter Engländer bittet uns an Bord und checkt uns ein. Er erzählt uns n bisschen was über unseren geplanten Weg und lässt uns in seinem Kanalbuch blättern.

Ein Gewitter zieht auf. Wir verziehen uns an Bord und checken das sehr gute WiFi. Es grummelt und Blitz und weht.

Doch dann geht’s richtig los. Komisches Geräusch, das immer näher auf uns zu kommt. Höllisch laut. Die Luft ist eiskalt. HAGEL. Der Kpt. denkt kurz über seine Bootsversicherung nach, doch dann sind die Eisbälle auch schon über uns. Dort sind 5cm dicke Eisbrocken dabei. Hoffentlich hält die Sprayhood das auch – hoffentlich platzt der Antigrib nicht vom Deck – hoffentlich verbeult der Mast nicht – wahnsinn wie das scheppert.

Als sich die ganze Sache verzogen hat macht der Kpt. einen Rundgang über Deck… „Schäden“ – „Keine“ – Auf den ersten Blick, jedenfalls.

Um Rest für den Longdrink zu retten, waren wir allerdings zu langsam.

Hagel und aus…

Jun.′ 12 29

Auf diesem Baustellenhafen in Macon gibt es drei Hafenmeister. Alle laufen immer in einer Gruppe gemeinsam herum, so kommt es, dass selten die Capitaneria besetzt ist. Das Wasser ist auch ausgeschaltet. Es gibt also keine Dusche und keine Toilette. Aber ein Orangeladen… 20 Min. zu Fuss in die Stadt. Und mit dem Boot zurück – ne – das geht gar nicht. Zurück – nie. Wir nehmen noch ein paar Liter Benzin für Suzi mit, nachdem wir die Hafenmeisterbande gefunden haben und fahren in die nächste Stadt, auf die Suche nach Orange.

Die Kids sehen Störche. Im Nest – mit Babystörchen. Da stellt sich doch die Frage, wer bringt eigentlich bei den Störchen die Babys – also irgendwas stimmt doch da nicht.

Der Sonne zum Trotz – Kochen lassen wir uns nicht, gegart werden wir trotzdem- baut der Käptn aus den Paddeln von der Pinta (Beiboot) ein Schattendach für den Rudergänger.

Nach 60 km und einer erfolglosen Orangesuchpause in Tournus kommen wir in Chalon-sur-Saone an. Es ist sehr nett hier. Einmal über die Brücke, landet man auf einer Insel mit einer Straßenrestaurantstrasse. Eine sehr nette Atmosphäre, hier könnte man sich gut mal niederlassen – tun wir aber nicht.
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Zweimal über die Brücke ist man in der Innenstadt und das Orangeschild leuchtet – leider ist der Laden schon geschlossen.

httpv://youtu.be/insat4EUm1U

Die erste Offiziöse hat direkt hinterm Hafen eine moderne Einkaufsmeile entdeckt. Super. Auch hier ist ein Orangeladen drin. Die Einkaufswagen stehen schon neben der Capitaneria des Hafens rum. Praktisch. Eine Tankstelle mit zivilen Spritpreisen ist ebenfalls in Einkaufswagenreichweite.. Der Plan für morgen steht. Orange ärgern und Sprit nachfüllen.

Over und aus…

Jun.′ 12 28

In dem Einkaufzentrum auf der anderen Seite von Hafen gibt es einen Carrefour. Den Einkaufswagen können wir von dort bis direkt ans Schiff schieben. Es lohnt also mal wieder ein Großeinkauf, vor allem Getränke sind wichtig. Bei der Affenhitze verdunstet ne Menge Wasser.

Die ersten 100 MB von unserem Orange Internet sind abgelaufen. Der nette Hafenmeister schafft es, sich durch die französischen Ansagemenüs zu klicken und unseren Gutschein zu aktieren/aufzuladen. Ne SMS kommt an. Scheinbar alles gut. Aber eine Stunde nach dem Ablegen geht Internetmässig schon wieder gar nix. Wir haben uns ja schon mal über Orange geärgert. Mal sehen, ob wir das bei der nächsten Stadt wieder gerichtet bekommen.

Wir tuckern – ach was – wir flitzen die Saone hoch. Die Strömung ist zu vernachlässigen. Wir können durchgehend über 5 Kt. fahren. Kurzzeitig mit starkem Rückenwind sogar 5,7 kt.

Wir beschließen so lange zu fahren, bis es dunkel wird. Zwei Schleusen schaffen wir. Der Hub ist auch nur 4m bzw. 3,2m. Leider haben die Schleusen hier keine mitsteigenden Poller mehr. D.h. Wir legen an einer Leiter an und Annika klettert hoch und legt die Leinen 2 m höher in einen Wandpoller, so dass wir beim Schleusen nicht die Leinen verlegen müssen. Das klappt beim zweiten Mal schon richtig gut. Wir gewöhnen uns dran.

Die Saone ist richtig nett zu fahren. Schönes Ufer. Nicht kanalisiert. Nur die Sonne – die brennt erbarmunglos von oben. Wir schwitzen wie die Affen in der Hitze. Die Kids laufen nur noch in den nötigsten Bekleidungsteilen rum. Der Kpt. bald auch. Der kühlende Wind lässt leider nach.

Am Abend haben wir 80 km geschafft. In dem nagelneuen, noch nicht ganz fertigen, baustellenmäßigen Yachthafen in Macon machen wir fest.

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Egal. Ein Gewitter kommt auf. REGEN. Der Wahnsinn. Das hatten wir soooo lange nicht.

Over und aus…

Jun.′ 12 27

Diesel- und Benzinkanister werden befüllt und die Getränkekiste aus dem örtlichen Supermarkt. Dann legen wir ab. Unser letztes Stück Rhone liegt vor uns. 40 Kilometer, die uns nochmal schwer gemacht werden. Die Rhone gibt alles, um uns zu bremsen, Strömung, Warten an den Schleusen, entgegenkommendes Treibgut, ganze Baumstämme und Bahnschwellen treiben uns entgegen. Mitunter fahren wir weniger als 2 Knoten. Um 19 Uhr biegen wir in die Saone ein und gleich in den Yachthafen in Lyon.
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Dort begegnet uns ein fröhlicher englischsprechender Hafenmeister. Er gibt uns Geheimtipps für die Stadtbesichtigung und sämtliche Codes für verschiedene Türen. Der Hafen liegt direkt an einem Shoppingcenter, Annika und Julita stürmen gleich in selbiges, um ihr Taschengeld auf den Kopf zu hauen. Wir machen das Boot klar, schließen ab und gehen, als die beiden wiederkehren, zum Wassertaxi um in die Innenstadt zu fahren. Mal wieder hungrig. Also ist der erste Pizzaladen unser. Eine freundliche Stadt begegnet uns. Die Saone fließt mitten hindurch. Am Ufer sitzen Menschengruppen, Hausboote liegen seitlich, fantasievoll geschmückt und bepflanzt. Sehr gemütlich. Die Altstadt hat viele kleine Gassen, mit Straßenrestaurants, schwatzende, lachende Menschen sitzen an der Straße.

Wir finden die im Stadtplan mit grünen Punkten bezeichneten geheimen Hausgänge. Durch dicke Eichentüren verdeckt, kann man quer durch die Häuser gehen und kommt an einer weiteren Eichentür wieder auf die Straße. Abenteuerlich. Wir erforschen die nächtliche Stadt. Die Kathedrale sieht aus wie aus Sand gemeißelt. Vom Berg leuchtet die Basilika. Wir überqueren den Fluss und finden uns in der Neustadt auf einem Platz wieder, der eine Photoausstellung über die Rhone und Saone bietet. So laufen wir an vergrößerten Flussuferfotos entlang, ebenda, wo wir heute entlanggefahren sind. Zurück nehmen wir die Metro, bestens ausgeschildert, auch die Fahrkartenautomaten sind verständlich. Drei Stationen, dann umsteigen in die Tram. Superorganisiert die Stadt. Direkt am Hafen steigen wir aus und haben einen wundervollen Eindruck von Lyon bekommen. Eine schöne Stadt. Hier könnten wir länger bleiben. Doch der Zeitplan drängt. Wir fahren morgen weiter. Mal sehen wie die Saone sich fahren lässt, hoffentlich hat sie weniger Strömung als die Rhone.

Over und aus.

Jun.′ 12 26

Die Tankstelle im Hafen von Valence wollte keine unserer Karten fressen – also gibts auch keinen Brennstoff. Aber wir haben noch genug für mind. 2 Tage. Wir verabschieden uns, die Franzosen Jaques und Monique, mit denen wir durch viele Schleusen gemeinsam gefahren sind, kommen noch vorbei und schenken den Kindern Kekse und Schokolade. Wir fahren also weiter. 76 km, bis St.-Claire du Rhone, haben wir uns vorgenommen, mal sehen ob das klappt. Bis 21h werden Yachten geschleust und um 21.30h geht die Sonne unter, also haben wir bis 22h Zeit.

Die Gegend um die Rhone rum wird deutlich hübscher, Weinberge, kleine Dörfchen – wie von Märklin, Felsen… ziemlich abwechslungsreich. Ok ein bisschen Betonkanal ist heute auch wieder dabei. Wir können in fast alle Schleusen direkt hinein fahren, werden auch allein geschleust. Es klappt gut. Vor den Schleusen schwimmen jedes Mal Unmengen Treibholz herum. Da muss man gut hingucken und Slalom fahren. Vor der letzten Schleuse vor St. – Claire du Rhone müssen eine Stunde warten. Son Gastanker kommt von hinten, hat Vorrang und darf auch nur alleine geschleust werden.

Wir kommen aber trotzdem zum Sonnenuntergang im Hafen an. Jana und Arne sind auch hier im Hafen, nehmen uns die Leinen an und laden uns zum Imbiss an Bord ein. Total nett.
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Wir wälzen die Rheinbücher von den beiden und überlegen zum xten mal, ob wir den Kanal d’Este oder den Rhein fahren sollen. Doch die Bücher bestätigen unsere Sorgen, der Rhein hat derart viel Strömung, dass wir lieber auf dem sicheren Kanal d’Este bleiben werden. Mal sehen.

Mit dem heutigen Tag haben wir 5000 sm im Kielwasser. Wir feiern das bis 2h nachts.

Ein paar Stunden Schlaf, dann soll es weitergehen nach Lyon.

Over und aus.

Jun.′ 12 25

Ungewohnt mal länger in der Koje zu bleiben. Wir machen den Montag zu Sonntag. Pause. Die Kids packen nach dem Frühstück ihren Schwimmkram und verschwinden zur Poolmitbenutzung auf dem Campingplatz.

Der Kpt. und sien Fru geben noch Alfons defekte Pumpe ab (sie wird eingeschickt und dann nach Esp. verschickt – guter Service) und gehen inne Stadt. Valence ist leider n Stück weg vom Hafen. 3 km oder so und die Autobahn ist auch noch dazwischen. Das Städtchen ist hübsch, alt usw.

Es gibt ne Einkaufsstraße, Supermärkte usw. vollwertige Stadt eben.

Der Kpt. hat eigentlich die Sache mit dem französischen Mobilinternet schon aufgegeben und sich innerlich mit WiFihangeln abgefunden. Aber Jule drängelt doch sehr und will unbedingt noch einen Versuch. Der nächste Orangeladen ist unser. Tatsächlich, nach einigem hin und her und Gerede und Erkläre und französische-Adresse-aus-den-Fingern-Gesauge, bekommen wir ne Prepaid SIM fürs Internet. Das gute Stück heißt: „Pass Let’s go“. Kostet 8 EUR + 20 EUR Aufladung für einen Monat (APN: orange.fr, User: orange, Pass: orange).

Der Kpt. ist sich allerdings nicht so ganz sicher, ob er dem Frieden nun trauen kann, aber es scheint zu klappen… Der Langzeittest läuft ab heute.

Einen Supermarkt nehmen wir uns auch noch vor und fahren dann aber mit dem Bus zurück zu Hafen.

Die Kids haben feinsäuberlich ihre Badesachen auf der Reling drapiert und uns einen neuen Infozettel hinterlassen – sie sind nun Fussballspielen.

Es ist doch wichtig mal einen Hafentag einzulegen, damit sich alle Crewmitglieder mal austoben können.

Over und aus…

Jun.′ 12 24

Ein bisschen dröht die Musik noch im Kopf – ja, es muss die Musik sein. Wir legen auch erst um 10h ab, füllen vorher noch Wasser und besuchen die Superdusche. Ein paar frische Brote bekommen wir auch noch. Drahttraut ist super!

Die nächste Schleuse ist nur 1 km weg. Wir fahren durch das offene Tor hindurch… Ratz fatz – weiter.

Auch heute wieder an einem hübschen Atomkraftwerk vorbei. Dann endlich wird die Rhone wieder zum Fluss. Leider hat der Kpt. den Übergang irgendwie verpennt und motort weiter etwas verschlafen am Ufer entlang… Plötzlich wird die Röde Orm sanft abgebremmst, bis wir stehen… im Modder. Röde Orm im Modder. Ruder hart BB – weiter geht’s.

Noch ne Schleuse – und noch ne Schleuse. Die Letzte mach richtig gruselige Musik.

Voll unheimlich. Kann man unter jeden Gruselfilm als Sound legen (s. YT Video von gestern).
httpv://youtu.be/rSckhZJ1Iok

Um 20h laufen wir in Valence ein. Ein richtig echter Yachthafen. Mit Wifi und vielen Booten usw.

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Allerdings ist der Ortskern wohl etwas weiter weg. Mal sehen, ob wir das morgen noch schaffen nachdem wir Alfons Pumpe umgetauscht haben.

httpv://youtu.be/zpN4hWyS4kU

Over und aus…

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