Um 1 Uhr ist Wachwechsel. „Have a good watch!“ hoeren wir über Funk, wenn sich die Containerschiffe unterhalten. Draussen ist es tiefschwarz. See und Horizont sind nicht zu unterscheiden. Ab und zu ein weisses Licht am Horizont, von einem Schiff und ueber uns ein gewaltiger Sternenhimmel. Kein bekanntes Sternbild. Was nicht viel heissen muss, wir kennen nur die Gaengigen. Aber die treiben sich hier irgendwie nicht rum. Das Schiff schaukelt weniger. Oder haben wir uns mehr daran gewöhnt? Die Erste sitzt im Cockpit, an der Leine, beobachtet den Kurs und den Schiffsverkehr.
Beides verhaelt sich ruhig. Um 3 Uhr laesst der Wind nach, leider muss der Kaeptn seinen Schoenheitsschlaf unterbrechen, wir taumeln mit 1,5 kn durch die Wellen und um uns herum fahren mehrere Containerschiffe. Anton wird stillgelegt, Thorkel (die elektrische) muss ran, das Segel runter. Weiterschlafen. Um 7 Uhr wirds hell. Beim Wachwechsel um 9 fruehstuecken wir, reissen die Luken auf und lueften die Matratzen. Das ganze Schiff ist latent feucht. Als Morgendusche dient der Wasserkessel, im Cockpit über den Kopf gekippt. Das tut gut, endlich wieder wach! Einer liest, eine kocht, eine spielt auf dem Vorschiff Ukulele. Das Badelaken mit den Delfinen drauf haengen wir zum Trocknen draussen auf, in der Hoffnung, dass es welche anlockt. Sie machen sich rar. Jetzt noch eine Nacht. Wir hoeren immer schon franzoesischen Funk von Land. Koennte sein, dass uns in der naechsten Nacht mehr Fischerboote begegnen, so dass wir vielleicht gemeinsam Wache schieben muessen. Wir werden sehen. Unseren Berechnungen nach duerfen wir nicht mehr unter 4 Knoten fahren, wenn wir im Hellen ankommen wollen. Drueckt die Daumen!!
Bitte keine und Netze.
Over und aus.
2. November 2019 um 23:25
Wir drücken die Daumen!! Ihr schafft das 🙂
4. November 2019 um 16:11
Danke!!!! Hat super geklappt…..