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Jul.′ 11 23

Der Solent ist wunderschön. Und Westwind ist sowieso noch angesagt. Daher planen wir noch einen Hafen im Solent zu besuchen. Christian (von der Thor) war so begeistert von Yarmouth, also wollen wir dort hin. Die Thor ist die letzte Nacht durchgekreuzt und liegt jetzt 40sm weiter westlich in einer Ankerbucht und ist daher leider nicht mehr bei uns. Wir hoffen, wir holen die beiden noch mal ein…

Julia bekommt eine SMS von Corinna, sie macht mit ihrer Familie in Chichester Urlaub. Zwei Stunden später sind sie bei uns am Boot. Wir gehen durch die Fußgängerzone, trinken Kaffee und versuchen die Kids von den angebotenen Konsumartikeln fern zu halten.

Der Käpt’s ist genervt von der schlechten WiFi Versorgung in den Häfen und will nun eigenständig sein. 3 Pfund pro Tag für’n  bisschen Wlan ist zuviel. Einer von den Handyläden in der Konsummeile hilft weiter. Für 14,99 gibt’s ne GSM Internetkarte von THREE. 1 GB in 30 Tagen. Perfekt.

Corinna und Thomas verabschieden sich wieder und kurven mit ihrem Bulli durch den Linksverkehr Richtung Campingplatz, die Schifffahrt ist da einfacher, da bleibt es zum Glück beim Rechtsverkehr.

Wir machen das Schiff seeklar, weil der Stream bald kippt. Der Käptn entdeckt bei seinem Rumdgang ums Boot, dass immer noch ein Knäuel Seegras am Propeller hängt. Den Verdacht hatten wir gestern ja auch schon.

Wir ziehen Streichhölzer um klar zu klären, wer ins Wasser muss. Is ja klar – der Käpt’n zieht natürlich den Kürzeren. Ein paar Minuten später, nach ein bisschen getauche, gerupfe und gezittere ist der Propeller wieder frei. Unter der warmen Dusche wird der Käpt’n wieder auf Betriebstemperatur gebracht.

Wir laufen aus, kreuzen durch den Solent nach Westen. Eigentlich wollen wir nach Yarmouth, aber Cowes zieht uns magisch an… Wir kommen einfach nicht dran vorbei. Kuddel bringt nun auch wieder seine alte Leistung ins Wasser und wir legen also nach 12,2 sm in Cowes an. Fahrtenseglermäßig nicht überragend, aber nett ist es hier. Wir liegen an einem Schwimmponton ohne Landanschluss. Son bisschen wie ankern, aber man kann sich auf 200 Meter Steg mal die Beine vertreten.

Julita will nun aber unbedingt den neuen Motor von der Banane testen. Wir machen das Beiboot klar zum Auslaufen und Julita dreht mit dem Käpt’n ein paar Runden. An Land? – Nö wieso? – Ich wollte doch nur Beiboot fahren! Sie legt sogar mit „Blauzahn“ wieder am Mutterschiff an.

Over und aus.

 

Jul.′ 11 22

Rasmus hat uns anscheinend bedacht. Wir wachen auf, die Sonne scheint. Der Wind pustet leicht aus NE. Wir legen ab, setzen Segel und den Kurs Richtung Westen fest. Der Wegpunkt wird erstmal großzügig auf Portland gelegt (90sm). Mal sehen… Stefan macht Frühstück. Der letzte Löffel von Opas Kirschmarmelade kommt auf Julitas Brot. Hm besonderer Genuss. Julita und Julia sitzen im Cockpit bei ihrer Wache und dichten „War einst ein kleines Segelschiffchen“ auf unsere Reise um. Leider dreht der Wind doch irgendwann auf West. Gegenan macht ja keinen Spaß. Die Tide ist auch gegenan, so stampfen wir langsam vorwärts. Seegras verfängt sich in der Schraube und er fängt an zu stottern. Wir überlegen kurz, ob der jetzt seinen Geist aufgibt, aber nach einmal Rückwärtsgang und ruckeln ist der Motor wieder fit, das Seegras rausgerüttelt. Na ein Glück. Und doch sehen wir von unserem ursprünglichen Vorhaben, die Nacht durchzufahren, ab und suchen uns einen zu schaffenden Hafen aus im Solent. Das ist gar nicht so einfach. Da muss die Tide bedacht werden. Jetzt fahren wir mit 3 Knoten, es sind noch 20 sm, also 7 Stunden. Dann schlägt da der Strom um. Aber in einer Stunde haben wir mitlaufenden Strom, dann fahren wir bestimmt 6 Knoten, dadurch verschiebt sich die ETA (Ankunftszeit) und wir könntens schaffen. Der Reeds wird gewälzt. Wir versuchens. Und siehe da, wir laufen wohlbehalten, mit nur einem Knoten Gegenstrom in Portmouth ein. Julita hat den AIS studiert und Schiffe entdeckt, die 23 knoten schnell waren. Am Visitorhafen liegt ein altes Feuerschiff, auf dem sind Toiletten und Duschen für die Yachties. Voll nett. Darin ist auch ein Pub, in den wir gleich gehen und einheimisches Bier, Apfelmangosaft und Chips genießen. Es gibt 5 verschiedene Sorten Chips. Wir schaffen es, 4 davon zu testen, aber nur, weil die 5. Tüte ausverkauft ist. Ab und müde in die Betten.

Jul.′ 11 21

Eine echte englische Suppe haben wir an diesem Tag. Alle ist grau in grau, man kann kaum das Wasser vom Himmel unterscheiden. NE3 ist angesagt.

Bevor das Hafenlock wieder zu macht, zischen wir durch das Tor. Dabei muss ich immer an diese Starwarsfilme denken, in denen die Raumschiffe immer im letzten Augenblick durch die sich schließenden Klappen zischen. Aber ganz so war es bei uns nicht. 🙂

Im Anbetracht des schlappen oder keinem Windes legen wir hinter dem Lock am Dieseltank an und pumpen etwas davon ins Schiff.

Es ist heute leider wirklich so, dass wir 12 Stunden motoren müssen. Die Keidefelsen der englischen Südküste heben sich mit einem leichten hellgrau vom restlichen dunkelgrau ab.

Der Höhepunkt des Tages ist die Überquerung des Nullten Längengrades (Greenwich usw.). Wir haben nur wirklich die OSTsee verlassen und befinden uns ab jetzt auf der WEST#see

Es gibt drei Rum, einen für Jule, einen für den Käpt’n und einen für Rasmus. Der Käpt’n hält noch eine Rede und bittet um guten Segelwind für unsere Reise.

In Brighton ist alles sehr „lovely“ – so behauptet es jedenfalls die Hafengeldkassiererin mehrmals ;-). Wir denken eher an Damp auf Schwimmstegen und Toiletten in Fährschiffaufmachung. An Land gehen wir nicht. Die Leuchtreklamen zeigen uns alles was wir wissen müssen. Viele Kneipen und Läden incl. McDonalds. Bei McDonalds wird der Käptn allerdings schwach und bittet um Landgang – wird ihm jedoch verwehrt *schmoll*. Dann trinken wir eben n Büchse Becksbier – auch gut – Christian freut sich tierisch… 🙂

Die Frauen versammeln sich unter Deck der Thor um den warmen Ofen – es regnet mal wieder draussen – bei Tee und Käsewürfeln.

 

Jul.′ 11 20

Wir wollen uns das Castel angucken, dazu erklettern wir erstmal ne Menge steile Straßen und Treppen, bis wir endlich vor dem Ticketschalter stehen. 16 Pfund p/P – Hammer. Aber den ganzen Weg wieder runter? Ne – kommt nicht in die Tüte. Also kriegen die Ritter unser Gold und wir dürfen eintreten. Julita ist ganz wild auf Geheimtunnel. Nach ein bisschen Gesuche haben wir sie entdeckt und werden ca. 2 h durch felsige Tunnellabyrinthe, die auch noch im 2. Weltkrieg benutzt worden sind, geführt. Dort wurde der Gegenschlag der Alliierten gegen Hitler geplant. Ein zweiter Tunnelabschnitt ist das unterirdische Lazarett.

Dann geht es endlich wieder ans Tageslicht und ans Handynetz. War kaum auszuhalten… so ohne Emails und SMS.

Dann knöpfen wir uns den mittelalterlichen Teil vor. Durch dicke Burgwände und über steile Wändeltreppen erklimmen wir das alte Castel. Mehrere Stockwerke mit verschiedensten Räumen und Sälen gibt es zu bewundern. Der Käptn hält sich besonders lange in der mittelalterlichen Küche auf. Dort hängen Schweinehälften von der Decke und es gibt viele Holzfässer mit Bier. Die Mädels stehen mehr so auf Thronsaal mit Kronen und Goldgeklimper – Tze.

Von Oben haben wir einen super Blick – vor allem auf das Café – ganz unten. Wir sammeln die letzen Goldmünzen zusammen und machen ne Pause bei Gingerbeer und Sandwiches.

Mit runden Füßen laufen wir zum Hafen zurück.

Die Thor ist da. Juhu. Wir tapern nochmals in die Stadt essen Fish&Chips und feiern im PrinceAlbertDover.com das Wiedersehen. Julita und Christian treten am Billardtisch gegen Stefan und Julia an. Es wird ein spannendes Match. Für morgen planen wir unseren weiteren Segeltrip gen Westen.

 

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