Um 6h klingelt der Wecker. Sollen wir wirklich – das ist echt unmenschlich.
Der Wind scheint aber zu stimmen – Der Zeigefingertest sagt es – auf geht’s.
Die Fischer kommen wieder in den Hafen und noch ein anderer Segler denkt wohl das Gleiche wie wir. 14 Kt. Wind aus NW – die Røde Orm schlängelt sich zwischen den Sänden durch – ganz schön hoch ran – es geht aber gut – wir sind schnell – vor allem mit dem Schiebestrom zusammen.
Der Wind dreht sogar mit, als wir die Dover-Strait kreuzen müssen – einfach weiter segeln – perfekt.
Die Matrosen kommen richtig in Stress – niederländische Flagge runter – französische rauf – französische runter – britische rauf… 😉
Und irgendwann passiert es ja immer – man kann einfach nix dagegen machen – der Strom kentert und kommt von vorne – bis zu 3 Kt. gegenan – Kuddel muss ran – der Wind ist auch weg – wir machen 1,5 kn Fahrt. Sehr motivierend.
Aber die 50sm haben wir in der Tasche – jede Meile zählt. Der Abend kommt, die Handyuhr stimmt nicht mehr – ups. In England gehen die Uhren nach. Das erfreut den Käptn, seine Wache wird kürzer 😉 Kuddel läuft weiter. Vorbei an der Landzunge von Folkestone – Wachwechsel. Der Tisch wird runtergelassen, eine große Mittschiffskoje gebaut für die Matrosinnen. Die PetroLampe verbringt die Nacht überm Herd in der Kombüse. Die Erste und der Käptn schlafen abwechselnd in der Leekoje. Um Mitternacht haben wir 100 sm geschafft, sind vor Beachy Head.
Great und Britain