Die Hoffnung verdichtet sich. Das Wetterfenster bleibt geöffnet. Das bedeutet, wir kommen in Bewegung. Denn nun liegen wir fast 8 Wochen (!) fest vertäut auf La Gomera. Wir beginnen mal vorsichtig, das Schiff wieder segeltauglich zu machen. Die paar neuen Dinge an Bord brauchen ihren Platz, die alten müssen an ihre Plätze zurück. Wir putzen nochmal die Kuchenbude, schrubbeln die Fenster, räumen das Deck auf. Die Wäscheleine wird wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung als Bullenstander zugeführt und unter den Baum gebändselt. Was ein Bullenstander ist? Naja, zum Glück fehlen die ä Tüttelchen (kleiner Scherz)… also das ist an Bord die Leine, die verhindert, das der Baum ungewollt auf die andere Seite schlägt, sei es wegen einer Patenthalse (ungewolltes Drehen des Hecks, des Schiffshinterns, durch den Wind, sei es wegen hoher Dünung (Welle, die sich über lange Strecken aufbaut) von der Seite. Also ein wichtiges Teil an Bord… denn so ein umschlagender Baum hat schon so manchen Seemann von Bord geschleudert. (Kennt ihr die Geschichte von dem Kapitän, dem eben dieses widerfahren ist, nachdem er mit Schnaps in der Hand den Trinkspruch „Auf die Gesundheit“ gerufen hat? Im Krankenhaus wurde er nach dem Unfallhergang gefragt: Er sei vom Baum umgeschlagen worden.) Das soll uns nicht passieren. Daher: Wäscheleine, kehre zu deinem Ursprung zurück.
Auch die Klammern wandern wieder in die Schublade.
Der Käptn greift sich noch eine Lochzange und baut Druckknöpfe an den Fliegenschutz vor dem Niedergang.
Auf der Bühne stellen sich heute die Queens des Karnevals vor. Die erste beglückt uns mit „Rosamunde“. Der Käptn ruft nach der Wärmflasche.
Frost und beulen