Ein Hallöchen in die Runde!
Irgendwie sind wir doch alles arme Hunde, quälen wir uns mit so kleinen Schiffen über die großen Meere und andere sind mit Yachten unterwegs, wo man den Kontakt zum Vorschiff nur über Funk aufrechterhalten kann. Ein Schiff im Hafen z.B. hat so seine 200 Fuß, eine Slup mit 5 Salingen am Mast. Leider wurde uns der freundschaftliche Besuch an Bord verwehrt, ich weiß auch nicht, was die gegen uns hatten. Wir waren frisch geduscht, hatten frische T-Shirts an und sahen ganz manierlich aus, aber irgendwie waren wir wohl nicht richtig gekleidet oder wir waren so transparent, dass man uns die Armut mit digitalen Zeichen auf der Stirn oder auf deren Plotter ansehen konnte. Vielleicht haben wir auch nur versucht den falschen Kontakt herzustellen.
Diese Leute mit Schiffen so ab 65-70 Fuß sind schon ein komisches Volk, wollen die keinen richtigen Spaß in einer Seglerrunde mit vielschichtiger Gemeinschaft erleben?
Was haben wir so die Tage gemacht?? Na ja, langweilig ist uns nicht geworden. So ein paar Sachen mussten halt gemacht werden. Z.B. die Reffleine der Rollanlage, einer Furlex 200, wechseln. Da habe ich auch schon bessere Lösungen gesehen z.B. Harken, Profurl, aber die Spannung der Reparatur bei einer Furlex ist größer. Warum?? Es kann einfach soviel an wichtigen Dingen, kleine Schrauben, Halbschalen usw. über Bord gehen, dass diese Arbeit einfach dem Skipper richtig was abverlangt. Dazu der Kommentar von Stefan „Cool. War nicht so wild, oder“, dazu mein Kommentar: „Na ja, Vergnügungssteuer mussten wir dafür nicht bezahlen“.
Dann musste natürlich das Hafenbild gemalt werden und zum ersten Mal auf dieser Tour auch ganz groß Wäsche gewaschen werden. Das neue Hafenbild entstand ganz in der Nähe von meinem Alten aus den Jahren 2007 / 09, ergänzt durch die Einhandtour 2013 / 14. Wir durften uns dann wieder verholen in den Innenyachthafen mit Fingerschlengel und freiem Zugang zum Land, ohne uns über andere Schiffe quälen zu müssen a la Helgoland. Obwohl sie in Helgoland nur richtig mutig liegen, mit 10 und mehr Schiffen, aber hier ist bei drei Schiffen Schluss. Ist auch besser so. Wer von euch hier mal hinkommt, seht zu das ihr innen liegt.
Am Hafenbüro im Päckchen kann es bei entsprechendem Wetter die Hölle sein, so wie ich es 2007 erlebt habe. Als Zuschauer habe ich mich mit Grauen abgewendet und konnte ganz gemütlich in meinem Schiff im Innenhafen am Steg B verschwinden. Morgens war ich nur ein bisschen genervt über den Lärm, der draußen war. Bis ich realisiert habe, dass unser Steg frei im Hafen trieb und die Halterungen an den senkrechten Rohren gebrochen und abgerissen waren. Auch sämtliche Versorgungsleitungen, Strom und Wasser waren abgerissen und die Hafenleute waren bemüht, uns mit starken Gurtbändern zu halten. Ich habe ihnen verziehen.
Zu erwähnen ist vielleicht, dass das neuerliche Verholen diesmal ohne größere Verluste und Versenkungen geglückt ist. Ich war und bin stolz auf mich.
Und wie geht es weiter?? Ein bisschen Vergnügung muss ja noch sein, Inselrundfahrt, Einkaufen, Diesel bunkern usw.. Ich denke so ab Freitag kündigt sich gutes Wetter an, Wind aus der richtigen Richtung mit 20 – 30kn vielleicht, um dann endlich den Bug nach Osten zu wenden, um den englischen Kanal, so in 1200sm, anzusteuern.
Mit besten Grüßen aus den Weiten des Atlantiks von Faial,
Uwe.