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Jul.′ 24 16

Wenn wir noch länger hier rumliegen, wachsen wir in der Dyvig fest. Der Wind steht gut für unsere Lieblingsankerbucht – fast zu gut – direkt (wirklich direkt) von achtern. Die Erste wird mit zunehmendem Abstand zur Küste immer grüner um die Nase. Sie redet irgendwas von Atlantik und Porto Santo usw. – aber da ist sie auch schon auf dem Salonfußboden eingeschlafen. Der Kptn. hält eisern durch und bringt die Røde Orm nach 20 (!!!) sm in die sichere Ankerbucht an den Pfahl neben die Catinca. Wat schön !!!!
Wir freuen uns, mal wieder hier zu sein. Christian muss mit dem Kptn. zusammen das EM Endspiel in der KuBu gucken – spannend – Spanien wird Europameister.
Am nächsten Morgen macht sich die Catinca auf den Weg über den Belt. Wir bleiben hier und stellen die geflickte Pinta auf die Probe – sie ist dicht. Kein Zischen und Blubbern mehr. Nach dem üblichen allvormittäglichen Regenchaos schaffen wir es endlich ans Ufer und bewundern Land und Leute und Wiese und Strand mit viel Leere. Es ist wirklich schön hier. Die Pinta hält durch, aber wir reduzieren den Luftdruck lieber noch etwas von 0,1 bar auf 0,06 bar. So, dass der Kptn gerade keine Angst bekommt einzusteigen, weil das Boot mangels Luftdruck ihn und sich zusammenfaltet.

Am Dienstag ist ein Seglertreffen in Lyø geplant. HHH, Catinca und Gwenvag (ehem. StressLess) haben die Ankerbucht als Ziel. Der Kptn. wartet allerdings noch den Vormittagsregen ab – wir kommen um 16 Uhr los und segeln wun-der-bar nach Süden. Wat schöööön!!!
Wir ankern bei einem wunderschönen Sundowner zwischen unseren Freunden, die dann sternförmig mit ihren Dinghies die Røde Orm entern. Das Wetterleuchten in weiter Ferne unter regelmäßigem Zusammenzucken aller Beteiligten unterstreicht den gemütlichen Abend. Der Kptn. versucht sich blitzartig zum Wettergeleuchte umzudrehen – aber jedes Mal ist er zu langsam. Auch der flinke Volker schafft es nicht – verrückt.
Blitze und gucken.

Jul.′ 24 12


Flensburg ist zwar wunderschön. Aber der Großstadtrummel zieht uns in die Einsamkeit (Mi.). Die Ochseninseln (dänisch) in der Flensburger Förde haben wir noch nie besucht – der Plan steht. Auch soll ganz in der Nähe am Ufer (Festland) der berühmte dänische Pølser Imbiss sein (Annies Kiosk). Kaum greift der Anker zwischen den beiden Inseln der Ochsen hat der Kptn., getrieben von dem Pølserduft, auch schon das Dinghi im Wasser und den Motor dran. Wir erobern das Festland, binden die Pinta (Beiboot) an das Gestade und essen was Feines in der Sonne. Das obligatorische dänische Eis fehlt auch nicht.
Als Verdauungsfahrt umkreisen wir mit dem Schlauchi die Ochseninseln. Des Kpt. Fru sächt, das würd‘ nich reichen tun – Bewegung sei wichtig. Zum Glück ist die östliche Insel (die man betreten darf) nicht so groß, obwohl sie auch „die große Ochseninsel“ genannt wird. Ein paar Shelter gibt es hier, kleine Holzunterstände zum Übernachten. Auch an Bäumen und Wiesen mangelt es nicht.

Am nächsten Morgen (Do.) ruft die SY Catinca (Christian) uns in die Bucht von Høruphav. Wir dümpeln mit wenig Wind von achtern bei Sonnenschein dort hin. Christian hat wohl sein Vormittags- und Nachtmittagsschlaf schon hinter sich gebracht. Der Kptn. und Christian gleichen gegenseitig ihre Tatoos ab und finden – die müssen mal renoviert werden. Aber nach ein paar Hopfen-Kaltgetränken wird dieses Vorhaben aus den Augen verloren. Die Pinta bekommt als täglichen Arbeitseinsatz heute mal einen neuen Flicken – dieses Zischgeräusch von vorhin macht den Kptn. sehr nervös. Beim Sundowner entwickelt sich der Plan, in der Dyvig das angekündigte Schietwetter abzuwettern.
Der Regen kommt allerdings erst am Freitag Abend – so dass wir einen entspannten Motortörn (mangels Wind) bis in die Dyvig haben. Wir finden einen Badeplatz am Stegkopf und nehmen bei Salsamusik, Sonne und kühlen Biere mehrere Bäder – Wat schöööön. Die Ratvis mit Geli und Mike legen auch noch an und beteiligen sich an unserer Karibikparty vor der Regenwarnung.
Der Grill des Hafenmeisters glüht am Abend schon im Zelt – sicher ist sicher. Die Kuchenbuden sind ebenfalls schon vorsorglich errichtet. Der Regen beginnt pünktlich zur prognostizierten Zeit. Es schüttet.
Reggae und Tatoo

Jul.′ 24 09

Die KiWo 2024 war mal wieder großartig, fast immer Sonnenschein und angenehmer Wind, um die Förde mit unseren Freunden unsicher zu machen.
Der Kptn. konnte sich sogar in die Fluten stürzen und baden und natürlich dabei die Røde Orm von unten schön sauber putzen.
Pünktlich nach der KiWo wollen wir zusammen mit der „Freedolin“ – Julitas Boot – nach Flensburg (oder Flensborg, eigentlich ist es ja schon dänisch) aufbrechen. Es war nicht anders zu erwarten, pünktlich mit Reisebeginn kippt das Wetter voll umfänglich um. Es gibt Regen und Gewitter und Sturm – jaja – der Boden braucht es. Wir suchen Lücken zwischen den Wolken und nehmen was wir kriegen können, um uns nach Norden zu verholen.
In Schleimünde wehen wir nach der ersten Etappe erstmal ein. Mit Leinenverdopplung und Verdreifachung und alles was es an Dämpfungsmitteln an Bord gibt (incl. Rum und Gin).

Zwecks Einsparung von Euronen wechseln wir in einer Nacht und Nebelaktion in das Noor hinter Maasholm vor Anker. Warum liegt hier bloß sonst keiner? – In der Nacht soll etwas Wind kommen… Sogar der Fischkutter, der hier dauerhaft an der Mooring liegt, hat das Weite gesucht. Nicht so die Røde Orm. Wir halten durch. Bei zwei gepflegten Fußballspielen (EM) unter Deck pfeift der Wind mit 46 Knoten über uns hinweg. Mit dem Abpfiff, lässt der Sturm nach und wir fallen müde in die Kojen. Der Kptn. bekommt schon Schwindelgefühle ob des morgigen Ankeraufmanövers. Das Eisen hat sich bestimmt metertief in den matschigen Schlammgrund des Noors gepflügt.
Am Nachmittag kommt die geflüchtete Julita zurück und wir können die zweite Etappe nach Norden antreten. Bei angenehmen 12 Kt. Westwind – sogar die Sonne scheint und die vereinzelten Schauerzellen entleeren sich brav vor und hinter uns in der Ostsee. Der Kptn. hat mal wieder den perfekten Zeitpunkt zum Anker auf gehen ausgesucht. Gegen Mitternacht fällt der Anker bei Langballigau. Wir haben die Flensburger Förde erreicht – immerhin – jetzt ist es ja nur noch ein Katzensprung bis nach Flensborg – apropos – die Katze Luna ist natürlich auch mit an Bord und genießt die Nähe zu ihrem menschlichen Rudel.
Der Wind steht nicht gut – aber die Sonne scheint und alles glitzert so schön. Also gehen wir hoch ran und segeln die FL-Förde Richtung Westen. Endlich mal richtiger Sommer. Poseidon, Neptun, Aeolus, Njord, Rasmus und wie sie alle heißen sind uns gnädig. Die letzten 8 Meilen ab der Holnisenge nehmen wir dann aber doch lieber die Unterwassergenua und bilden einen Schleppverband. An den zwei Stegen des Fischereivereins finden wir einen feinen Stegkopfplatz mit Blick auf die Waterkant von Flensborg. Wat schööön.
An und gekommen.

Aug.′ 23 29

 

Wir müssen nach Hause. Leider. Heute ist immerhin kein Wind – auch kein Gegenwind – kein Hauch. Wir legen von der Seite der Espiritu ab und tuckern an der Küste entlang Richtung Kieler Förde. Eine solch platte See hat der Kptn. noch nie gesehen – vielleicht damals auf dem Mittelmeer… Aber auf der Ostsee? Die Espiritu kommt langsam aber sicher von achtern auf. Imke hält eine halbe Wassermelone in der Hand. Die Erste macht den Kescher klar und erbeutet unseren Nachmittagsimbiss 😉 .

Am Eingang der Kieler Förde kommt etwas Wind auf – wir können bis ins Plüschowbecken segeln und gehen dort vor Anker. Also wir lassen ankern und gehen bei der Espiritu längsseits. Der Grill glüht mal wieder – die Reste aus der Backkiste werden verarbeitet und verspeist.

Ein wunderschöner letzter Abend.

Letzter und Grillabend.

Aug.′ 23 28

Kaum zu glauben. Die Gewitternacht ist vorüber – der Himmel ist wieder strahlend blau. Das Wasser funkelt in der Sonne. Der leichte Wind ist warm auf der Haut. Echt verrückt. 

Wir hoffen die miesen Muscheln vom Pfahl sind noch nicht auf den Schiffsrumpf übergesprungen und die Leine hat sich noch nicht mit einer tiefen Furche in den Pfahl gezogen… Aber nein, es klappt. Nach einer Kaffeeabschiedszeremonie an Land können wir die Røde Orm und die Espiritu losbinden und Richtung Sønderborg segeln. 

Zwei Meilen vor der Brücke bemerken Imke und Raffi, dass der Gang ihres Getriebes sich nicht einlegen lässt… Der Kptn. dreht um und nimmt die Espiritu ins Schlepptau – leider schaffen wir jetzt die Brücke mal wieder knapp nicht. Wir legen an und fummeln an der Maschine rum… Hebel aushaken und am Getriebe von Hand schalten funktioniert immerhin.

Immerhin ist die Espiritu per Maschinentelegraphie nun doch wieder manövrierfähig.

Ab durch die Brücke – Segel rauf – und bei NW Wind mit 5-6 Kt. Fahrt Kurs Schlei. Die Sonne scheint – die Röde Orm fliegt durchs Wasser. Endlich zeigt sich der Restsommer mal wieder von seiner schönen Seite. Der Anker fällt bei Maasholm.

Anker und fällt.

Aug.′ 23 24

Ein Nachfrühstücksbad in der Ostsee – das gab es wohl diesen Sommer noch nicht.

Der Tag beginnt aber wirklich so sonnig und schön, dass einfach nichts anderes möglich ist. Karin bringt uns leckere Brötchen an Bord – Wir liefern Pfannenbrot im Gegenzug.

Und wir beschließen – weil wir uns alle so gut verstehen – zusammen am Ende des Alssunds zu ankern. Nochmal grillen.

Der Segelnachmittag durch den Sund ist grandios – diesmal klappt es sogar mit der Brücke. 

Leider ziehen gegen Abend Regenwolken auf. Doch die Espiritu hat eine megagroße überdachte Plicht. Dort sitzen wir am Abend, schlemmen und lassen den Regen auf das Bimini über uns prasseln. Der Kptn. spielt mit dem Dinghi Shuttleservice und bringt  zwischen den Schauern alle zurück in ihre Kojen.

Bring und hol.

Aug.′ 23 21

Die Suutje fährt gen Heimat. Die Nancy bleibt noch auf dem Campingplatz in Mommark und die SY Espiritu fährt nach Sønderborg. Das sind gleich 3 Abschiede auf einmal – wenn auch auf Zeit.

Der Kptn. und sien Fru sind etwas bedröppelt. Wir segeln in die Bucht bei Høruphav und gehen vor Anker. Ein Sundowner beruhigt unsere einsamen Seelen.

Over und out.

Aug.′ 23 15

Wir haben aus unserer Pfahlbucht Kontakt mit der SY Suutje aufgenommen. Leider wollen sie nicht mehr in unsere nördlichen Breiten segeln, aber sie können frisches Grillfleisch organisieren und uns damit aus unserer Bucht herauslocken.

Der Wind steht gut, wir segeln mit einem Hohleschlag – immer dem Grillgeruch nach – Richtung Lyø. Am Abend liegen wir schließlich gemeinsam vor Anker und Cobben mit Genuss.

Wiedersehens und Freude.

Jul.′ 23 25

Heute verlassen wir den kleinen Belt nach Norden. Die Strömung sagt, dass es keinen Sinn macht vor 10h abzulegen – um 11h kippt der Strom Richtung Norden. Das kann man sehr schön bei http://www.dmi.dk/strom/ nachgucken. Die späte Ablegevariante kommt dem Kptn. sehr entgegen – damit er seinen Schönheitsschlaf nicht vorzeitig unterbrechen muss.

Der Rest der Flotte läuft schon viel früher aus und quält sich durch den wilden Gegenstrom nach Norden. 

Nach den letzten Windungen des kleinen Belts rollt der Kptn. endlich das Vorsegel aus. Der Blick auf den Windmesser zeigt über 25 Kt. an – uns reicht das Vorsegel erstmal. Wir fliegen auch so schon an Fredericia vorbei Richtung Juelsminde.

Am Ende des Tages legt sich die Røde Orm gemütlich in das Ankerfeld bei Juelsminde. Wir treffen unseren Stegnachbarn aus unserm Heimathafen wieder und haben es gut, bei Kaffee und Keksen.

Der Wind schläft ein, es scheint eine ruhige Nacht zu werden.

Pipe und aus.

Jul.′ 23 21

11:38h öffnet die Brücke in den Alssund – wir haben zu lange geschlafen – zu lange gefrühstückt und auch zu lange Kaffee getrunken. Um 5 Min. verpassen wir die Brücke. Vor unseren Augen springen die Lampen auf rot und lautlos klappt die Klappbrücke wieder zu. 

Die Plätze am Kai von Sønderborg haben nun allerdings ein paar Lücken, wir schlüpfen hinein und liegen direkt neben dem Eisladen. Es ist schlimm.

Die erste Offizöse kauft sich selbst ein Skipper-Lakrits-Eis und dem Kptn. ein kleines Børne Eis – das riecht nach Meuterei.

Lange Diskussionen über diesen Fauxpas seitens der Ersten werden durch ein lautes Klingeln der Klappbrücke jäh unterbrochen.

Leinen los und ab in den Sund – die SY Janne (Ulli & Klaus) haben auch zu uns aufgeschlossen. Wir quetschen uns durch die Brücke und tuckern nach Norden Richtung Dyvig. 

Den Plan, die ein oder andere Regenwolke zu umschiffen müssen wir aufgeben. Wir rasseln mitten rein. Die Tropfen werden dicker die Sicht wird schlechter. Der Kptn. fährt nach Gefühl. Schließlich ist die Husche durch und wir können sogar wieder etwas segeln – fast bis in die Bucht der Dyvig hinein. Der Kptn. hat allerdings an der Engstelle immer etwas Respekt vor den weidenden Kühen in 5 Meter Entfernung. Wir motoren also durch die Engstelle und schmeißen den Anker im Modder der Dyvig.

Der Kptn. ist müde von der langen Seereise. Die Pinta (unser Beiboot) bleibt im Sack an Deck. 

Klüsen und zu.

Jul.′ 23 18

Erst gegen Ende es Tages klappt es, die Leinen los zu schmeißen. Am ersten Tag des Törns soll man ja immer nur eine kurze Distanz zurück legen – alte Langfahrtsegler Weisheit. Wir verlassen also den Heimathafen und legen uns, ein paar Meilen weiter, in der Kieler Förde bei der Schwentineflotte vor Anker. Nun schaukeln wir drei uns ein. Die erste Offiziöse, der Kptn. und die Bordkatze „Luna“.

Der Kptn. schiebt alles auf seinem Handy hin und her und versucht irgendwie den Regen wegzuswipen und etwas Wind heranzuziehen. Auch die verschiedenen Apps sagen leider alle das gleiche. Wir werden sehen, was morgen tatsächlich passiert.

Die Katze streift des Nachts durch das Schiff und erkundet es neu – ach ja – da war ja was mit nachtaktiv… Das kriegen wir ihr auch noch irgendwie ausgetrieben, denkt sich der Kptn.

fastalle und schlafen.

Jul.′ 20 19

Untenrum muss die Røde Orm auch geputzt werden.

Wir legen also ab und segeln in die Ankerbucht bei Papagayo (3 sm). Die Røde Orm tut noch das was sie soll – sie segelt und motort vor sich hin. Alles ist super.

Für das Unterwasserschiff haben wir so einen Fensterputzabzieher aus Silikon mitgebracht, damit kriegt man den grünen Flaum ganz gut weg und die Farbe bleibt trotzdem drauf.

Leider ist es so schaukelig vor Anker, dass wir nicht das ganze Unterwasserschiff putzen wollen, dafür bewegt sich die Røde Orm zu dolle und wir haben Angst um unsere Köpfe. Also holen wir die Schnorchelsachen raus, denn das Wasser ist Glasklar. Um den Schiffsrumpf herum hat sich ein Schwarm Fische versammelt. Verzaubert schnorcheln wir um sie herum. Unter Wasser spüren wir die Wellen nicht, die da wild an den Bug schlagen. Abends gehen wir wieder in den Hafen und sacken noch in einer der wenigen geöffneten Bars ab.

Dimache Matin kennt sich hier nach ihrer Quarantänezeit echt gut aus. Jede Bar die so nach und nach geöffnet hat wurde gecheckt – zu den Besten werden wir hingeführt. Wir genießen die beste Paella der Insel in der Oasis – Bar in Playa Blanca, gehen im La Tropicana englisch, irisch und schottisch frühstücken (der Käptn stahlt, als er zum Frühstück Haggis bekommt), hören Livemusik im Flaggschiff und bewundern die Bierfässer, die zu Waschbecken umfunktioniert wurden.

Die Pizzaria am Platz wird von einer italienischen Familie geführt und heißt „7 Sinne“. Dazu werden ihre 7 speziellen Pizzen nach den 7 kanarischen Inseln benannt. Es fehlte El Hierro. Dafür gab es eine Graciosa – Pizza. Wir sind verwirrt. Und 7 Sinne? Wir sind den Abend mit dieser Denkaufgaben beschäftigt.

Der Wind bläst unverändert. Wir buchen einen Rückflug. Und nehmen uns fest vor, im Herbst ein großes Glas Südwind mitzunehmen.

Norden und Wind

Okt.′ 19 17

Je länger man im Hafen liegt, desto länger braucht man auch, um das Schiff wieder klar zum Auslaufen zu machen – Jedenfalls ist es bei uns immer so. Und uns kommt es mal wieder vor, als würden wir schon ewig im Hafen liegen.

Diesmal brauchen wir so lange, dass wir fast den Absprungzeitpunkt verpassen um die richtige Tide zum Einlaufen nach Alvor zu haben. Wir schaffen es so gerade noch rechtzeitig. An Land bedeckt eine schwarze Wolke den Himmel, wir fahren dem Regen davon. Die Einfahrt von Alvor ist noch breit und übersichtlich, das Fahrwasser wird enger. Es ist nahezu Flaute. Aufgeregt tasten wir uns voran, mit den Tipps von Hatti (ganz dicht an der falschen Seite vorbei!).

Julita hält Ausguck. Die erste Tonne (grün) sollen wir ca. 60m an Backbord passieren und die zweite Tonne (rot) ziemlich dicht an Steuerbord lassen…. Puh – Aber es klappt. Wir werfen den Anker in der Fahrrinne und sind gespannt auf Niedrigwasser. Der Schwimmsteg neben uns und die Fischerboote auf der anderen Seite sollen trocken fallen. Dementsprechend dicht sausen die Motorboote an uns vorbei zum Fischen oder um Touris zu kutschieren. Aber schön ist es hier. Der Abend klingt aus bei Petroleumlampe, Jazzmusik vom Saxophonisten in Lissabon und einem gemütlichen Schnack mit der Bigfoot.

Welle und Watt

Okt.′ 19 11

Bewölkt? Ist was kaputt? Na wenigstens ist etwas Wind – auch noch aus Ost.

Um 17h müssen wir da sein – am Strand von Ferragudo gibt es ein Grillfest mit 8 Schiffen. Der Kptn. ist wie wild und holt das letzte aus der Røde Orm raus. Der Anker fällt im Rekordtempo, aber leider sind wir trotzdem 30 Min. zu spät. Alle Grills sind belegt 😉 – Aber unserer Cobb startet ja in 5 Min. durch und das Huhn wird noch vor Sonnenuntergang gar. Lecker.

Wir sitzen am Strand im Windschatten von ein paar Sandalgarvefelsen und schnacken und tanzen und grillen und trinken ein Bier.

Sun und Down.

Okt.′ 19 06

Besuch hat sich angekündigt! Erwin und Jane mit Isabel und Sofia von der SY Samantha. Wir haben die vier 2011 auf Porto Santo kennengelernt, die Kinder haben sich gleich gut verstanden und wir Großen auch. Ein Glückstreffer, wir sind einige Häfen zusammen gefahren. Nun wohnen sie hier in Portugal und kommen um 11 mit der Fähre nach Culatra rüber. Der Käptn holt sie mit dem Dinghi ab. Es gibt ein großes Hallo und Wiedersehen auf der Röde Orm zum ElverKaffee. Erwin und Stefan vertiefen sich in den Motor, wir anderen planen das Barbecue und fahren schon mal an Land, um die Hütte zu erobern. Dort haben die Matrosinnen schon alles aufgeklart. Der Tisch ist gedeckt. Katleen freut sich, sie darf nochmal Dinghi fahren, um die Käptns abzuholen. Dann werden Salat und Kartoffeln gezaubert und der Grill angefeuert. In großer Runde (Sofia ist leider nicht dabei, sie ist bei Freunden in Lisboa) genießen wir den Nachmittag. Den Abschluss krönen mal wieder gegrillte Schokobananen. Leider müssen die drei schon die 15.30 Fähre nehmen. Doch wir verabreden uns für die Woche in Vilamoura, dort wohnen sie in der Nähe.

In Nullkommanix ist das Häuschen wieder aufgeräumt, der Käptn wäscht ab, drei Matrosinnen wedeln mit den Handtüchern. Die Erste denkt sie ist im Himmel. Zufrieden und satt wird die Pinta losgetüddelt und die Röde Orm wieder bezogen. Den Abend verbringen wir mit Kuddel, der inzwischen auf dem Zahnfleisch ruckelt. Da kann der Käptn nicht schlafen. Die Füße sind durchgescheuert, er klappert auf dem Blech. Also kommt provisorisch Gummi zwischen die Sohlen und wir beschließen, in Portimao die alten heilen Füße neu unterzuschrauben.

Täglich und Murmeltier.

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