Jul.′ 24 09
Die KiWo 2024 war mal wieder großartig, fast immer Sonnenschein und angenehmer Wind, um die Förde mit unseren Freunden unsicher zu machen.
Der Kptn. konnte sich sogar in die Fluten stürzen und baden und natürlich dabei die Røde Orm von unten schön sauber putzen.
Pünktlich nach der KiWo wollen wir zusammen mit der „Freedolin“ – Julitas Boot – nach Flensburg (oder Flensborg, eigentlich ist es ja schon dänisch) aufbrechen. Es war nicht anders zu erwarten, pünktlich mit Reisebeginn kippt das Wetter voll umfänglich um. Es gibt Regen und Gewitter und Sturm – jaja – der Boden braucht es. Wir suchen Lücken zwischen den Wolken und nehmen was wir kriegen können, um uns nach Norden zu verholen.
In Schleimünde wehen wir nach der ersten Etappe erstmal ein. Mit Leinenverdopplung und Verdreifachung und alles was es an Dämpfungsmitteln an Bord gibt (incl. Rum und Gin).
Zwecks Einsparung von Euronen wechseln wir in einer Nacht und Nebelaktion in das Noor hinter Maasholm vor Anker. Warum liegt hier bloß sonst keiner? – In der Nacht soll etwas Wind kommen… Sogar der Fischkutter, der hier dauerhaft an der Mooring liegt, hat das Weite gesucht. Nicht so die Røde Orm. Wir halten durch. Bei zwei gepflegten Fußballspielen (EM) unter Deck pfeift der Wind mit 46 Knoten über uns hinweg. Mit dem Abpfiff, lässt der Sturm nach und wir fallen müde in die Kojen. Der Kptn. bekommt schon Schwindelgefühle ob des morgigen Ankeraufmanövers. Das Eisen hat sich bestimmt metertief in den matschigen Schlammgrund des Noors gepflügt.
Am Nachmittag kommt die geflüchtete Julita zurück und wir können die zweite Etappe nach Norden antreten. Bei angenehmen 12 Kt. Westwind – sogar die Sonne scheint und die vereinzelten Schauerzellen entleeren sich brav vor und hinter uns in der Ostsee. Der Kptn. hat mal wieder den perfekten Zeitpunkt zum Anker auf gehen ausgesucht. Gegen Mitternacht fällt der Anker bei Langballigau. Wir haben die Flensburger Förde erreicht – immerhin – jetzt ist es ja nur noch ein Katzensprung bis nach Flensborg – apropos – die Katze Luna ist natürlich auch mit an Bord und genießt die Nähe zu ihrem menschlichen Rudel.
Der Wind steht nicht gut – aber die Sonne scheint und alles glitzert so schön. Also gehen wir hoch ran und segeln die FL-Förde Richtung Westen. Endlich mal richtiger Sommer. Poseidon, Neptun, Aeolus, Njord, Rasmus und wie sie alle heißen sind uns gnädig. Die letzten 8 Meilen ab der Holnisenge nehmen wir dann aber doch lieber die Unterwassergenua und bilden einen Schleppverband. An den zwei Stegen des Fischereivereins finden wir einen feinen Stegkopfplatz mit Blick auf die Waterkant von Flensborg. Wat schööön.
An und gekommen.
Aug.′ 12 12
Waren wir mal ein Jahr lang unterwegs? Mit unserem kleinen Segelboot? 6000 sm? Echt?
Wann soll das gewesen sein? Vielleicht war es auch nur ein Traum. So ein paar kleine Erinnerungsfetzen fliegen im Kopf rum. Wenn wir uns die Bilder angucken und die Texte im Blog lesen kommt auch mehr.
Aber dann sitzen wir wieder im Wohnzimmer, auf der Gartenbank oder am Schreibtisch.
Morgens um 6h ist die Nacht zu Ende. Die Kinder fahren mit dem Rad zur Schule, Jule mit dem Bus zur Arbeit nach Eckernförde und der Kpt. mit dem Auto nach Lütjenburg.
Es ist so, als ob es nie anders gewesen wäre.
Unsere Reise ist nur eine Seifenblase von ein paar Sekunden oder ein Traum in einer Nacht… So fühlt es sich an.
Nichts bleibt.
Nur die Gegenwart ist real.
„Hoffentlich könnt ihr lange davon zehren“ wurde uns oft gesagt. Von irgendwas zehren funktioniert nicht. Die Vergangenheit ist vergangen. Es hilft nur etwas in der Gegenwart ändern. Einfach wieder ablegen? Ein Plan für die Zukunft? Etwas wofür es sich lohnt zu schuften?
Am Wochenende waren wir wieder segeln. Nicht weit. 4 sm. Rüber auf die andere Seite der Förde zur SY Christine. Der Sonntag morgen mit Enno und Katrin fühlte sich an wie ein Frühstück in Tazacorte – zurückgebeamt. Aber die Gesprächsthemen waren andere.
Autschland {© Hitch-Hike-Heidi} hat uns wieder.
Nächstes Wochenende geht es wieder aufs Wasser – Die Kanaren sind nur 50 Tage weg 😉
Over und aus.
Mai.′ 12 04
Sonja und Jim kommen zum Wettergucken. Und beschließen, heute Nachmittag schon zu fahren. Leslie und Andy auch. Doch wir beschließen, die 22 angesagten Knoten, die heute noch durchziehen, nicht zu nehmen, sondern erst morgen früh zu fahren. So denn das Wetter so bleibt. Also gehen wir bezahlen und laufen ins Dorf, um frisches Obst zu kaufen.
Dann wird das Boot vorbereitet, die zwei losen Regale angeschraubt und die richtigen Seekarten rausgesucht.
Um halb fünf kommt das Großraumtaxi, um uns und die Dievagocrew zu Dieter zu bringen, der wohnt hinter dem Marinaberg.
Dann stürmen wir zu neunt seine Küche, schnippeln und spießen. Die Kinder verschwinden zu den Tomatenpflanzen und pflücken Cherrytomaten, Dieter holt Salat aus dem Garten, Stefan taucht mit Riesenspießen auf. Georg schneidet Bocabrot, Sandra und Julia spießen Zwiebeln und Paprika zwischen die Fleischstücke. So feiern wir ein Barbequefest, erzählen und lachen und sitzen im grünen Garten von Dieter. Irgendwann geht der Vollmond auf und zieht einen Regenbogen um sich herum. Ein schöner voller Mond, ideal zum Nachtsegeln.
Aber ob wir wirklich morgen fahren, entscheiden wir morgen früh. Heute zeigte sich nämlich für Montag abend wieder ein 22knoten Tief auf unserem Weg und Gegenwind an der portugiesischen Küste..
Over und aus.
Mai.′ 12 02
Wir wollen den Tunnelweg um die Ostspitze der Insel entlangwandern. Der Weg ist ab der Hälfte zum Trampelpfad geschrumpft, wir stiefeln munter weiter. Über uns erheben sich Felsen, gigantischer Größe, unter uns schäumt die Dünung des Atlantiks an die steinige Küste. Als wir denken, nun kann sich der Trampelpfad nicht verkleinern, mündet er in einer scharfen Linkskurve in einen Tunnel. So erreichen wir die Ostseite der Insel. Hier ist auch noch Felsgestein am Ufer aber ebenso gelber Sandstein. Wir ritzen unseren Namen hinein, man kann mit Steinen drin schreiben. Weiter geht’s auf abenteuerlichem Weg abwechselnd über Wüstensand und Felsgestein zum nächsten Tunnel. Und dahinter liegt er, der heißersehnte Strand. Klamotten vom Leib und rein in die Fluten. Wir toben mit den Wellen und lassen uns im glasklaren Wasser treiben. Kaum sind wir wieder raus und umgezogen, zieht Regen auf. Schnell verstecken wir uns im Tunnel. Doch der Regen ist nur von kurzer Dauer, wir klettern ein Stück des Weges zurück zur Straße. Von dort geht es in die Insel rein in direkter Ansteuerung des Gasthauses. Acht Bolo Caco (das typische Brot hier) mit Schinken und Käse werden bestellt und verschlungen.
Weiter geht’s die Straße rauf, zu Dieter. Doch wieder zieht Regen auf. Wir schlagen uns in die Büsche. Auf Ameisenhaufen, zwischen Spinnen und einem toten Kaninchen kauern wir unter den Zweigen und warten den Regen ab. Denn wir entwöhnten Norddeutschen haben natürlich keine Regenjacken mitgenommen.
Dieter erwartet uns mit frischem Kaffee. Er hat hier mit seiner Frau ein altes Haus gekauft und wunderschön hergerichtet. Innen ist noch die originale Wand zu sehen und er ursprüngliche Ofen. Von außen alles weiß verputzt. Im grünen Garten sitzen wir, die Kinder spielen mit Hündin Bella und pflücken wilde Cherrytomaten.
Dann müssen wir uns auf den Rückweg machen. Doch im dörflichen Pub genießt ein Teil der Wandercrew noch einen typischen Poncha, zur Stärkung für den Rückweg. Das schmeckt wie Maracujabrause mit viel Schnapps. Hola. Fast schlafen wir direkt auf unseren Stühlen ein.
Doch über einen Berg müssen wir noch. Aufgerafft und die steile Straße hochgekraxelt. Auf der anderen Seite ist leider nicht so was einfach befestigtes zu finden und wir müssen wieder improvisieren. Langsam tasten wir uns den Berg wieder hinunter, direkt auf den Hafen zu.
Sonja besteht am Abend noch die Eisbärjägerprüfung. Und die Wetterkarten werden gecheckt. Nachdem sich das für heute so hervorragend vorhergesagte Wetter als zuviel Wind ausgewiesen hat, sieht es jetzt für Samstag gut aus.. Wir beobachten und wagen nicht zu hoffen..
Schnarch und aus.
Apr.′ 12 10
Die Sonne geht auf und wir laufen dicht an der Insel in den Hafen ein. Uns begegnet ein unglaublicher Blumenduft. Wir riechen Madeira. Am Visitorsteg werden wir empfangen und bekommen gleich einen Platz zugewiesen. Längsseits an der großen Mole, an der alle Touris dieser Insel auf und ab gehen. Nagut. Die Sonne scheint. Wir freuen uns anzulegen. Das Schiff liegt still am Steg. Boah, wie still. Der Käpt und sin Fru kriechen in die Kojen. Annika und Julita erkennen die Insel wieder, ziehen sich an und gehen Brötchen holen. Wie cool! Und der Bäcker ist nicht mal eben um die Ecke. Sie müssen richtig ein Stück durch die Innenstadt laufen. Anschließend greift Annika sich den Wasserschlauch und wäscht das ganze Salz vom Schiff.
Dann werden die Betten in die Sonne gehängt und wir gehen zu unserer ersten warmen Mahlzeit seit drei Tagen, unserem Osteressen. Spaghetti und gegrillte Sardinen. Hier heißt es nun nicht mehr gracias, sondern obrigado/a pela comida. Danke fürs Essen. Die Portugiesen sind nett und freundlich und – leise. Das war Julitas erster Eindruck. Hier ist das so ruhig. Obwohl wir mitten in der Stadt liegen. Zuverlässig erklingen die Panflöten.. aber das sind ja auch Mexikaner, die da an der Straße stehen und ihr Geld verdienen. Wir haben unsere Vereinsstander aufgehübscht, die waren schon ziemlich verblichen und ausgeweht.
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Der Käptn und sin Fru sind in die Stadt gebummelt. Große Bäume, grün, bunt, duftende Blumen. Die Stadt duftet nach Blüten. Nach unserer Wüsten- und Vulkaninselzeit fällt uns das besonders auf. Bei einem Fläschchen Madeirawein klingt der Tag aus. Jim und Sonja mailen noch, dass sie heute abgelegt sind. Sie kommen am Freitag. Wir freuen uns schon.
Blüten und Duft…
Apr.′ 12 06
Der Wind entwickelt sich immer besser.
Die nächsten Tage noch ein bisschen flau, aber von Sonntag bis Mittwoch bekommen wir wohl nen guten 4er Wind aus ca. 60 Grad für Madeira. *Daumendrück*
Nach dem Frühstück beginnt unser Ostereierbemalfest. Sonja und Jim und Uli kommen und gemeinsam bemalen wir die Ostereier. Anschließend werden sie mit dem Streichholzspiel verteilt und einige verschenkt. Schildkröten, Delfine, Geckos, Flaggen, Bootseier, vereinzelt ein paar Osterhasen schmücken jetzt unser Schiff.
Der Absacker findet heute Abend auf einem Vulkan statt. Mit Jim und Sonja krakseln wir 266 m in die Höhe. Perfekter Sundowner.
Over und aus.
Apr.′ 12 05
Ostern naht. Frau Käptn geht in den Supermarkt, weiße Eier suchen. Julita, Sonja und Jim blasen 24 Eier aus und malen ein Probe Ei an mit einer Schwedenflagge. Der Käptn und sein Fru suchen den Osterhasen, aber die einzige Schokoeier, die es hier gibt ist Kinderüberraschung.
Abends gibt’s ein Barbeque am Strand mit einem riesigen Vollmond, der über Lanzerote aufgeht. Uli von der Men Goe und Sonja und Jim von der Fettler machen auch mit.
Abends kommen zum Absacker auch noch Therese und Roger dazu.
Over und aus.
Mrz.′ 12 31
Samstag, Ferienanfang. Wir beginnen trotzdem mit Schule.. die Kinder haben noch was nachzuholen. Sonja und Jim kommen zum Elferkaffee und Sonja gibt Annika eine Englischlesson. Dann wird Julita zu ihrer neuen Freundin gebracht. Sie spielen Seilspringen auf den Sandstraßen von Graciosa. Annika geht zu Ramona. Wir zwei anderen hübschen bleiben an Bord. Die Nubia hat geschrieben, dass sie ihr Schiff nicht zurücksegeln wollen und es auf einem Frachter stellen lassen.
Julita ist um halb sechs mit zum Kindergeburtstag eingeladen, der im hiesigen Restaurant, dem Girasol stattfindet. Wir verholen uns also in dasselbe, um dort Cortado zu trinken. Eine riesige Kinderparty steigt dort. Wir besorgen noch ein Geschenk in der Ferreteria. Fast hätte Julia den Real Madrid Kugelschreiber gekauft, der Käptn konnte grad noch seine von der Sophie gelernten Fussballkenntnisse einwerfen, und von dem Unheil abwenden. Also kauften wir einen Barcelona Kugelschreiber mit 6 Farben. Und zum Glück keine Haargummis dazu, denn wie sich später herausstellte, war das Geburtstagskind ein Junge. Julita genießt den Geburtstag, kommt ab und zu zu uns und beschwert sich über den Lärm. Aber die Schokotorte schmeckt und hinterher gibt es Naschietüten. Norea, ihre Freundin und Julita beschließen, nach der Feier zu Los Mateos zu gehen, dem Internetcafe mit dem Fußballkicker. Die Eltern ziehen mit. Da sitzen wir also, rechts von uns toben 6 spanische und deutsche Kinder um den Fußballkicker herum, hinter uns grölen die Spanier, auf die Großleinwand starrend, auf der Fußball übertragen wird.
Der Abend klingt aus mit dem Gedanken, dass wir uns mehr nach dem Wind richten wollen.
Tor und aus.
Mrz.′ 12 22
Die Steuerbordsolarzelle (Nord) wird jetzt auf die Reling an Backbord (Süd) verholt. Der Kpt. bastelt ne Verlängerungsschnur, um sie im Vorschiffsbereich zu positionieren. Nun haben wir eine Morgen- und Mittagsonnezelle (achtern BB) und eine Mittag- und Abendsonnezelle (Vorschiff BB). Die Zelle auf der Lukengarage ist ne reine Mittagszelle – Sooooo!
Das sollte ja wohl nu gehen. Ab jetzt wird der Motor aber wirklich nicht mehr gestartet – Record war 7.4 A Ladestrom 🙂 .
Die solare Energiedichte im Innenraum der Röde Orm und in der KuBu lässt ebenfalls zu wünschen übrig, außerdem ist ja Frühling. Daher putzen die Matrosen heute mal alle Fenster der Röde Orm (einschließlich Folienfenster), das sind immerhin 19 Stück. Der Durchblick ist wieder perfekt.
Der Wind soll am morgen für ca. 2 Tage auf NW drehen. Für Madeira ist das natürlich nichts, aber für Agadir ist dies ein super Wind. Die Dievago beschließt, morgen die Leinen zu kappen und nach Marokko zu segeln – Wieder ein Abschied.
Ganz spontan schicken wir die Kids zum Eis kaufen und machen ein Longdrinkabschiedsfest. Sehr lecker. Um 3h dreht der Wind!
Over und aus!
Mrz.′ 12 15
Endlich wieder ein gutes Frühstück. Anschließend Schule. Dabei werde die Betten gelüftet. Nach den Nachtfahrten müssen alle Matrazen in die Sonne und trocknen. Da wäre wieder das Plünnenschiff: Matrazen, Bettlaken und Bettdecken von 4 Personen stapeln sich auf Deck.
Und dann kommt Dievago mit ihren drei Kindern in den Hafen. Heißersehnt von Anni, da dort doch ihre Freundin Lilli an Bord ist. Wir nehmen die Leinen an und freuen uns über ein Wiedersehen.
Die Kinder bauen das Dingi auf um die Kommunikation zwischen Dievago, Röde Orm und den Hafentoiletten zu vereinfachen.
Der Cobb wird vorbereitet und samt Fischen und Hühnerbeinen an den Strand getragen. Dort lassen wir uns auf den warmen Steinen nieder, die sieben Kinder toben am Strand. Lotterleben. Oder heißt es eigentlich Lottaleben, frei nach Astrid Lindgren?
Nach Sonnenuntergang feiern die beiden Mädchen Annikas Geburtstag nach und in Lillis rein, sie verziehen sich mit Chips, Musik und Cola auf die Dievago. Julita und Lukas spielen Monopoly, und wir großen sitzen auf der Röde Orm, bis uns die Augen zufallen.
Over und aus!
Mrz.′ 12 12
ZEIT: 2011/03/12 13:00 | BREITE: 29-07.96N | LÄNGE: 016-19.41W | KURS: 95 Grad | GESCHWINDIGKEIT: 4,8 kt | WIND_GESCHW.: 6 kt. | WIND_RTG: NE | WELLEN_RTG: NW | WELLEN_HÖHE: 2.0M | WOLKEN: 90%
Die Nacht verlief ruhig – bis auf den laufenden Motor. Der hat geackert. Leider kommt der Wind nicht aus Nord sondern aus NE. Wir motoren also gegenan. Es ist aber nicht viel Wind 6-7 Kt. Also kein Problem. Mit dem Sonnenaufgang feiern wir Annika´s Geburtstag! Sie wird 14 Jahre! Es gibt selbstgemachte Philadelphiatorte. Renate und Julia haben gezaubert und sie in zwei Tupperdosen in unsere Kühlbox eingelagert. Torte zum Frühstück! – Lecker! Ein Delfin begleitet uns und gratuliert Annika. Der neue MP3 Player (son Apfeldings) wird sofort eingesettz, die Lavasteinkette mit dem Gecko von Renate und Uli hängt schon um Annis Hals und aus der Kuhmüslischale wird Torte genossen. Um 8.30h kreuzt ein Frachter unseren Weg. Das einzige Schiff seit 20 Stunden. Keine Landsicht. Wir sind jetzt auf der Höhe von Tneriffa, nur viel weiter nördlich. Noch 150 sm bis Graciosa oder Rubicon – So ganz sicher sind wir noch nicht… Nach der Torte fallen der Kpt. und die Offiziöse wieder in einen Tiefschlaf. Die erste Offiziöse hat mal neue Tabletten gegen Seekrankheit ausprobiert: Biodraminakoffein. Helfen ziemlich gut. Nur sie puschen halt ziemlich auf und Schlafen geht nicht zu gut. Bei Vitamin C ist es umgekehrt. Zum Mittag gibt es Fertigchinanudeln die nur mit heiß Wasser angerührt werden. Die neue Herdkonstruktion mit Schlingerschutz erfüllt ihren Zweck. Weiterhin (13h) wenig Wind von vorne, lange Dünung. 4-5 Kt. Fahrt.
Over und aus.
Feb.′ 12 08
Der allmorgendiche Frühstückswahnsinn beginnt immer mit viel Überzeugungsarbeit.
Da es bei uns an Bord schwierig ist, dass mehrere Menschen gleichzeitig im Schiffsinneren arbeiten. Daher müssen z.B. die Kinder dazu überredet werden das Frühstückszubehör aus der Kühlbox und dem Schapp in Richtung Tisch zu bewegen.
Jeden morgen wird also eine sogenannte Frühstücksjonglagekette gebildet, damit alle satt werden.
So langsam (7 Monate) haben wir es auch schon so gut geübt, dass auf dem Frühstückstisch nix mehr fehlt…
Für die Tage auf See gibt es zum Frühstück meist Müsli oder ganz NEU: Gofio.
Julia hat sich von Sonja ein super Rezept von dem einheimischen gerösteten Mehl geben lassen: Gofio, Milchpulver, Bananen, Rosinen und Zucker mit heißem Wasser verrühren. Schmeckt superlecker. Ein bisschen wie Babybrei.. ist auch genauso nahrhaft. Da man es auch mästend ausdrücken könnte, beschließen wir, dass es nur für die Hälfte der Crew, die jüngere sinnvoll ist, dies zu essen. Es ist so sättigend, schon nach 5 Eßlöffeln ist selbst der Kpt. satt und rund wie ein Baby. 🙂
Ansonsten tun wir viele aufräumende und putzende Dinge. Abends zahlen wir wieder 1,30 fürs Tropical, während auf dem Großbildschirm die Spanier dem Ball hinterherlaufen.
Gofio und satt!
Jan.′ 12 16
Es ist Montag. Die Felsspechte bohren sich in die Yachthafenfelswand.
Julia und die Kinder machen sich auf den Weg in die Schule… Moment falscher Film? – Nein, so passierte es: Gestern trafen wir eine Lehrerin aus der örtlichen Schule. Sie hat uns eigeladen doch mal ihre Schule anzusehen. Die Kinder und Julia waren begeistert und freuen sich mal wieder auf einen spanischen Schultag in einer echten Schule mit echten Schülern und Lehrern.
Michael und der Kpt. bleiben an Bord. Abwechselnd pilgern sie zur Dusche, um die Wassertemperatur zu prüfen.
Währenddessen laufen Annika, Julita und Julia erst zu der Primärschule, dann zur Secunarioschule und unterhalten sich dort mit verschiedenen Lehrern. Schließlich wird Annika eingeladen, am Unterricht teilzunehmen. Morgen früh um 8 darf sie in der Schule sein.
Der Kpt. beschäftigt nach dem Frühstück mit der Flora und Fauna am Rumpf der Röde Orm. Mit einem Kartoffelnetz wird die Flora abgeschubbert und die Fauna schwimmt um den Kpt. herum und guckt interessiert zu.
Nun braucht er noch dringend Zündstoff für seine Pipe und besucht den wohl einzigen Pfeifentabakhändler im Dorf. Es gibt sogar dänischen Tabak.
Mit zwei Päckchen sitzt er schließlich glücklich im Cockpit. Olaf kommt vorbei: „Rate mal was ich gefunden hab…!“ – „Pfeifentabak? – „Genau! :-)“
Olaf und der Kpt. haben also nun gemeinsam vier verschiedene Sorten Tabak.
Am Abend glüht die Pfeife bis zum Abwinken und die Sorten werden gecheckt. Eine landet allerdings sofort in der Tonne und wird als ungenießbar eingestuft.
Glüh und aus…
Jan.′ 12 14
Ein sehr schuldominierter Tag. In Mathe wird eine Arbeit geschrieben. In Kunst werden Bilder gemalt, das Einmaleins wird gelernt, Karteikarten für Vokabeln zurecht geschnitten. Englischunterricht mit Michael.
Nachdem dies alles geschafft ist, gehen Julita und Julia Federballspielen im Park. Sportstunde. Der Park und der Platz davor ist voll von spanischen Kindern. Die Väter oder Großväter sitzen auf der Bank und quatschen. Die Kinder flitzen herum oder sammeln sich in einer Ecke um einen Gameboy. Einmal fliegt der Federball auf einen Dachvorsprung. Da steht ein spanischer Großvater auf und holt ihn wieder runter.
Stefan, Michael, Olaf und Julita nehmen den Fisch von gestern aus der Kühltruhe und gehen angeln. Er soll als Köder dienen. Olaf fängt einen Fisch, benutzt diesen wieder als Köder, diesmal ganz. Und tatsächlich, es beißt einer an.
Anschließend machen wir einen abendlichen Spaziergang zur Strandpromenade und zum Großfelsen. Die Wellen sind beeindruckend. Auf der Promenade stehen, wie überall in spanischen Städten Trimmdichgeräte herum. Dort machen wir eine sportliche Pause.
Over und aus…
Jan.′ 12 08
Wettwäschewaschen ist angesagt. Michael nimmt sich unfairerweise so einen Automaten vor und wir machen das mit der Hand. Zum Glück haben sich zwei Italiener bei Michael vorgedrängelt, so dass unsere Handwaschaktion gewonnen hat. 🙂 Außerdem haben wir noch 9 Euronen gespart. Allerdings gestaltet sich die Warterei auf den Trockenwind etwas langweilig.
Wir müssen nochmal von Board. Der Kpt. ordnet eine Crewbewegungsschatzsuche an.
Es gibt drei Schätze in der Nähe. Paseo Maritimo und Paseo Maritimo 2. Wenn man einen kostenlosen Account bei Geocaching.com hat, kann man die vollen Infos über die beiden Geocaches sehen.
Wir waren erfolgreich und haben beide gefunden. Den letzten, der hier in der Gegend ist, sparen wir uns für morgen auf.
Die ganze Kletterei hat uns so erschöpft, dass wir wieder eine echte amerikanische Brötchenmahlzeit zu uns nehmen – Hamburger. Michael aus LA ist begeistert. Er fühlt sich sehr heimisch… 🙂
Over und aus…