Jul.′ 24 09
Die KiWo 2024 war mal wieder großartig, fast immer Sonnenschein und angenehmer Wind, um die Förde mit unseren Freunden unsicher zu machen.
Der Kptn. konnte sich sogar in die Fluten stürzen und baden und natürlich dabei die Røde Orm von unten schön sauber putzen.
Pünktlich nach der KiWo wollen wir zusammen mit der „Freedolin“ – Julitas Boot – nach Flensburg (oder Flensborg, eigentlich ist es ja schon dänisch) aufbrechen. Es war nicht anders zu erwarten, pünktlich mit Reisebeginn kippt das Wetter voll umfänglich um. Es gibt Regen und Gewitter und Sturm – jaja – der Boden braucht es. Wir suchen Lücken zwischen den Wolken und nehmen was wir kriegen können, um uns nach Norden zu verholen.
In Schleimünde wehen wir nach der ersten Etappe erstmal ein. Mit Leinenverdopplung und Verdreifachung und alles was es an Dämpfungsmitteln an Bord gibt (incl. Rum und Gin).
Zwecks Einsparung von Euronen wechseln wir in einer Nacht und Nebelaktion in das Noor hinter Maasholm vor Anker. Warum liegt hier bloß sonst keiner? – In der Nacht soll etwas Wind kommen… Sogar der Fischkutter, der hier dauerhaft an der Mooring liegt, hat das Weite gesucht. Nicht so die Røde Orm. Wir halten durch. Bei zwei gepflegten Fußballspielen (EM) unter Deck pfeift der Wind mit 46 Knoten über uns hinweg. Mit dem Abpfiff, lässt der Sturm nach und wir fallen müde in die Kojen. Der Kptn. bekommt schon Schwindelgefühle ob des morgigen Ankeraufmanövers. Das Eisen hat sich bestimmt metertief in den matschigen Schlammgrund des Noors gepflügt.
Am Nachmittag kommt die geflüchtete Julita zurück und wir können die zweite Etappe nach Norden antreten. Bei angenehmen 12 Kt. Westwind – sogar die Sonne scheint und die vereinzelten Schauerzellen entleeren sich brav vor und hinter uns in der Ostsee. Der Kptn. hat mal wieder den perfekten Zeitpunkt zum Anker auf gehen ausgesucht. Gegen Mitternacht fällt der Anker bei Langballigau. Wir haben die Flensburger Förde erreicht – immerhin – jetzt ist es ja nur noch ein Katzensprung bis nach Flensborg – apropos – die Katze Luna ist natürlich auch mit an Bord und genießt die Nähe zu ihrem menschlichen Rudel.
Der Wind steht nicht gut – aber die Sonne scheint und alles glitzert so schön. Also gehen wir hoch ran und segeln die FL-Förde Richtung Westen. Endlich mal richtiger Sommer. Poseidon, Neptun, Aeolus, Njord, Rasmus und wie sie alle heißen sind uns gnädig. Die letzten 8 Meilen ab der Holnisenge nehmen wir dann aber doch lieber die Unterwassergenua und bilden einen Schleppverband. An den zwei Stegen des Fischereivereins finden wir einen feinen Stegkopfplatz mit Blick auf die Waterkant von Flensborg. Wat schööön.
An und gekommen.
Aug.′ 23 30
Christian von der SY Catinca fährt den Kptn. zu unserm Landvehikel, um es zum Heimathafen zu fahren. Die Espiritu ist schon nach Hause unterwegs. Wir motoren nun auch über die Förde und machen in der Schwentine fest. Die Røde Orm wird leer geräumt und alles im Auto verstaut.
Der Kptn. guckt auf den Wetterbericht… irgendwie war es ja klar – das Wetter wird besser – es wird wohl zu einem sonnigen Spätsommer kommen – na toll.
Wir gehen trotzdem an Land und rollen nach Hause.
Over and out.
Aug.′ 21 01
Als wir in die Elbe einlaufen machen wir es genauso. Immer an der grünen Linie entlang, falls möglich, wenn genug Platz ist, fahren wir auch auf dem Seitenstreifen der Elbe.
Sie nimmt uns mit. 8.5 Kt. haben wir auf der Uhr, sie spült uns an Cuxhaven vorbei bis zur Schleuse von Brunsbüttel. Auch hier warten wir nicht lange wir dürfen hinein und haben 100km NOK vor uns. Die 1800 Umdrehungen des Kuddels machen sehr müde. Wir schlafen abwechseld 1-2-3 Stunden. So fliegt der NOK vorbei, ohne dass wir viel davon mitbekommen hätten – der Eine weniger als der Andere 😉
Die Schleusen in Holtenau haben mal wieder alle Kammern voll zu tun mit „richtigen Schiffen“. Wir warten 2 Stunden an dem Sportbootsteg und werden dann doch endlich auf die Förde gelassen.
Mit einem großen Ahoi werden wir am Steg des PTSK begrüßt. Endlich ist die Røde Orm wieder im Heimathafen.
Odysee und vorbei.
Jul.′ 21 31
Wie versprochen ist das Wetter wirklich gut zum Ablegen. Westwind 10-15 Kt. Trotzdem haben wir auf dem Gatt natürlich Wind gegen Strom, was etwas unschön ist, sogar bei dem 3er Wind. Wir holpern durch das Gatt und können dann endlich nach Osten abdrehen.
Die Segel werden gesetzt und es geht immer an den grünen Tonnen entlang, ab durch die Nacht. Hier an der grünen Seitenlinie lassen uns die Fischer und die dicken Pötte schön in Ruhe nur bei der Weserquerung braucht es einmal kurzzeitig etwas Wahrschau! – Aber es läuft bestens.
Over und aus.
Jul.′ 21 30
Das was neulich so glatt gelaufen ist, unsere „grüne Welle“ an den Brücken. Will heute irgendwie gar nicht klappen – aufklappen. Im Gegenteil – es klappt alles eher zu – vor allem vor unseren Nasen – äh unserem Bug.
Die Mittagspause der Brückenwärter von Dokkum verbringen wir vor Dokkum – wie auch sonst. An den Kanälen gibt es ab und an mal Festmachstellen, an denen man bis zu drei Tagen kostenlos liegen kann. In der Regel gibt es dort ne Mülltonne, aber sonst nix – Walachhei. Die erste kostenlose Festmachstelle vor Dokkum kostet uns dann doch eine Flasche Wein – weil uns ein Motorboot wieder von dem Unterseehügel kurz vor dem Steg runterziehen muss. Der nächste Anleger im Grünen ist tief genug – obwohl wir noch eine Flasche Wein als Bezahlung gehabt hätten – Komisch.
Vor der Brücke in Dokkum steht ein ziemlicher Strom und auf der Steuerbordseite sind nur marode Leitern zum Festmachen. Links ist alles besetzt.. der Brückenwärter stellt auf rotgrün. Die 95 Brückenwärter vorher haben danach auf grün gestellt. Wir sind gut konditioniert und legen ab. Peng. Brücke wird wieder rot, der Gegenverkehr soll erst durch. Und Zack, der lange Kiel der Röde Orm legt sich quer und dickköpfig wie sie ist, will sie am liebsten auch quer durch die Brücke. Schließlich schaffen wir es, sie zum Warten zu überreden und irgendwann macht auch die Brücke für uns auf. Der Brückenwärter lässt einen Holzschuh runter: 5 Euro bitte.
Danach wird die Fahrt ruhiger, schließlich sind wir endlich auf der Waddensee im Lauwersooger Außenhafen. Die Freiheit ruft!
Die Erste muss dringend nach Hause und Bernd von der SY Traumjäger springt ein. Er flitzt mit unserem Miniauto quer durchs Flachland und löst Jule ab. Morgen früh soll der Wind stimmen um endlich nach Hause zu kommen.
Wir bereiten alles für die letzte Seefahrt vor und vor allem müssen wir noch die Fischlokale auf der anderen Seite des Hafenbeckens genauer begutachten. Und natülich – wir kommen wieder mal an dem nettesten nicht vorbei und nehmen einen kritzekleinen Mixedteller (einen zu zweit). Leider können wir uns später trotzdem nahezu nicht mehr bewegen – man kann einfach machen was man will – es endet immer so.
Over und aus.
Jul.′ 21 27
Wir machen die Nacht zum Tag und legen heute schon um 00.05 Uhr ab. Das machen allerdings leider 19 weitere Jachten auch. Pünktlich geht die Autobahnbrücke hoch und die Schleuse zur Einfahrt nach Amsterdam öffnet sich. Was für ein Gedrängel. Wir halten uns hinten. Die Brückenmeister sind zu zweit, einer fährt vor, öffnet die Brücke und fährt zur nächsten. Der andere schließt hinter dem letzten Schiff, also hinter uns, die Brücke wieder. Zwei Stunden lang fahren wir so bei Nieselregen durch die Kanäle von Amsterdam. So richtig dunkel war das natürlich nicht, denn die Straßenbeleuchtung der Stadt gibt ausreichend Licht für die Durchfahrt. Die Frage, die uns vor der Fahrt am meisten beschäftigt hat, war, wo wir denn so hundemüde nach der Durchfahrt festmachen, um zu schlafen. Dies erübrigt sich, da wir uns einfach dem Konvoi anschließen. Der Gegenkonvoi bekam das „GO“ und mit einem Schlag wurde eine ganze Kaimauer frei und fast alle Schiffe aus unerem Konvoi legten sich an die freigewordenen Plätze zum Schlafen. Von 3 bis 9 Uhr konnten wir hier gut liegen. Die Durchfahrt war kostenfrei und auch anmelden mussten wir uns nicht. Hat alles prima geklappt. Bis auf den permanenten Regen.
Dann machten wir uns wieder auf den Weg. Weiter durch Amsterdam, nur diesmal mit Tageslicht. Am Bahnhof vorbei, an Unmengen Radständern, quer auf die andere Seite zur Schleuse ins Ijsselmeer. Dort verwandelten wir die Röde Orm wieder in ein Segelschiff und setzten die weißen Lappen. Da freut sich der Käptn, whomp nimmt sein Schiffchen Fahrt aus und fliegt über die Wellen. Von hinten nähern sich immer wieder Squalls. Ja so müssen sie aussehen und sich anfühlen auf dem Atlantik. Hier auf 5m Wassertiefe gibt es zwar keine großen Wellen, aber dafür ordentlich Wind.
Over und aus.
Jul.′ 21 26
Die 5.55h Öffnung der Eisenbahnbrücke haben wir uns verkniffen. Wir nehmen die um 10.27h – das ist viel entspannter.
Es warten richtig viele Schiffe vor der Brücke – da hat sich echt was angesammelt… Wir tukern im Konvoi eine Brücke nach der anderen ab. Am Ende des Tages sind es 17 Brücken und keine Schleuse.
Am Flughafen von Amsterdam sitzen wir wieder vor einer Eisenbahnbrücke fest. 3 Stunden dauert es. Um 20h wird diese erst wieder geöffnet.
Ist aber eigentlich auch egal. Heute (also eigentlich morgen) wollen wir ja auch noch die Nachtdurchfahrt von Amsterdam erledigen. Also machen wir erstmal 3 Stunden Siesta vor der Eisenbahnbrücke und dann nochmal 3 Stunden Siesta vor der Nieuwe Meersluis – dann werden wir die Nacht schon schaffen. Ca. um Mitternacht soll es los gehen. Wir sind etwas aufgeregt.
Over und out.
Jul.′ 21 25
Der nervige Gaswarner geht ständig los. Natürlich ohne dass wir Gas im Schiff haben und der Kptn. hat auch keine Zwiebeln oder ähnliches gegessen… Also einfach so.
Von Kiel haben wir einen neuen Gaswarner mitgebracht – einen Baugleichen. Der Austausch ging ratz fatz und der Test verläuft positiv. Keine weiteren Fehlalarme folgen.
Wir machen mit den E-Scoutern eine Mühlentour. Allerdings kommen wir schon nach der 2. Mühle an dem örtlichen Pfannkuchenhaus vorbei – wir bleiben hängen und testen die Pfannkuchen und Pofferties – lecker.
Wieder am Schiff bereiten wir die Røde Orm für die morgige Abfahrt vor. Jule ruft bei der defekten Brücke an – alles ist wieder ok. Komischerweise wird sie bei dem Telefonat auch noch nach den eingekauften Mengen an Goudakäse gefragt….
Am Abend machen wir noch einen letzten Ausflug durch das abendliche Gouda und verabschieden uns von dem wunderschönen Städtchen.
Pfann und Kuchen.
Jul.′ 21 24
Unter der Plicht stauen seid zwei Jahren 45 Liter Dieselreserven. Die müssen da mal raus und verbrannt werden. Der Kptn. traut dem Frieden aber nicht so ganz über den Weg. Der Sprit ist zwar mit Grotamar versetzt und auch noch KEIN Biodiesel, aber trotzdem zwei Jahre alt. Das Zeug sieht aber echt noch gut aus. Trotzdem filtern wir es 2x bevor es in den Tank kommt, waren aber kaum Rückstände im Filter. Alles paletti. 1x flüssige Dinosaurier.
Die E-Scooter sind wieder geladen wir machen uns auf den Weg zu einer 2. Erkundungstour durch Gouda – ach ne – zuerst noch fahren wir in den nahegelegenen Lidl und Bunkern Lebensmittel – aber dann – ab in die City – Stadtzentrum – Dorfkern.
Es ist Markt auf dem Rathausplatz. Käsestände soweit des Kptns Auge blickt. Wir kaufen kräftig ein. Käse für mindestens 2 Jahre. Und je älter er wird, desto besser wird er ja – haben wir gelernt.
Dann beginnt es zu regnen, wir müssen uns unterstellen. Da bieten sich diese schönen roten Schirme der Tapasbar geradezu an. Und wollten wir nicht schon immer Tapas all you can eat bestellen? Mit seiner App kann der Käptn bestellen was er will, es landet auf unserem Tisch. Tapashimmel. Dazu einen Liter Sangria mit zwei laaaangen Strohhalmen. Der Abend wird lustig.
Käse und Tapas
Jul.′ 21 23
Die Erste geht extra früh zum Hafenmeister um zu zahlen und der teilt uns mit, dass wir am besten um 9.15h an der nächsten Schleuse sind – dann macht die nämlich auf. Wir geben wieder alles und sind rechtzeitig da. Die Schleuse befindet sich neben einem offenem Sperrwerk – wozu also die Schleuse? Und genau – es werden auch beide Tore gleichzeitig geöffnet und wir düsen einfach durch. Den nächsten Termin haben wir an der Schleuse in Gouda – genau – die mit dem Käse. Hacken in den Teer und ab durch die Mitte. Wir kommen an – Das Tor öffnet. Der freundliche Schleusenmeister erklärt uns, dass in Gouda unsere Fahrt zu Ende sei – bis Montag – weil auf dem Weg nach Amsterdam eine Brücke defekt ist. Ausgebremst. Was nun? Enno schwärmt von den zahlreichen Goudervarianten, die man natürlich auch nur in Gouda bekommt. Also ist es klar – Das Wochenende in Gouda ist besiegelt. Wir fahren – nicht mehr ganz so flott – in den Yachthafen von Gouda ein. Dieser liegt nicht so sehr vorteilhaft, in einem Industriegebiet an einer Hauptstraße. Aber wir werden sehr freundich begrüßt. Bekommen gleich einen Stadtplan und einen Aktionsplan für Gouda präsentiert. Ein bisschen fragen wir uns, ob die kaputte Brücke evtl. ne Marketingmasche von der Käseindustrie ist… Egal – wir fallen darauf rein. Wir nehmen den Käse auf uns und satteln die Roller.
Der Käptn navigiert zielsicher zur Gouda Cheese Experience.. ein Museum das eine interaktive Show rund um den runden Gelben zaubert. Wir betreten das Innere eines Goudas und los geht’s. Ein bißchen wie die Show um den Whisky in Edinburgh einst..
Erleuchtet und offiziell zum Käsemeister ernannt, kommen wir wieder ans Tageslicht und sausen in die Innenstadt. Wir schauen uns die wunderschönen Gebäude an, die Grachten, die idyllischen Häuschen und pausieren an einer Bank, an der ein Mann mit einer riesigen Pommestüte steht. Des Käpts Augen leuchten. Zack, hat auch er ne Tüte in der Hand. -nein keine mit dem süßen Duft, der uns in den Seitengassen entgegenschlägt, eine mit POMMES! (haben keinen Coffieshop gefunden)
Der Rückweg führt uns am Museumshafen und der riesigen Kirche vorbei.
Chill und out
Jul.′ 21 22
Wachtsteiger heißt Wartepontoon. Heute wollten wir 10 Seiten in unserem Staande Mastroutenbuch schaffen. Hätte auch geklappt. Wenn wir nicht in Dordrecht geschlagene drei Stunden auf die Öffnung der Eisenbahnbrücke hätten warten müssen. Ausgebremst. Auch vorher schon, auf dem Weg dahin durch rasende Berufsschiffahrt und entgegengesetzte Strömung.
Als wir um 19 Uhr endlich durch die Brücke kommen, haben wir immerhin den Strom mit uns. Die nächste Brücke öffnet extra für uns einziges Schiff – suuuper nett. Und wir rasen mal mit 7 Knoten in Ijsselmonde ein. Da bremst uns die nächste Schleuse aus, die seit 20 Uhr geschlossen hat. Also nehmen wir einen Jachthafen links, mit der Strömung, Ecke geschnitten und Furche in die Hafeneinfahrt gegraben. Anleger mit Anglerhilfe geschafft. Wir sind auch geschafft. Vom langen Warten.
Sherry und Pipe
Jul.′ 21 21
Beim gemütlichen Morgenspaziergang fragen wir den Hafenmeister, wann die Brücke öffnet. In acht Minuten – sagt er doch glatt. Der Vorteil am Kanalmotoren ist ja, man muss das Schiff nicht seeklar machen. Es motort ja platt darauf los. Also sind wir schnell aufs Schiff gesprungen, Leinen los und um die Ecke motort. Geschafft. Das fängt ja schon mal gut an. So ging das dann auch weiter… aufräumen, Kaffee und Eier kochen, frühstücken, aufräumen… motoren. Durch vier Schleusen sind wir gefahren, die Brücken haben wir nicht mitgezählt. Und am Abend kommen wir tatsächlich in Volkerak an. Der süße, idyllische Hafen, den wir am 28.07.2019 mit Ina an Bord kennengelernt haben.
Der Hafenmeister kommt an Bord, wir zeigen ihm das Logbuch und er ist ganz hingerissen, schenkt uns Postkarten und Stander und stempelt unser Logbuch.
Wir satteln die Roller und sausen noch ein Stück ins Naturschutzgebiet und machen ein paar goldene Abendsonnenfotos.
Mücken und Enten
Jul.′ 21 18
Immerhin gibt es heute keinen Gegenwind. Rückenwind aber auch nicht. Wir nehmen also die Flaute, um weiter nach Osten zu kommen.
Mal sehen wie weit wir kommen, an der Küste entlang gibt es ja etliche Häfen zum Anhalten.
Der Portmaster auf VHF 17 begrüßt uns freundlich und teilt uns mit, dass der Hafen frei ist und wir auslaufen dürfen. Wir verlassen den Hafen und laufen auf der Nordsee (heißt das hier schon so) Richtung Osten.
Der Kuddel schiebt uns unermüdlich an der Küste entlang: Dunkerque – Nieuwport – Oostende – Zeebrugge – Blankenberge – Vlissingen.
75 sm motoren wir – 15 Stunden. Die Sonne scheint, der Fahrwind kühlt. Wir bewundern die Hochhäuser an der 35sm langen Küste von Belgien und passen auf die vielen Sandbänke auf.
Am Abend öffnet sich vor uns die Schleuse in Vlissingen und lässt uns in den kleinen Clubhafen ein.
Kuddel ist der beste Motor.
Möwen und kreischen.
Jul.′ 21 14
Gegen Mitternacht wird der Wind immer weniger. Die Segel fangen leicht an zu schlagen. Die Crew beschließt den Kuddel ran zu lassen. Wir tuckern also weiter durch die Nacht, des Kptn‘s Schlaf wird dadurch leicht gestört. Ab 5h kommt der Wind zurück, der Kptn. und der Kuddel können sich weiter erholen.
Wir segeln. Land kommt in Sicht und Bolongne sur Mer lassen wir aus. Der Wind hat noch etwas östlicher gedreht und wir können fast Calais anlegen – zumindest die Ecke, n Bogen um das Cap zu machen ist windrichtungsmäßig nicht mehr drin.
Das letzte Stück zum Hafen müssen wir dann in den verrückten Wellenwirrungen des Cap Gris-Nez motoren. Wind gegen Strom, es ist wie auf der Achterbahn.
Wir kommen da aber auch durch, können die Hafeneinfahrt von Calais ansteuern. Dort gibt es anscheinend eine Ampelsteuerung für die Hafeneinfahrt. Das haben wir wohl im Reeds überlesen. Wir fragen auf Kanal 17 mal nach. Wenn die nächste Fähre raus ist, sollen wir zügig einlaufen – perfekt. Die Ampel springt sogar auf grün – Vollgas.
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Nachts an der VTG
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hoch ran
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Perlenkettenschiffe
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Cap Gris-Nez
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Calais
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UKW 17
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Die Ampel
Und schon stehen wir vor der nächsten Ampel. Die haben da ne Klappbrücke vor den Yachthafen gebaut, was das nu wieder soll. Zum Glück gibt es ca. 20 Wartebojen, wir nehmen eine der 18 freien. Um 18.15 Uhr wird das nächste Mal die Brücke geöffnet. Hoffentlich schlafen wir nicht schon an der Boje ein – wäre aber wohl auch nicht so schlimm.
Wir werden eingelassen und können uns ein paar Meter am Visitorsteg aussuchen – kein Problem.
Hier ist Party. Es ist der 14. Juli – ach ja – da war ja was… Und am Abend gibt es auch noch ein Feuerwerk am Strand. Na ob wir das durchhalten…
Halten wir nicht… Nur das Flackern der explodierenden Farben in den Fenstern des Holliday Inn können wir erkennen.
Sturm und Bastille