Wir sind gerade abgelegt und segeln jetzt zu den Kanaren.
Ziel ist Graciosa nördlich von Lanzarote.
270sm, 2,5 Tage, Kurs 147 Grad.
Over und aus!
Wir sind gerade abgelegt und segeln jetzt zu den Kanaren.
Ziel ist Graciosa nördlich von Lanzarote.
270sm, 2,5 Tage, Kurs 147 Grad.
Over und aus!
Gesendet: 19:00 5.10.11 UTC
Empfangen: 19:10 5.10.11 UTC
(Start of Transmission)
Pos. 35°15,2N 13°04,5W, 18:50h
Kurs 235°, Geschwindigkeit 4 Kt Genua ausgebaumt.
noch 206 sm, 262 sm haben wir hinter uns.
Wind NE 3
leichter Seegang, Sonne, blauer Himmel, 24 Grad
Bestaetigung Wetter-Update SMS Empfang. Rest der Mitteilung unverstaendlich….
Vielleicht mal den Satteliten-Provider wechseln. Der Empfang ist manchmal noch schlechter als AT&T…
Das Wasser ist immer noch blau… Wir segeln wie gehabt den gleichen Kurs.
Zwei weitere Calamaris sind an Deck aufgeschlagen, eine hat sich unter der Greeting versteckt und fing an zu riechen um das Suchen leichter zu machen.
Calamaris suchen – ist denn schon Ostern? Und überhaupt – wie kommen die Dinger an Bord?
Over und aus!
(End of Transmission)
Empfangen: 19:00 UTC/4.10.11
Pos. 36°24,2N 11°19,8W, 19:00h
Kurs 237°, Geschwindigkeit 5 Kt Genua ausgebaumt.
noch 316 sm, 150sm haben wir hinter uns.
Wind NE 4
leichter Seegang, Sonne, blauer Himmel, 24 Grad
Der Seetag geht zuende, wir sind gut voran gekommen.
Den ganzen Tag über haben wir keine Schiffe gesehen nur ein paar entfernte auf dem AIS.
Der Wind hat auf NE gedreht und kommt jetzt genau von hinten. Für die Nacht haben wir das Großsegel weggenommen und die Genua ausgebaumt. So machen wir auch noch 5 Kt. fahrt.
Motor mussten wir noch nicht benutzten, morgen evtl. mal zum Batterien laden.
Aus dem Logbuch: „3:35 Uhr Sternhagelvoll der Himmel. Es glitzert grandios im Himmel wie im Wasser. Meeresleuchten, Leuchtalgen, kleine leuchtende Punkte umspielen die Wellen, die das Schiff macht. Annika schläft im Cockpit, Julita in der Hundekoje. Zwei Reffs im Groß und Rollfock gesetzt und wir sausen mit 6 Knoten dahin. Bei Zwieback und Lindenblütentee. Die 20 geschmierten Brote und der Topf Nudeln bleiben nur von Stefan und Julita angerührt. Annika und Julia bleiben bei Zwieback. 6:00 Uhr Julita kommt raus zum Sternschnuppensuchen. 10:00 Uhr Salzwasserdusche im Cockpit mit dem Eimer, warmes Wasser! 11:00 Uhr Müsli zum Frühstück und Geburtstagsanruf bei Opa mit dem Iridiumhandy.“
Und tschuess…
(end of transmission)
Gesendet: 22:35 3.10.11 UTC Empfangen: 22:49 3.10.11 UTC
(Start of Transmission)
Pos: 37″05.8N10″19.0W
Wind:NW 1-2, Kaum Seegang
Wetter: Blauer Himmel, Etwas Dunst, 27 Grad C
Kurs: 238 Grad
Geschwindigkeit: 6 kn (Genua/Gerefftes Gross)
Distanz zum Ziel: 380 sm (Porto Santo)
Wetter: Wind N 4, Leichter Seegang, Sonne, Blauer Himmel, etwas Dunst, 24 Grad
Am Nachmittag sind wir zuerst motort und können tatsächlich ne Stunde später die Segel setzen. Wir sausen mit 6 kn dahin. Nach weiteren 5 sm begleitet uns eine Gruppe Delfine. Sie springen um das Schiff und spielen mit dem Bootsharken, den der Kptn. mit der Kamera ins Wasser hält. Leider gibt das Satellite-Speech-Decoding-System es nicht her, Youtubevideos hochzuladen – wir arbeiten dran. Bei Rancho Relaxo of the seas kann man schon mal vorab so ein ähnliches Video ansehen.
Die Kinder setzen sich auf die Seite (angeleint) lassen die Füße ins Wasser baumeln und spielen mit den Definen. Annika sagt: „Ich könnte weinen, so doll freu’ ich mich“. Die Kinder unterhalten sich mit den Delfinen und sind überglücklich. Annika sieht eine Delfinmutter mit Kind.
httpv://www.youtube.com/watch?v=JJS-1oJ-OKU
Dann komm die Nacht.
Der Wind bleibt. Wir machen 5-6 Kt. Fahrt und reffen sicherheitshalber etwas.
Wenn wir gewusst hätten, was hier draußen vor der Küste Portugals für n Verkehr ist, hätten wir diese Zone lieber bei Tag gequert und wären früher aufgestanden.
Aber mit AIS-Beobachtung, Segelbestrahlung (Licht) und ein paar UKW Gesprächen durchqueren wir das Gebiet (ca. 9°20W – 9°50W) ohne Zwischenfälle.
Um 7 Uhr beginnt es wieder hell zu werden. Wir zischen mit 6 – 7 Kt. Madeira entgegen.
Over und aus!
(End of Transmission)
Gesendet: 14:30 3.10.11 UTC Empfangen: 14:36 3.10.11 UTC
(Start of Transmission)
Pos. 37°55,144N 08°54,816W
Kurs 238°, Geschwindigkeit 4,5 Kt derzeit unter Motor.
noch 461 sm
Wind NW 1-2
Kaum Seegang, Sonne, blauer Himmel etwas Dunst, 27 Grad
Der Kptn. besorgt noch die passenden Seekarten, befüllt Diesel und Wasser und Jule geht mit den Kids in den Supermarkt und kauft frische Dinge für den Kühlschrank.
Heute ist zwar noch Flaute bzw. etwas NW Wind. Das soll sich am Abend aber ändern. Der NE soll ab morgen gut wehen und uns in die richtige Richtung zu unserer ersten Hochseeinsel pusten.
Der letzte Gribfile wird auf See gezogen und sagt uns Wind von max. 20 Knoten aus NE vorher. Es sollte alles gut klappen.
Das Satellitentelefon ist wurde aktiviert. Wir werden also jeden Tag hier eine kurze Info ablassen können. Wir benutzen das berühmte Satellite-Speech-Decoding-System. Es wurde in nächtelangen Skypesitzungen von Michael H. und dem Kptn. entwickelt.
🙂
Over und aus!
(End of Transmission)
5h – Julia hat Wache. Sie soll Julita wecken, weil die Kleine gestern Abend verkündet hat, dass sie unbedingt heute Nacht Sternschnuppen sehen möchte, sie hat sich auch schon ne Menge Wünsche zurechtgelegt. Julita steht sogar auf, setzt sich ne halbe Stunde ins Cockpit, zählt 10 Sternschnuppen und legt sich wieder in die Koje.
Um 6h verlassen wir das französische Hoheitsgebiet und sind auf richtig freiem Wasser.
Wir spielen ausgiebig 66, Maumau und andere Kartenspiele.
Zum Mittag gibt es heute kein Kartoffelbrei sondern Couscous. Auch dieser macht sich mit lauwarmem Wasser und einem Löffel Brühe zu einer tollen Mahlzeit fast von selbst.
Nach 41 Stunden können wir endlich auf den Motor komplett verzichten, das Groß stand allerdings auch die ganze Zeit und schob ggf. etwas mit. Der Wind hat leicht aufgefrischt (2-3) und bringt uns nun eigenständig mit 5 Kt. voran.
Endlich Ruhe. Thorkel (Raymarine 2000+) hat auch nach dieser langen Arbeitszeit Pause. Nun ist Anton dran (Windpilot light) – Nur noch das Plätschern bleibt.
Das Wasser ist übrigens kristallblau (falls es so was gibt) – also so unglaublich leuchtend und gleichzeitig tief blau, das man es eigentlich gar nicht beschreiben kann. Muss man sich halt angucken. Auf dem Foto kommt es bestimmt auch nicht rüber.
Abends wird die Haarpracht des Käptn gestutzt. Es gibt einen wunderschönen Sonnenuntergang aber keine Delphine. Der Himmel bleibt die Nacht bewölkt.
7:13 Uhr – Sonnenaufgang. Einige Delphine tanzen immer noch um unser „Motorboot“. Der Käptn versucht es mit segeln. Leider hält es nur 2 Stunden. Immerhin, zwei Stunden Ruhe. Julia macht in ihrer Wache den Kuddel wieder an.
Zum Frühstück gibt es Kartoffelbrei mit Milch und Salz. Dies lässt sich super leicht, auch mit nicht kochendem Wasser aus der Thermoskanne, einfach in einer Plastikschüssel anrühren. Es beruhig unsere Mägen, die sich erst noch an die langen Atlantikwellen gewöhnen müssen.
Annika ging es gestern nicht so gut. Daher hat sie die ganze Nacht lieber draußen in der Plicht geschlafen, und sich nur von Zwieback und Kartoffelbrei ernährt. Ne Cola ging auch noch. Aber die 20 Croissants, die wir in Camaret gekauft haben, weil sie für 3 Tage reichen sollen, reichen wohl jetzt für die nächsten 3 Wochen.
Julita – die Wachbegleiteren – achtet immer peinlich genau darauf, dass wir auch auf m „Strich“ fahren. 🙂
13:00 Uhr Wir verlassen die Kontinentalplatte. Unter uns sind nun 4000 Meter Wasser – nicht das unser Echolot das in irgendeiner Form anzeigen könnte, aber auf der Seekarte steht das so.
13:38 Uhr Nu’ sind wir 24h auf See: 116 sm liegen hinter uns und ca. 220 vor uns.
Nachmittags ist Großputz angesagt: Wäschewechsel, Zähneputzen, fünf verkrustete Kartoffelbreischüsseln freischlagen, Füsse der Crew mit Salzwasser waschen, Cockpitfussboden spülen, Kleidung mit Süsswasser aus der Solardusche waschen, Crew duschen usw. usw. Alle drei Damen duschen mit 20 Liter und es bleibt sogar noch Wasser übrig – Na ob da alle sauber geworden sind?
Der Käpt’n testet das erste mal die neue Kocherkardanik und stellt wieder heißes Wasser für das nächste Mittagessen her.
Zum Sonnenuntergang kommen die Delphine zurück. Achtung Kitsch: Die Delfinfamilien springen vor dem Sonnenuntergang im hohen Bogen aus der Biskaya.
Anni macht sich sicherheitshalber wieder ihr Bett auf der Plichtbank fertig.
Die nächste Nacht kann kommen.
Matthias muss leider wieder vor Bord und seinen Busse-Yachtshop weiter pflegen. Er hat uns ca. 200 sm von Cuxhaven bis Den Helder begleitet und uns den „Nachtsegelschrecken“ genommen :-). Wir bringen Matthias zur Bahn und machen noch nen Sonntagseinkauf im leeren Supermarkt. Vanille Vla und alter Gouda ist die Empfehlung von Gabi und muss probiert werden.
Wieder auf dem Schiff fangen wir an zu Schrauben – vor lauter Langeweile.
Julita angelt… – vor lauter Langeweile? – aber ob das hilft? Die Waschmaschinen- und Trocknerbenutzung kost hier nichts extra. Also werden den ganzen Tag die Maschinen belegt und alles einmal durchgewaschen. Im Schiff wird gebaut, Netze unter die Regale im Vorschiff, ein rotes Licht für Nachtfahrten überm Kartentisch, 12V Steckdosen über der Hundekoje. Schwupps wird’s schon wieder Abend. Ein lauer, spiegelglattes Wasser, blauer Himmel. Kann mal jemand das Stromaggregat von dem Dampfer gegenüber ausschalten?
Julita will auch mal was schreiben: an die Angel will immer noch kein Fisch anbeißen.
Mama sagt vielleicht das ich ein Brief von Nina gekriegt hab. Mama will wieder was schreiben.
Wir sichten das Wetter von Morgen, klaren alles auf und bunkern Wasser. Morgen geht es weiter nach Süden.
Der erwartete SW kommt und wir quälen uns mit Gestampfe und Geschaukel in die südliche Einfahrt von Den Helder.
Der Nordkurs mit achterlichem Wind motiviert uns, Kuddel für die letzten Meilen zu entlasten und nach Den Helder hinein zu segeln. Das Stampfen hört auf, es ist wieder Ruhe. Nur die Tide spielt nicht mit, wir segeln mit nur 2 Kt. über Grund und 5 Kt durchs Wasser.
Es wird hell.
Thor meldet sich per UKW im Hafen an und wird mit „Come in Mam“ eingelassen. Das gilt bestimmt auch für Röde Orms…
Wir legen an, setzen die Gastlandflagge und fallen in die Kojen.
Nach dem Ausschlafen und pünktlich zu Geschäftsschluss versuchen wir einen Einkauf & eine Stadtbesichtigung. Den Helder ist überraschend nett und hat schon auf dem Weg von unserm Hafen in die Stadt etwas zu bieten – ein Marinemuseum.
Wir merken dabei, dass unser Hafenbecken eigentlich im Militärhafen liegt und wir eingezäunt sind. Aber die Menschen, mit denen wir durch diverse Gegensprechanlagen reden, sind nett zu uns und lassen uns überall rein und auch wieder raus – sogar mit Kamera vor dem Bauch…. In Deutschland… – egal.
Einige Supermärkte haben mit uns armen nachtsegelverdrehten Seglern ein Einsehen und öffnen sogar bis 21h. Ein Glück – Der Grillabend ist gerettet.
Wir finden Texelbier. 5 verschiedenen Sorten. Für jeden gibt es je eine Probeflasche: Wit, Dubble, Skumme…
Beim Biertestdoko und Vorschiffsgrillen haben wir Probleme die Unterschiede zu schmecken.
Die Lösung: Es gibt 5 Mitarbeiter in der Brauerei auf Texel (einer heißt Wit, der andere Dubble… usw.) – Nunja – Moderne Touriepiraterie.
Gabi und Norbert schicken ne SMS. Wir sollen morgen nach Texel kommen, wir bekommen dann eine Rundtour.
Wecker stellen haben wir vergessen. Christian weckt uns kurz nach 4. Die Thor ist abfahrbereit. Also alle aus den Kojen, wir legen ab. Julita schläft weiter. Die Fahrt geht gen Westen, der Wetterbericht verspricht mind. 24 Stunden Ost- oder Südostwind. Es gibt
Nudelsuppe zum Frühstück, was Warmes im Bauch tut gut. Julia kleckert mit der Suppe bei dem Wind, also der Wind weht die Suppe vom Löffel bei dem Weg zum Mund. Sie tropft über die Schwimmweste. Hoffentlich geht sie nicht auf…plopp. Wir fliegen mit 7 Knoten dahin. Julia hat Wache von 4 bis 8 Uhr. Dann wird sie von Stefan abgelöst. Julia und Matthias gehen wieder schlafen. Julita schläft eh noch. Als Julia wieder aufwacht, ist es Mittag, 12 Uhr, Matthias beginnt seine Wache. Zu Mittag gibt es kalte Bratwurst in Salat.
Am Nachmittag holt Stefan die Angel raus. Makrelen aufgepasst!
Wir kreuzen vor Terschelling auf der Stelle – Kuddel muss wieder ran.
Leider sind wir zu spät dran um die unbeleuchtet Nordeinfahrt von Den Helder zu finden. Alles ist schwarz – auch die weiß-roten, grünen und roten Tonnen. Und auch noch unbeleuchtet.
Wir müssen uns entscheiden die beleuchtet Südeinfahrt zu nehmen. Das ganze dauert dann ca. 3 Stunden länger.
Um vier Uhr wird es langsam hell. Der Wind reicht immer noch nicht.
Gegen Mittag ist es dann aber endlich soweit. Kuddel darf pausieren, er hat jetzt über 12 Stunden geschuftet. Der SE treibt uns mit 6 Kt. weiter nach Westen.
Gegen14h erreichen wir die Ansteuerung von Borkum. Pünktlich an diesem Punkt dreht der Wind auf SW und bläst uns in den Hafen.
Diese Art von Navigation nennt man Windrouting. Mit dem Vergleich mehrerer Wetterberichte und die Bildung diverser Mittelwerte aus diesen, schafft man es dann, durch Kopplung des Computers an die Drehzahlregelung von Kuddel, den Wendepunkt fast auf die Minute zu bestimmen. 😉
Wir versuchen, die Fleischmengen wegzugrillen, die vom Stegfest übriggeblieben sind. Dabei beobachtet uns aus dem Gebüsch eine Ratte, die so dreist wird, dass wir sie sehen können. Na danke, guten Appetit. Währenddessen ebbt das Wasser aus dem Hafenbecken. Zugangstege hängen plötzlich in der Luft, andere tauchen aus den Tiefen auf und werden begehbar. Der Hafenmeister fährt eine Runde nach der anderen durch das Hafenbecken und wühlt mit einer Baggerschaufel den Boden auf, damit der Schmodder mit der Ebbe rausfließt.
Wir gehen früh schlafen, wollen ja um 4 Uhr, mit Hochwasser wieder ablegen.
Der Wetterbericht ist günstig. Es soll heute Abend ein SE – Wind wehen. Matthias kommt mit der Bahn nach Cuxhaven und wir beschließen um 18h auszulaufen und die Nacht durch zu segeln. Mal sehen wie weit der Wind uns bringt.
Tagsüber laufen wir noch durch die Stadt und kaufen ein, Diesel muss auch noch gebunkert werden.
Vor dem Ablegen am Abend probieren wir die Currywurstvariationen im Yachthafenrestaurant.
Jetzt kann nix mehr passieren. Wir legen ab.
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