Übrigens, momentan reisen wir im Winter mit unserem Bulli „GioVANni“ (giovanni.co-ki.net) durch die Gegend. Dazu gibt es einen neuen Blog. Dieser ist noch hinter Schloß und Riegel. Wer gerne mitlesen möchte, kann uns HIER nach dem Passwort fragen.
Auf der GioVANni-Seite gibt es ganz unten auch wieder einen Newsletter, in den Ihr euch eintragen könnt.
Die Nacht war irgendwie kurz. Versacken vor ner Nachtfahrt. Das macht man auch nicht. Aber wir wollen ja erst am Nachmittag ablegen. Letzter Wettercheck: Es bleibt beständig. Yeah! Ein Schiff, das länger im Hafen lag, wieder seefest zu machen, dauert einen ganzen Tag. Wir packen das Dinghi ein, verstauen die Elektrokochgeräte, machen den Herd wieder schaukelbar. Wir füllen sämtlichen Wasserflaschen, verstauen die Kanister. Wir geben der Salty unseren Whiskyvorrat mit und die Drohne (wird in Marokko nicht gerne gesehen).
Wir bauen die beiden Leekojen auf (runterrollschutz von den Kojen mitschiffs). Klapperschutz ab, Großsegel auspacken, Essen für Nachtschicht und Wellengang griffbereit legen, Seagum bereitlegen, warme Klamotten für die Nachtschicht, Schwimmwesten hervorkramen. Schubladen und Bücherregale und Tische schaukelfest stauen. Und Handtücher bereitlegen, für Klapperkram in den Schapps, der einen am Schlafen hindert. Der Käptn macht die Windsteuerung klar, tankt Diesel, geht ausklarieren und klariert den Schleppgenerator. Abschiedsnachrichten werden verschickt, Abschiedsküsse verteilt. Dann liegen wir endlich bereit. Da stehen Dörte und Jens von der Tendrel-Aurelie am Steg, vom TO in Kiel. Wie nett!! Sie sind gerade eingelaufen. Das gibt noch einen Klönschnack und Kartentausch, während wir unser Mittag essen – hatten wir in der Aufregung ganz vergessen.
Und dann: legen wir ab! Kurzer Streit, wer an die Pinne geht und wer abwäscht in der Hafenausfahrt. Aber eine Überfahrt ohne kleine Quereleien gibt’s wohl nicht. Schließlich ist auch die letzte Schüssel verstaut, wir setzen Segel und genießen den kurzen Sonnenuntergang.
Plötzlich und dunkel.
Der Tag fing ganz harmlos an. Marieke von der Salty kommt nach dem Frühstück mit Einkaufstaschen bestückt und holt die Erste zu einem Wasser-, Obst- und Gemüsebunkerkauf in Portimao ab. Die beiden Käptns versinken derweil im Cockpit zum obligatorischen Digitalrausch, bis sie die Sackkarre satteln und den Einkauf der Frauen an Bord hieven kommen. Dann gehen wir im Hafen flanieren, Schiffe gucken, schnacken, Einkauf stauen.
Die Bigfoots kommen mit dem Dinghi am Abend und verabschieden sich. Unter größtem Einsatz werden die letzten Bierreserven vernichtet, da die sich da in Marokko mit der Einfuhr etwas anstellen. Conny, Piet und Frank von der Tharos kommen dazu. Dann verabschiedet sich die Bigfoot – wir sehen uns im hohen Norden wieder !!- und wir laufen in die Oberstadt, einen Irish Pub aufsuchen, uns ist nach Livemusik. Abschiedsabend von der Algarve! Wir landen bei einem Gitarristen, der Joe Green – dem auf unserer Silberhochzeit – alle Ehre macht. Frank – der Besuch von der Tharos- erweist sich als Spitzentänzer und Obermotivator, und so legen wir alle (!) heiße Sohlen aufs Parkett. Der Käptn weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Er tanzt und tanzt und tanzt. Er erinnert sich nicht so richtig. Die Erste ist selig.
Heiße und Sohlen
Die letzte Nacht fordert einen langen Schlaf, bis 12h rührt sich nix auf der Røde Orm.
Langes Frühstück mit Brötchenservice von der Bigfootcrew – Es sind wohl ein paar Baguettes übriggeblieben. Halb verschlafen erinnern wir uns, dass sich ein Wetterfenster von Portimao nach Agadir öffnet und belegen nochmal drei Waschmaschinen. Die Crews der Enterprise B und der Salty kommen zum gemeinsamen Wettergucken. Der Käptn freut sich wie verrückt und traut sich andererseits nicht so richtig, sich zu freuen. Das Fenster bleibt offen.
Bitte Prognose – halte durch!!!
Hoffen und Piep.
Heute hat Steffi Geburtstag. Sie wird 50 – sagt man. Glauben tut das aber niemand… 😉 Alle beteiligten Schiffe sind den ganzen Vormittag beschäftigt um etwas Kulinarisches für den Grillabend vorzubereiten. Die Crew der Røde Orm macht es sich mal wieder einfach – die 20 Bananen und die Schoki müssen nur in einen Sack gepackt werden.
Wegen der Zeitumstellung fängt die ganze Sache schon um 14h an. Wir treffen uns am berühmt – berüchtigten Headachebeach vor Ferragudo. Das SUP wird zum Buffet und die Grills werden platziert und warten auf die Anfeuerung.
Der Strand füllt sich, ein Dinghi nach dem andern kommt aus verschiedensten Richtungen angetuckert. 30 Leute – Die Wahnsinnsparty geht los.
Grillgut, Bier und Wein laufen im Überfluss.
Was für ein schönes Fest – Danke für die Einladung!!!!
Knall und Peng
So Kuddel, heute bist du wieder dran. Die Backskiste wird ausgeräumt und auf dem Vorschiff verteilt. Alle Dieselkanister nach Steuerbord sorgt für ziemliche Schräglage im Hafen. Aber die Kiste ist leer, der Käptn kriecht in den Keller. Zuerst baut er eine Halterung für die Welle, dann werden die Schrauben gelöst. Der Käptn der Bigfoot kommt mit Spezialwerkzeug dazu und prüft, welche Einstellung sie haben müssen. Motorausrichtungs-OP erfolgreich gelungen, Patient brummt.
Irgendwann dazwischen beginnt die Erste wortwörtlich mit Spiegeleiern und Salatsoße zu Jonglieren. Die Schwerkraft ist heute besonders ausgeprägt. Die Eier verteilen sich auf der Herdplatte, die Soße kippt in die tiefste Backskiste. So wird neben dem Motor auch die Küche grundgereinigt und das Kühlschrankventil geputzt.
Bis spät in die Nacht räumen wir das Chaos wieder auf und sinken froh ins Bett. (Nein!! Kein Wetter gucken!!)
Kuddel und Ruhe
Unser Nachbar Enterprise B will auch nach Rabat, Tom und Susi melden sich aus dem Mittelmeer und wollen nach Süden. Irgendwie konzentrieren sich hier gerade die Segler, die auf gutes Wetter warten – das gibt Sicherheit und nette Gespräche und manchmal kleine Krisen bei einer spontaner Wetteränderung in der Vorhersage. Dabei drücken doch alle die Daumen für das richtige Wetter – wie kann das also sein – völlig unverständlich.
Um die Wettergedanken aus dem Kopf zu verbannen, hilft es sich seinen Konsumgelüsten hinzugeben (der Kptn. hat sowas natürlich nicht). Wir nehmen uns ein Uber (der erste Mal Uber). Für 6 EUR fahren wir zum Commerzialzentrum von Portimao und verbringen die ersten 2 Stunden in 2 Baummärkten um die richtigen Werkzeuge zu finden zur Ausrichtung des Motors. Der Kptn. hat nämlich beschlossen, dem Motor noch etwas von seiner kostbaren Zeit abzugeben.
Vom Baumarkt können wir zu Fuß in die echte Mall gehen und dort noch weiteres unwichtiges Zeugs kaufen – zum Glück gibt es auch einen Foodcourt (so ne Etage mit Essen). Der Kptn. nimmt Tacos – lecker.
Ein Uber bringt uns zurück zum Hafen.
Uber und Uber
Wir haben heute sagenhafte 7sm, um von Lagos wieder nach Portimao zu verholen, damit haben wir eine deutlich bessere Ausgangsposition für die angekündigte Grillparty von SY Bigfoot am sagenumwobenen Headachebeach (kurze Wege zur Schmerztablette) – aber das dauert noch etwas.
Wir versuchen erstmal in Lagos abzulegen, was aber gar nicht so einfach ist. Sobald man beginnt die KuBu abzubauen, Wasser nachzufüllen oder den Stromanschluss aufzurollen wird man von den Nachbarn, die auf einmal sehr gesprächig werden, angesprochen. Warum wollt ihr schon weg? Das ist doch so schön hier! Wir müssen doch noch n Kaffee trinken! Es folgen Diskussionen über das Wetter und die Windrichtung, sowie die Tidenströmung und dem Swell. 😉 Es ist immer schwer, sich von so vielen netten Leuten zu verabschieden und weiter zu fahren, auch wenn es nur 7sm sind. Die SY Albatross überwintert hier und die SY Thula aus Kiel will auch weiter nach Süden und kommt nach Portimao hinterher – sehr nett.
Die Røde Orm driftet durch die Brücke und segelt bei wenig Wind Richtung Portimao. Die Sonne scheint, und wir können den höchsten Berg der Algarve von See aus bewundern, auf dem wir gestern noch wie die Schneider gefroren haben.
Auf dem Weg nach Portimao nimmt die Erste schon wieder Kontakt mit anderen Seglern auf (Sissi, Gina und Hanapha) – Daraus ergibt sich eine Ginparty auf der Gina (weil der Name so gut zum Getränk passt).
Ein nacktes Huhn muss wieder dran glauben, es passt gut zu Gin-Tonic mit Eis und Zitrone.
Over und out.
Nach dem Frühstück suchen wir die Postkutsche hinter den Marinabars von Lagos und fahren gen Norden ins Land hinein. Das Ziel ist der höchste Berg der Algarve. Das Auto bringt uns die steilen Straßen hinauf auf den Gipfel – es hat ganz schön zu ackern. Als wir die Autotür öffnen, werden wir schockgefrostet (10 Grad). Es pfeift ein scharfer kalter Nordwind auf der Spitze des Montes da Fóia. 900 Meter über Null ist für uns Segler schon echt ne harte Nummer.
Die Snackbar und der Galao retten uns. Hatti ist kurz davor, Feuerholz zu sammeln und den Kamin anzuzünden – wir halten ihn zurück und erklimmen stattdessen die letzten Meter bis zum endgültigen Gipfel. Grün und blau gefroren lassen wir uns im Auto bei voll aufgedrehter Heizung den Berg wieder herunterrollen. 400 Meter reichen, bis wieder eine einigermaßen vertretbare Temperatur erreicht ist. Beim Jardim das Oliveiras parken wir und wandern zwischen den Korkeichen in das Örtchen Monchique herunter (2 km).
Man kann wunderbar erkennen, wie hier die Korkrinde von den Eichen abgeschnitten wird und wie es im Laufe von 9 – 10 Jahren wieder nachwächst. Die Eichen sind mit Zahlen beschriftet die, so glauben wir, dass Jahr der letzten Ernte anzeigen.
Eine Stärkung gibt es im Dorf. Mittagstisch und Sagres für alle… Der Weg zurück fällt dem Kptn. dementsprechend schwer und es geht auch noch bergauf. Hatti geht sicherheitshalber hinter dem Kptn. um notfalls zu schieben oder den Hubschrauber zu rufen.
Wir kommen wieder sicher in Lagos an, wärmen unsere angefrorenen Finger und Zehen und kühlen unsere Wanderblasen.
Wander und Vogel.
Wieder kein Wetter für Rabat – Gewitter mit entsprechenden Boen auf dem Weg – Das nächste Fenster kommt bestimmt. Bigfoot kommt zum Frühstück. Steffi hat am Sonntag 50. Geburtstag und wir sind eingeladen und war schon ganz traurig, dass wir ablegen. Aber wir bleiben!! Sie hat einen Deal mit dem Wind gemacht. Wir freuen uns auf die Beachparty!! Zum zweiten Kaffee um 14 Uhr kommen die Sissis, sie wollen ablegen nach Portimao, können sich aber auch nicht so richtig lösen. So verquatschen wir den Vormittag. Nach der Siesta gehen wir in die Innenstadt von Lagos. Boah windig und kalt, mit Eis im Bauch noch kälter. Bummeln durch die kleinen Lädchen und lauschen der Straßenmusik.
Am Abend finden wir den Schlüssel der Postkutsche im Cockpit mit der Anweisung morgen um 12h auf den höchsten Berg der Algarve zu fahren – Wandertour.
Aey und Aey. 😉
Wir bekamen den Tipp, mit dem Hafenkarren bis zum Supermarkt zu laufen, wie wir es in Aerosköbing immer machen, und ordentlich Getränke zu kaufen. Da das Wetter zur Zeit sehr sprunghaft ist und sich der Wetterbericht gefühlt stündlich ändert, sehen wir kein 4- oder 5tägiges Wetterfenster mit gutem Wind für Madeira bzw. Lanzerote. Daher haben wir uns überlegt, nach Rabat zu fahren, Marokko, da die Tour nur für zwei Tage gutes Wetter verlangt. Wir haben sämtliche Reiseblogs durchforstet, die Seite des Auswärtigen Amtes und des Zolls und haben beschlossen, schnell das Bier auszutrinken und ordentlich Wasser zu bunkern. Mit dem Trinkwasser soll man wohl etwas aufpassen. Wir stiefeln also mit einem Hafenkarren im Schlepp los und kauften 10x 6l Kanister Wasser. Damit konnten wir bis vor das Boot fahren und es in der Hundekoje verstauen. Wir gucken weiter nach Wetter. Doch im Moment sind auch für die 2 Tage, die wir bräuchten zu viel Wind mit Gewitterböen vorhergesagt. Dem wollen wir uns nicht aussetzen.
Wir belegen den Waschsalon, tauschen das dortige Bücherregal einmal durch und verabreden uns mit SY Sissi und SY Zora zum Abendprogramm in Lagos. Über die Brücke kommt man in eine schöne Altstadt mit kleinen Gassen und zig Restaurants.
Vor dem Kleinsten steht eine Menschenschlange, das war auch das, welches wir empfohlen bekommen haben. Nehmen wir die Zweitempfehlung. Da stehen Wartebänke vor der Tür und der Wirt kapert uns mit einem Wartesagres. So stehen wir zwar auch Schlange, aber in erster Reihe, immerhin.
Wir essen gegrillten Fisch (ein Traum!!) in einem vollen, lauten Restaurant mit Mensastimmung. Und lassen den Abend im Cockpit ausklingen.
Wind und App
Die Sonne ist zurück und die Crew der Bigfoot ist auch wieder aus dem Regenschlaf erwacht. Wir begießen die Sonnenstrahlen mit einer Flasche Sekt zum Frühstück.
Und gehen dann mal wieder nahtlos zum dem Nachmittagsnata mit einem Bier in Alvor über (die Damen nehmen einen Galao). Der Regenwasserstand im Dinghi war tatsächlich erheblich. Der Kptn. überlegte kurz, das wertvolle Süßwasser mit der Bohrmaschinenpumpe direkt in den Wassertank zu überführen – es gab jedoch Einsprüche von der Crew.
Die Sonne steht schon tief, als das Hochwasser fast erreicht ist. Die Røde Orm geht Anker auf und fährt aus der Alvorlagune heraus Richtung Lagos.
Dort erwartet uns die SY Sissi bereits am Receiptionsteg. Die Überführung zum Liegeplatz erfolgt blitzartig, weil ja bereits alles vorher geklärt wurde 😉
Wir erhalten eine Stunde Erholungszeit und sind dann an Bord der SY Sissi zusammen mit der Crew der SY Zora auf ein Dreigängemenü geladen.
Vorab gibt es Brot mit Entenleberpastete (französisch), im zweiten Gang finden wir eine Hummersuppe (französisch) auf unseren Plätzen vor und zum Dritten erhalten wir Bratwurst mit Bratkartoffeln (deutsch, portugiesisches Erzeugnis).
Im Anschluss, siehe Frühstück und Kaffee, werden diverse alkoholhaltiges Getränke gereicht.
Wir und Himmel.
Es regnet – den ganzen Tag. Die vertrocknete Algarve freut sich sicherlich über etwas Wasser von oben, aber wir hängen auf der Røde Orm fest und überlegen uns einen Regenplan.
Die Crew spannt eine Bettlakenleinwand auf und lädt den Beamer – Der Wind liefert genügend Strom, um auch den 230V Inverter zu aktivieren.
Zwei Filme gewinnen die Abstimmung: „The Circel“ und „Bohemian Rhapsody“.
Zum Abend wird es wieder etwas schöner und die Røde Orm erstrahlt in frischem Süßwasser- gespültem Glanz unter einem Regenbogen.
Film und Tag
Beim Frühstück fährt Hatti in seinem Dinghi vorbei und wir verabreden uns zu um 17h zum Barbecue an Bord der BigFoot.
Wir wollen ein nacktes Huhn (ja Volker) für unseren Cobb besorgen – das ist immer so lecker, saftig, feder- und gackerfrei. Der Kptn. hat dann auch nicht viel zu tun. Nach 30 Min einmal umdrehen – fertig.
Vorher geht es an Land. Wir wollen Alvor erkunden. Wir werden unseren Müll ordnungsgemäß los und eine ganz gute öffentliche Toilette gibt es auch. Das Örtchen ist … sehr englisch. Man könnte denken, dass man in einem kleinen englischen Örtchen am Fluss und nicht in Portugal ist, aber sehr nett. Nach einem Galao und einem Nata sind wir gestärkt für die lange Stegwanderung auf die Landzunge. Wie schweben über den Salzwiesen dahin. Es gibt viel zu sehen und zu knipsen. Ein Traum. Die Matrosin findet einen Schlangenstern in der See. Haben wir noch nie vorher gesehen. Der bringt bestimmt Glück. Wir schicken ihn mit guten Wünschen wieder ins Wasser.
Auf dem Rückweg steht uns ein Stelzenrestaurant am Strand im Weg rum. Die Preise stehen auch auf Stelzen. Aber Wasser gegen die Crewaustrocknung muss sein.
Der Pingo Doce spendet das Huhn und was wir sonst noch so brauchen.
Zurück an Bord ist es auch schon fast 17h. Wir sortieren uns und tuckern auf die Bigfoot.
Der Kptn. Bigfoot schafft ein ganzes Huhn alleine – Der Kptn. Orm ist begeistert – was für eine Leistung. Wir genießen den schönen Abend bis dem Kptn. die Augen zufallen.
Huhn und weg.
Je länger man im Hafen liegt, desto länger braucht man auch, um das Schiff wieder klar zum Auslaufen zu machen – Jedenfalls ist es bei uns immer so. Und uns kommt es mal wieder vor, als würden wir schon ewig im Hafen liegen.
Diesmal brauchen wir so lange, dass wir fast den Absprungzeitpunkt verpassen um die richtige Tide zum Einlaufen nach Alvor zu haben. Wir schaffen es so gerade noch rechtzeitig. An Land bedeckt eine schwarze Wolke den Himmel, wir fahren dem Regen davon. Die Einfahrt von Alvor ist noch breit und übersichtlich, das Fahrwasser wird enger. Es ist nahezu Flaute. Aufgeregt tasten wir uns voran, mit den Tipps von Hatti (ganz dicht an der falschen Seite vorbei!).
Julita hält Ausguck. Die erste Tonne (grün) sollen wir ca. 60m an Backbord passieren und die zweite Tonne (rot) ziemlich dicht an Steuerbord lassen…. Puh – Aber es klappt. Wir werfen den Anker in der Fahrrinne und sind gespannt auf Niedrigwasser. Der Schwimmsteg neben uns und die Fischerboote auf der anderen Seite sollen trocken fallen. Dementsprechend dicht sausen die Motorboote an uns vorbei zum Fischen oder um Touris zu kutschieren. Aber schön ist es hier. Der Abend klingt aus bei Petroleumlampe, Jazzmusik vom Saxophonisten in Lissabon und einem gemütlichen Schnack mit der Bigfoot.
Welle und Watt