Früh auf um Fisch zu kaufen… aber der Fischladen hat zu – es gibt kein Fisch auf La Garciosa (träller – Bier schon), oder wir waren trotz der frühen Uhrzeit (11.30h) schon wieder zu spät. Der Fischladen soll ja eigentlich bis 12.30h geöffnet haben. Wir gehen morgen mal vorsichtig die 10.30h an – vielleicht haben wir Glück.
Dann geht’s an die Rollanlage:
Der Kptn. demontiert die Leinenaufwickelspule – drei Schrauben, ein Klappmechanismus und zwei Plastikklammern.
Zum Glück haben wir die Anlage unten ausgehängt und in eine Wanne gestellt, denn als der Kptn. die beiden Halbschalen der Spule auseinanderzieht, kullern die Kugeln der Kugellager in die Wanne.
Jetzt schon erkennt man es eindeutig: Der große Spannring, der das Lager unter dem des Halsringes hält, ist aus der Nut gerutscht… warum auch immer (vielleicht hat der Kptn. zu viel Druck aufgebaut).
Aber nur mit dem losen Spannring bekommt man die Schrauben von der Trägerglocke (Carrier) gelöst, die sonst von dem Halsring verdeckt wären, um den ganzen Käfig nach unten über den Northman abzuziehen… – wenn man den großen Spannring nicht lösen würde, würde man die ganze Sache wohl nur nach oben hin rübergeschoben bekommen. Aber das obere Teil hängt ja in schwindelerregender Höhe am Masttop.
Das kann ja lustig werden bei der Remontage…
Das Kugellagerdings von der Furlex ist eine reife Ingenieursarbeit, findet der Kptn.. 4 Kugellager in diesem Drehzylinderding unterzubringen ist echt beindruckend. Aber es lässt sich alles wirklich gut auseinandernehmen und mit Zahnbürste und Kriechöl reinigen. Mit frisch gefetteten Lagerschalen kann man alles wieder zusammensetzten – es flutscht wie frisch geschmiert – sogar ALLE Kugellagerkugeln sind noch da und sitzen wieder an ihrem Platz.
Nun kommt die Remontage. Durch das frische Fett werden die Kugeln an ihrem Platz gehalten und der große Spannring kann etwas nach unten geschoben werden, um die Schrauben wieder an der Trägerglocke zu befestigen. Der Kptn. ist schon etwas angespannt – vier Schrauben richtig fest drehen – mit Kraft – und dabei den Spalt am Kugellager immer schön im Auge behalten bei Sonne und Wind verdreht auf dem Vorschiff liegend mit der Ankerwinch im Rücken und Schmierfett an allen Körperteilen.
Dann ist die letzte Schraube dran und mit einem Ruck nach oben rastet der Spannring in seine Nut – und bleibt dort hoffentlich für die nächsten Jahre fest sitzen.
Zur Belohnung gibt es echte spanische Homemade Tapas – die Minikartoffeln aus Kanarien mag der Kptn. am liebsten. Leider haben wir sie nicht so ganz hinbekommen wie in den Restaurants – die Salzkruste fehlt. Ein Tipp der SY Meermaid: „Man kocht die Kartoffeln mit Schale in relativ wenig stark gesalzenem Wasser… gegen Ende des Kochens sollte das Wasser fast gänzlich verkocht sein…“ – dann bleibt die Salzkruste auf der Schale übrig – nächstes Mal.
Zum Sundowner nehmen wir heute mal einen Shandy in unserer Lieblingsbar an Land. Die Erste entdeckt, dass es hier auch Kaffee mit drei Schichten gibt – eine Schicht ist Likör… Das testen wir an einem anderen Tag.
Sun und down.