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Juli.′ 25 11

Der Kptn. un sin Fru reißen sich von ihrem Pfahl los und segeln wieder nach Süden zu der Hitch-Hike-Heidi. Sie liegen in Horuphav. Die Wiedersehensfreude ist groß und der Grillabend schnell abgemacht. Wegen eventueller feuchter Niederschläge wählen wir die Grillhütte. Raimund und Helga von der Mea Mano kommen auch dazu. Es wird ein fröhlicher Abend mit vielen abenteuerlichen Geschichten und endet bei der Mea Mano unter Deck.
Am nächsten Morgen frühstücken wir alle gemeinsam die Røde Orm ab. Wat schöööön.
Das Treffen von alten Freunden und pflanzen neuer Freundschaften ist das Schönste am Segeln.
Die kleinste Matrosin ruft uns nach Flensburg. Ihr Bauwohnwagen soll verkauft werden – sie braucht Hilfe.
Wir geben alles und kreuzen die Flensburger Förde gegen Wind und Wellen Richtung Flensburg. Statt der 18sm brauchen wir 30sm. Die Røde Orm ist halt kein Kreuzwunder, dafür stört sie böiger Wind (8-22 Kt.) und Wellen eher weniger. Wir freuen uns, wieder beim Fischereiverein mitten in der Innenstadt einen Platz zu bekommen. Wir genießen noch einen Moment die Skyline von Flensburg und fallen dann müde in unsere Kojen. Die Matrosine okkupiert das Vorschiff für sich.

Am nächsten Tag kommt Mormor auf der Durchreise nach Schweden dazu. Der Arbeitseinsatz an Julis Bauwohnwagen wird spannend. Fast zwei Jahre hat er an einem Ort gestanden und soll nun weiter auf die Reise gehen. Es war gar nicht so einfach, den Wagen von seinem Platz wegzubewegen, er ist dort quasi schon angewachsen.
Mit einer Motorwinde (hrrrrrrrr), die die Matrosine organisiert hat, lässt er sich widerwillig herausziehen, drehen und hinter einen Trecker spannen. Wat spaaaannnnnend…. Der Kptn. ist total fasziniert von dieser Motorwinde (Zweitakt-stinkend-laut) und hat sich schon einen Einsatzort an Bord der Røde Orm überlegt. Aber das Spielzeug, darf er dann doch nicht behalten… 😢
Mit einem Rum am Abend verabschieden wir Julis Wagen.
Die Erste sieht auf ihrem Einkaufsbummel in der Stadt viele Plakate vom Dachenbootrennen in der Flensburger Förde (am 12.7.). Wir schaffen es, den Platz zu wechseln und einen Platz am Stegkopf zu ergattern. Wir hoffen, wir sitzen nun in der ersten Reihe und können morgen das Drachenbootrennen in vollen Zügen genießen. Der Kptn. denkt noch über einen passenden Schmuck für die Røde Orm nach. Drachenköpfe an Bug und Heck oder ähnliches…..
Wagen und Winden.

Juli.′ 25 06

Des Käptns. sin Fru guckt aus der Lucke und entdeckt bei ihrem stündlichen Ankerwachenrundumblick, dass die Tore des Boothauses offen stehen. Nicht weit von unserem Ankerplatz liegt nämlich ein Nachbau des Nydambootes am Steg (das Original steht im Landesmuseum – Schloss Gottorf). Den Käptn hält es kaum noch an Bord. Endlich darf er wieder Kienteer schnuppern und sich vielleicht ein paar klebrige Tampenreste mit dem Zeug in die Tasche stecken – hmmmm legger. Die Erste ist auch begeistert und durchwühlt beim Frühstück das Internet nach wikingerhaltigen Quellen.
Der Motor ist schnell am Dinghi montiert und wir sind auf dem direkten Weg an den Steg des Nydambootes – wir dürfen dort sogar mit unserer Gummisau festmachen.
Der Käptn. und sin Fru bekommen eine kurze Privatführung – Wat schöööön.
Im Sommer kann man die Werft am Wochenende bis 16 Uhr besichtigen. Um 16.10 Uhr schmeißen sie den Käptn. dann endlich raus, der sich in der Nähe der Kienteerfässer herumtreibt.

Jule nimmt den Fußweg durch den Wald zu unserem Badesteg, der Kptn. überführt das Dinghi am Waldrand entlang. Er entdeckt einen kleinen Minibootshafen in der Mündung einer Au. Dort fängt er die Erste ab und wir machen einen Ausflug mit der Pinta (Gummiboot) auf die Au (Snogbæk). Zwischen einem mannshohen Schilfgürtel rauscht die Pinta dahin. Ein bisschen unheimlich ist es schon, in dem engen schwarzbraunen Bach zu manövrieren…
Zurück an Bord grillen 🍗 wir die Hühnerbeine. Der Käptn. wühlt in seinen Taschen und schmiert son klebriges stinkendes Zeug über seine Beinportion, dabei freut er sich wie ein Wikingerkönig.
In der Nacht stehen alle Luken der Røde Orm weit offen…
Kien und Teer.

Juli.′ 25 05

Der Kptn. un sin Fru werden in der Koje von den Boen hin und hergerissen. Die Røde Orm tanzt am Anker in der Dyvig hin und her. Es hat wieder aufgefrischt. Immerhin scheint manchmal die Sonne ☀️. Nach Baden ist uns bei dem Geheule nicht so richtig. Auch eine Überfahrt an das Festland steht bei den kleinen, fiesen, spritzenden Wellen mit dem Dinghi nicht zur Diskussion.
Die Røde Orm bekommt einen Innenraumputz und anschließend beschäftigen wir uns mit anderen Dingen: Schreiben, Bilder sortieren, aufs Wasser glotzen, Kaffee trinken. Der Windtag vergeht. Morgen steht wieder ein Ortswechsel an – denken wir.
Gegen Mittag hat der Wind sich ein wenig entspannt. Der Käptn. hat Hunger, aber im Kühlschrank herrscht gähnende Leere – also Gemüse und so gibt es schon noch… Aber der Käptn. will Fleisch. 🥩 Die Erste hatte sowieso Lust auf einen Spaziergang, also satteln wir das Dinghi und nehmen auch gleich noch den Reservekanister mit an Land. Die Erste läuft zu Fuß nach Nordborg (sie hätte auch den Bus nehmen können) und der Käptn. fährt 3x hin und her, bis er wieder ein gutes Gefühl mit dem Inhalt des Dieseltanks hat. Vorsichtshalber wirft er auch noch einmal einen Blick in die Bilge und sucht nach einem Loch im Dieseltank – 60 Liter reichen jetzt aber auch erstmal.
Kaum ist die ganze Dieselsauerei (es tropft ja doch manchmal etwas daneben) aufgewischt, da will auch schon die Erste wieder abgeholt werden.

Endlich gibt es Frischfleisch, denkt sich der Käptn., aber dann kommt die Sonne heraus und der Wind wird segelbar.
Der Anker hat nach zwei Tagen im Dyvigsumpf ordentlich Schlamm angesetzt – was ne Sauerei.
Es ist schon recht spät, aber für zwei Stunden Segelspaß reicht das Licht noch aus. Wir dümpeln bei einer leichten Brise in den Alssund und machen an unserem Lieblingspfahl fest. Wat schöööön hier – heute.
Morgen sieht es schon wieder ganz anders aus.
Regen – Regen – Regen.
Aber wir liegen hier schön geschützt und ruhig und beschäftigen uns mit einem Tandorihuhn und der Kescherreparatur. Ein paar Folgen einer Kochsendung müssen auch noch verspeist werden. Wir kriegen den Tag herum und sind frohen Mutes – es soll ja besser werden.
Es ist ein bisschen wie Langfahrtsegeln, man ist 24 Std. an Bord. Nur ohne Schaukeln und Wache gehen.
Rumhängen und Pfahl.

Juli.′ 25 02

Der Kptn. un sin Fru gehen vor Lyø ankerauf und verabschieden sich von der Chuckcrew. Wir steuern die Dyvig an und schmeißen dort erneut unser Eisen in den Schlamm. In den Nachrichten redet jeder und alles nur von einer Hitzewelle oder auch Tzuwarmi. Wir bekommen den Wärmeschwall erst am Nachmittag ab und schwimmen zum Glück in dem Gegenmittel. Die Badeleiter geht in das kühle Nass und die Welt des Käptns ist gleich wieder auf Normaltemperatur abgekühlt. Er lässt sich heute erstaunlich viel Zeit im Wasser. Reinigt den Wasserpass, Poliert die Schraube Unterwasser usw. usw. Nach 15 Min. im Cockpit ist eigentlich schon wieder die nächste Abkühlung notwendig.

Nach dem Gewitter am Abend ist der Wärmespuk vorbei und alles normalisiert sich wieder. Dem Käptn fröstelt es – sollen wir die Dieselheizung aktivieren? Die Erste kann es ihm gerade noch austreiben, seinen Heizungsroboter zu bedienen.
Der warme Wind nimmt wieder zu die Røde Orm tanzt am Anker.
Ab und Kühlung.

Juli.′ 25 01

Der Kptn. un sin Fru stehen ununterbrochen im telefonischen Kontakt. Sie musste selbst am Sonntag morgen früh aufstehen um die Fähre von Fynshav nach Søby zu bekommen. Die Herrencrew auf der Insel (Aerø) konnte dagegen entspannt den Tag beginnen. Ein Matrose erklärt sich bereit frische Brötchen vom Hafenköbmand zu besorgen. An Bord der Røde Orm wird, zumindest für den Käptn., der Service noch groß geschrieben 😉.
Gestärkt holt er seine Liebste von der Fähre ab und die Herren machen „Klarschiff“. Als der Kptn. und sin Fru zurück an Bord kommen, stehen die „blauen IKEA-Seesäcke“ gepackt an Deck – Wahnsinns Crew – auch die Erste ist begeistert.
Die Erste bleibt – die Herren gehen. Der Wind pfeift noch immer. Wir bleiben also noch eine Nacht in Søby und werden erst morgen den Hafen wieder verlassen – so der Plan.

Am Abend meldet sich ein gecharterter Freund (ehem. SY Sissi aus Frankfurt) auf dem Handy. Ein Treffen ist abgemacht. Der Käptn. träumt in dieser Nacht von Äbbelwoi und Bembeln.
Am Morgen läuft die „Danmark“ ein. Der Kptn. freut sich – ob wohl die Königin auch an Bord ist? Wat fürn stolzes Schiff. Die Matrosen winken beim Einlaufen mit weißen Taschentüchern. Diese Sitte sollten wir dringend auf der Røde Orm auch einführen, allerdings brauchen wir dann auch mehr Crew. Der Erste ist der Meinung, wir sollten die Sache mit den Tüchern dann noch lieber selbst übernehmen – Kleine Extrarunde im Hafenbecken – fein winken – dann erst anlegen.
Der Charterdampfer „Chuck“ (wie Norris) läuft ein. Ein bisschen zerfleddert wirkt das Schiff schon – aber so ist das wohl mit Leihbooten – die haben schon viel durchgemacht und keiner hat sie lieb.
Nunja – der Kühlschrank an Bord läuft, das Bier ist kalt und des Kptns. Äbbelvoitraum(a) löst sich in Wohlgefallen auf 😮‍💨. Die alten Geschichten von langen Reisen auf dem Nordatlantik werden aus der Schublade gekramt und frisch aufgewärmt – wat schöööön.
Die Erste findet im Supermercado alles für zwei Portionen „Stjerneskud“ – Der Kptn. ist begeistert und lässt den Grill heute kalt. Für so ein dänisches Sternschnuppenessen tut er einfach alles, auch NICHT grillen.
Nach der dritten Nacht in Søby stellt sich so langsam eine Art Hafenkoller ein – obwohl ja bis jetzt täglich viele neue Dinge passiert sind. Die Hafengebühren werden von Jahr zu Jahr auch nicht weniger. „Chuck“ und die Røde Orm nehmen gemeinsam Kurs auf Lyø, wir können schön trödeln, denn einen freien Ankerplatz gibt es dort immer. Im Hafen sieht es dort schon anders aus.
Die Pinta – unser Schlauchi – bringt den Grillkrams incl. Crew an Land. Endlich mal wieder fein in der Abendsonne grillen – das ist ein super Plan. An die grazilen Bewegungen, die nötig sind um in die Pinta ein- und auszusteigen, muss der Kptn. sich erst noch wieder gewöhnen. Aber es wird. Es gab keine nassen Pannen.
Sun und Downer.

Juni.′ 25 28

Der Kptn. un sin Fru haben die Røde Orm auslaufklar gemacht und Giovanni in der Werkstatt abgeliefert. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen und die fiesen Kieler Woche Boen und Regenwolken abziehen. Am letzten Freitag der KiWo schafft es der Kptn. dann endlich nach Norden bei 5-6 Bft. abzulegen und seine grünnasige Herrencrew zu begeistern (nicht). Im Hafen von Marstal verschwindet die Färbung allerdings so schnell wie sie gekommen ist, nur das Fässchen behält zuverlässig seine grüne Farbe mit ein paar matten Tauperlen auf der Oberfläche – Das erste echte Anlegebier in dieser Saison. Der Grill glüht heute nicht mehr, der Lachs wird im Backofen gebacken und erfreut den stark beanspruchten oberen Verdauungstrakt der Gäste.
Des Käptns Fru ist bei Busse – Yachtshop noch mit der Präsentation ihrer Bücher (www.jupstexte.de) beschäftigt, sie wird später nachkommen und die Herren ablösen.

Die Crewgesundheit spricht am nächsten Morgen für eine kurze Etappe und Törn, der sich nicht aus dem Wind- und Wellenschatten von Aerø hinausbegibt. Wir steuern Søby an. Im Norden von Aerø – quasi immer an der Wand lang. Die Nasen der Crew behalten die normale Blässe. Wir finden einen wunderbaren Liegeplatz mit der Schiffsnase in dem immer noch frischen Wind. Heute darf der Grill auf dem Heck glühen. Die Lammmedaillons sind der Kracher. Der Wind wird auch morgen, am Sonntag, nicht nachlassen, daher studieren wir den Fahrplan der Fähre nach Fynshav an das Festland. Die Überfahrt wird ca. 1 Stunde dauern und wird auch bei 6 Bft. aus West wohl eher schnell und schmerzlos verlaufen.
Ticket 🎫 und gekauft.

Juli.′ 24 16

Wenn wir noch länger hier rumliegen, wachsen wir in der Dyvig fest. Der Wind steht gut für unsere Lieblingsankerbucht – fast zu gut – direkt (wirklich direkt) von achtern. Die Erste wird mit zunehmendem Abstand zur Küste immer grüner um die Nase. Sie redet irgendwas von Atlantik und Porto Santo usw. – aber da ist sie auch schon auf dem Salonfußboden eingeschlafen. Der Kptn. hält eisern durch und bringt die Røde Orm nach 20 (!!!) sm in die sichere Ankerbucht an den Pfahl neben die Catinca. Wat schön !!!!
Wir freuen uns, mal wieder hier zu sein. Christian muss mit dem Kptn. zusammen das EM Endspiel in der KuBu gucken – spannend – Spanien wird Europameister.
Am nächsten Morgen macht sich die Catinca auf den Weg über den Belt. Wir bleiben hier und stellen die geflickte Pinta auf die Probe – sie ist dicht. Kein Zischen und Blubbern mehr. Nach dem üblichen allvormittäglichen Regenchaos schaffen wir es endlich ans Ufer und bewundern Land und Leute und Wiese und Strand mit viel Leere. Es ist wirklich schön hier. Die Pinta hält durch, aber wir reduzieren den Luftdruck lieber noch etwas von 0,1 bar auf 0,06 bar. So, dass der Kptn gerade keine Angst bekommt einzusteigen, weil das Boot mangels Luftdruck ihn und sich zusammenfaltet.

Am Dienstag ist ein Seglertreffen in Lyø geplant. HHH, Catinca und Gwenvag (ehem. StressLess) haben die Ankerbucht als Ziel. Der Kptn. wartet allerdings noch den Vormittagsregen ab – wir kommen um 16 Uhr los und segeln wun-der-bar nach Süden. Wat schöööön!!!
Wir ankern bei einem wunderschönen Sundowner zwischen unseren Freunden, die dann sternförmig mit ihren Dinghies die Røde Orm entern. Das Wetterleuchten in weiter Ferne unter regelmäßigem Zusammenzucken aller Beteiligten unterstreicht den gemütlichen Abend. Der Kptn. versucht sich blitzartig zum Wettergeleuchte umzudrehen – aber jedes Mal ist er zu langsam. Auch der flinke Volker schafft es nicht – verrückt.
Blitze und gucken.

Juli.′ 24 13


Früh morgens um 5 Uhr wird die Erste von einem kläglichen Miauen geweckt. Katzenhaare kitzeln sie am Ohr. Der Hafen ist noch im Tiefschlaf, die einzige Waschmaschine noch frei. Frei nach Clementine ist ihr Ehrgeiz geweckt. Taschen gepackt, Maschine bestückt. Geduscht, geschrieben, gewartet, dann umgefüllt in den Trockner, zweite Maschine angeworfen. Gegen 7 Uhr. Die soll dann fast 3 Stunden laufen, zeigt das Display an. Leider bedenkt die Erste nicht, das das eingeworfene Kartenguthaben niemals so lange hält. Als der Käptn um 10 Uhr nach der Wäsche guckt, ist leider noch gar nichts passiert. Der Trockner hat nicht getrocknet, die Waschmaschine verlangt einen Neustart. Wir waschen also den ganzen Tag an zwei Maschinen Wäsche.
Währenddessen laufen wir zum Supermarkt nach Nordborg, um dort die alljährlichen geliebten dänischen Lebensmittel zu kaufen. Karamellkäse für die Erste, Gamle Ole für den Käptn. Und natürlich Grovhacket Leberwurst. Den Rückweg übernimmt der Gratisbus, der stündlich zwischen Nordborg und der Dyvig hin- und herpendelt.

Das ganze soll dann mit dem einmaligen gezapften Bier – nur eins, bevor wir den Grill anwerfen – begossen werden. Es werden mehrere Krüge, und das Grillen reduziert sich auf Chips und fertig verpackte Sandwiches aus dem Supermarkt, weil keiner mehr so lange aufrecht stehen kann, bis ein Steak gegrillt ist. Retten tut uns die Idee mit den Gitarren. Christian und die Erste holen Instrumente und Liederbücher von Bord und beginnen im großen Grillzelt zu singen. Die umsetzenden Segler stimmen lallend mit ein, es wird eine Riesenparty. Ein Däne filmt die Nummer gar, und am nächsten Morgen können wir uns auf Facebook auf der Seite von der Dyvig bewundern.
Skal und Prost

Juli.′ 24 12


Flensburg ist zwar wunderschön. Aber der Großstadtrummel zieht uns in die Einsamkeit (Mi.). Die Ochseninseln (dänisch) in der Flensburger Förde haben wir noch nie besucht – der Plan steht. Auch soll ganz in der Nähe am Ufer (Festland) der berühmte dänische Pølser Imbiss sein (Annies Kiosk). Kaum greift der Anker zwischen den beiden Inseln der Ochsen hat der Kptn., getrieben von dem Pølserduft, auch schon das Dinghi im Wasser und den Motor dran. Wir erobern das Festland, binden die Pinta (Beiboot) an das Gestade und essen was Feines in der Sonne. Das obligatorische dänische Eis fehlt auch nicht.
Als Verdauungsfahrt umkreisen wir mit dem Schlauchi die Ochseninseln. Des Kpt. Fru sächt, das würd‘ nich reichen tun – Bewegung sei wichtig. Zum Glück ist die östliche Insel (die man betreten darf) nicht so groß, obwohl sie auch „die große Ochseninsel“ genannt wird. Ein paar Shelter gibt es hier, kleine Holzunterstände zum Übernachten. Auch an Bäumen und Wiesen mangelt es nicht.

Am nächsten Morgen (Do.) ruft die SY Catinca (Christian) uns in die Bucht von Høruphav. Wir dümpeln mit wenig Wind von achtern bei Sonnenschein dort hin. Christian hat wohl sein Vormittags- und Nachtmittagsschlaf schon hinter sich gebracht. Der Kptn. und Christian gleichen gegenseitig ihre Tatoos ab und finden – die müssen mal renoviert werden. Aber nach ein paar Hopfen-Kaltgetränken wird dieses Vorhaben aus den Augen verloren. Die Pinta bekommt als täglichen Arbeitseinsatz heute mal einen neuen Flicken – dieses Zischgeräusch von vorhin macht den Kptn. sehr nervös. Beim Sundowner entwickelt sich der Plan, in der Dyvig das angekündigte Schietwetter abzuwettern.
Der Regen kommt allerdings erst am Freitag Abend – so dass wir einen entspannten Motortörn (mangels Wind) bis in die Dyvig haben. Wir finden einen Badeplatz am Stegkopf und nehmen bei Salsamusik, Sonne und kühlen Biere mehrere Bäder – Wat schöööön. Die Ratvis mit Geli und Mike legen auch noch an und beteiligen sich an unserer Karibikparty vor der Regenwarnung.
Der Grill des Hafenmeisters glüht am Abend schon im Zelt – sicher ist sicher. Die Kuchenbuden sind ebenfalls schon vorsorglich errichtet. Der Regen beginnt pünktlich zur prognostizierten Zeit. Es schüttet.
Reggae und Tatoo

Juli.′ 24 09

Die KiWo 2024 war mal wieder großartig, fast immer Sonnenschein und angenehmer Wind, um die Förde mit unseren Freunden unsicher zu machen.
Der Kptn. konnte sich sogar in die Fluten stürzen und baden und natürlich dabei die Røde Orm von unten schön sauber putzen.
Pünktlich nach der KiWo wollen wir zusammen mit der „Freedolin“ – Julitas Boot – nach Flensburg (oder Flensborg, eigentlich ist es ja schon dänisch) aufbrechen. Es war nicht anders zu erwarten, pünktlich mit Reisebeginn kippt das Wetter voll umfänglich um. Es gibt Regen und Gewitter und Sturm – jaja – der Boden braucht es. Wir suchen Lücken zwischen den Wolken und nehmen was wir kriegen können, um uns nach Norden zu verholen.
In Schleimünde wehen wir nach der ersten Etappe erstmal ein. Mit Leinenverdopplung und Verdreifachung und alles was es an Dämpfungsmitteln an Bord gibt (incl. Rum und Gin).

Zwecks Einsparung von Euronen wechseln wir in einer Nacht und Nebelaktion in das Noor hinter Maasholm vor Anker. Warum liegt hier bloß sonst keiner? – In der Nacht soll etwas Wind kommen… Sogar der Fischkutter, der hier dauerhaft an der Mooring liegt, hat das Weite gesucht. Nicht so die Røde Orm. Wir halten durch. Bei zwei gepflegten Fußballspielen (EM) unter Deck pfeift der Wind mit 46 Knoten über uns hinweg. Mit dem Abpfiff, lässt der Sturm nach und wir fallen müde in die Kojen. Der Kptn. bekommt schon Schwindelgefühle ob des morgigen Ankeraufmanövers. Das Eisen hat sich bestimmt metertief in den matschigen Schlammgrund des Noors gepflügt.
Am Nachmittag kommt die geflüchtete Julita zurück und wir können die zweite Etappe nach Norden antreten. Bei angenehmen 12 Kt. Westwind – sogar die Sonne scheint und die vereinzelten Schauerzellen entleeren sich brav vor und hinter uns in der Ostsee. Der Kptn. hat mal wieder den perfekten Zeitpunkt zum Anker auf gehen ausgesucht. Gegen Mitternacht fällt der Anker bei Langballigau. Wir haben die Flensburger Förde erreicht – immerhin – jetzt ist es ja nur noch ein Katzensprung bis nach Flensborg – apropos – die Katze Luna ist natürlich auch mit an Bord und genießt die Nähe zu ihrem menschlichen Rudel.
Der Wind steht nicht gut – aber die Sonne scheint und alles glitzert so schön. Also gehen wir hoch ran und segeln die FL-Förde Richtung Westen. Endlich mal richtiger Sommer. Poseidon, Neptun, Aeolus, Njord, Rasmus und wie sie alle heißen sind uns gnädig. Die letzten 8 Meilen ab der Holnisenge nehmen wir dann aber doch lieber die Unterwassergenua und bilden einen Schleppverband. An den zwei Stegen des Fischereivereins finden wir einen feinen Stegkopfplatz mit Blick auf die Waterkant von Flensborg. Wat schööön.
An und gekommen.

Feb..′ 24 24


 
Übrigens, momentan reisen wir im Winter mit unserem Bulli „GioVANni“ (giovanni.co-ki.net) durch die Gegend. Dazu gibt es einen neuen Blog. Dieser ist noch hinter Schloß und Riegel. Wer gerne mitlesen möchte, kann uns HIER nach dem Passwort fragen.
Auf der GioVANni-Seite gibt es ganz unten auch wieder einen Newsletter, in den Ihr euch eintragen könnt.

Feb..′ 24 23

Seit wir das Rezept kennen, essen wir nur noch Pfannenbrot zum Frühstück, wenn wir unterwegs sind. Es eignet sich hervorragend für die große Fahrt, sei es unter Segeln oder auf vier Rädern. Die Zutaten kann man auf Vorrat kaufen, sie halten ewig. Außerdem lässt es sich prima auf der Gasflamme backen, ohne Ofen.

Das Pfannenbrot reicht mit der angegebenen Zutatenmenge für ein Frühstück für 3-4 Personen. Wir achteln das runde Brot und scheiden dann die Brotecken wie ein Brötchen auf. Am 2. Tag schmeckt das Pfannenbrot auch noch sehr gut, wenn man es gut einpackt. Wir nehmen Backpapier dafür. Der dritte Tag geht so mittelgut.

Zubehör: 
Eine beschichtete (!!!) Pfanne, optimal sind 24 cm Durchmesser bei dieser Mehlmenge. Dazu ein gewölbter (!!!) Glasdeckel, eine Rührschüssel, ein Messbecher, eine Gabel, ein Pfannenwender

Zutaten: 
300g Mehl (bzw. 450ml) mit 
1 TL Salz und 
(1 Prise Pfeffer) in der Schüssel vermischen

200ml Wasser (lau(!!!)warm -> zu heiß: Hefe tot / -> zu kalt: Hefe friert) mit
1 TL (braunem) Zucker und
1 TL Trockenhefe im Messbecher verrühren

Dann alles zusammengeben und gut durchkneten. Zum Kneten benutzen wir eine Gabel.

In die Pfanne einen EL Öl geben,
den Teigball in die Pfanne legen,
Deckel drauf und
mit einem Handtuch zudecken (Hefe liebt es dunkel und warm).

Tipp: Die Rührschüssel und die Gabel mit einem Küchenpapier auswischen und erst dann spülen. Dann bleiben die Teigreste nicht in der Spülbürste und im Ausguss kleben. 

Über Nacht stehen lassen

Am nächsten Morgen ist der Teig aufgegangen und hat sich über die ganze Pfanne ausgebreitet. 

Tipp: wenn der Teig über den Deckelrand aufgegangen ist: einmal am Deckel drehen – nicht einfach senkrecht öffnen, dann klebt das Brot nicht so fest.
Ansonsten den Deckel nicht bewegen.

Herd anfeuern:
5 min. auf starker Flamme, dann
10 min. auf schwacher Flamme backen.

Dann:
Deckel abnehmen, Brot umdrehen, ohne Deckel:
10 min. auf schwacher Flamme backen.

Achtung: Die Backzeiten und Hitzestufen können je nach Herd, Pfannengröße usw. etwas variieren !

 

Fertig. 

 

Ursprünglich haben wir das Rezept von der SY-Monte bekommen – vielen Dank dafür.

Tipps und Variationen: 

    • Wir nehmen gerne das 630er Dinkel- oder Weizenmehl. Bei dunklerem Mehl muss man mit der Wassermenge variieren, damit es nicht steinhart wird 
    • Nach Belieben kann man mit Rosinen, Bananen, etc. ein süßeres Brot backen 
    • Oder mit Zwiebeln, Körnern, etc. ein deftiges Brot backen
    • Ist die Frühstücksrunde größer, kann eine große Pfanne benutzt werden mit der doppelten Mehlmenge
    • möchte man ein höheres Brot, kann man es auch in einem beschichteten Topf backen, aber auf die Backzeiten achten

Wir freuen uns über eure Experimente, teilt sie gerne mit uns!! 

Falls es beim ersten Mal nicht klappen sollte -> nicht gleich aufgeben. 😉

Aug..′ 23 30

 

Christian von der SY Catinca fährt den Kptn. zu unserm Landvehikel, um es zum Heimathafen zu fahren. Die Espiritu ist schon nach Hause unterwegs. Wir motoren nun auch über die Förde und machen in der Schwentine fest. Die Røde Orm wird leer geräumt und alles im Auto verstaut.

Der Kptn. guckt auf den Wetterbericht… irgendwie war es ja klar – das Wetter wird besser – es wird wohl zu einem sonnigen Spätsommer kommen – na toll.

Wir gehen trotzdem an Land und rollen nach Hause.

Over and out.

Aug..′ 23 29

 

Wir müssen nach Hause. Leider. Heute ist immerhin kein Wind – auch kein Gegenwind – kein Hauch. Wir legen von der Seite der Espiritu ab und tuckern an der Küste entlang Richtung Kieler Förde. Eine solch platte See hat der Kptn. noch nie gesehen – vielleicht damals auf dem Mittelmeer… Aber auf der Ostsee? Die Espiritu kommt langsam aber sicher von achtern auf. Imke hält eine halbe Wassermelone in der Hand. Die Erste macht den Kescher klar und erbeutet unseren Nachmittagsimbiss 😉 .

Am Eingang der Kieler Förde kommt etwas Wind auf – wir können bis ins Plüschowbecken segeln und gehen dort vor Anker. Also wir lassen ankern und gehen bei der Espiritu längsseits. Der Grill glüht mal wieder – die Reste aus der Backkiste werden verarbeitet und verspeist.

Ein wunderschöner letzter Abend.

Letzter und Grillabend.

Aug..′ 23 28

Kaum zu glauben. Die Gewitternacht ist vorüber – der Himmel ist wieder strahlend blau. Das Wasser funkelt in der Sonne. Der leichte Wind ist warm auf der Haut. Echt verrückt. 

Wir hoffen die miesen Muscheln vom Pfahl sind noch nicht auf den Schiffsrumpf übergesprungen und die Leine hat sich noch nicht mit einer tiefen Furche in den Pfahl gezogen… Aber nein, es klappt. Nach einer Kaffeeabschiedszeremonie an Land können wir die Røde Orm und die Espiritu losbinden und Richtung Sønderborg segeln. 

Zwei Meilen vor der Brücke bemerken Imke und Raffi, dass der Gang ihres Getriebes sich nicht einlegen lässt… Der Kptn. dreht um und nimmt die Espiritu ins Schlepptau – leider schaffen wir jetzt die Brücke mal wieder knapp nicht. Wir legen an und fummeln an der Maschine rum… Hebel aushaken und am Getriebe von Hand schalten funktioniert immerhin.

Immerhin ist die Espiritu per Maschinentelegraphie nun doch wieder manövrierfähig.

Ab durch die Brücke – Segel rauf – und bei NW Wind mit 5-6 Kt. Fahrt Kurs Schlei. Die Sonne scheint – die Röde Orm fliegt durchs Wasser. Endlich zeigt sich der Restsommer mal wieder von seiner schönen Seite. Der Anker fällt bei Maasholm.

Anker und fällt.

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