Mrz.′ 20 09
Heute haben wir den zweiten Tag das Auto zur Verfügung. Der Kptn. freut sich schon auf den verbotenen Offroadtripp. Moro Jable haben wir nur von weitem durch die Scheibe gesehen – voll touristisch. Leider haben wir erst hinterher von der Schildkrötenaufzuchtstation erfahren, die ist uns durch die Lappen gegangen. Am Puerto de Morro Jable gibt es ein kleines verträumtes Schild das in Richtung Cofete zeigt. Das nehmen wir. Wir wurden von mehreren Seiten gewarnt. Es ist eine waghalsige Schotterstecke. Tatsächlich – nach 2 km endet die Teerstraße an einem Parkplatz an dem der Offroadbus fährt. Aber in der Ferne sehen wir viele andere Leihwagen, die dort unterwegs sind – wir fahren weiter. Was haben die bloß alle – die Straße ist super – kein Teer aber glatt gezogener Schotter voll gut.
Das ein oder andere Schlagloch… die Abgrenzungen an den Steilhängen fehlen… es gibt auch ein paar Abbrüche in den Außenkurven… und begegnen sollte man sich nur an breiteren Stellen – aber sonst…
Bis zum Leuchtturm an der Südküste ist alles easy. Allerdings waren die Straßenbegradigungsmaschinen im Einsatz – die haben die Straße zwar begradigt aber auch bewässert. Unser Auto sieht aus, als wären wir in einer Schlammlawine unterwegs gewesen – Wie sollen wir das bloß dem Vermieter erklären.
Von der Südspitze des Leuchtturms setzen wir den Kurs auf Cofete. Die Hänge werden steiler – die Schlaglöcher tiefer und die Straßen noch schmaler und kurviger. Aber immer noch sind viele Leihwagen unterwegs… Wir halten den Kurs, fallen nicht ab und werden belohnt. Der „Playa de Cofete“ ist der Oberbrüller. Kilometerlang, ein paar hundert Meter breit und türkises blaues Wasser. An diesem Strand stehen Schilder und informieren darüber, dass hier die Meeresschildkröten an Land krabbeln und ihre Eier ablegen. Leider haben wie keine gesehen – auch keine Spuren. Die Erste hat zwei Esel gefunden, die sie am liebsten mit an Bord nehmen will – die sind so süß und klein und riechen auch kaum und in der Backkiste ist doch noch Platz.
Dem Kptn. steht der Rückweg etwas bevor – er braucht erstmal eine Stärkung im Restaurant von Cofete-City.
httpv://youtu.be/uc61p5h7Wb8
Erst jetzt bemerkt er, dass es hier kein Netz gibt. Wir sind völlig von der Außenwelt abgeschottet – kurz bricht Panik aus – das Fischgericht und die Cola retten ihn.
Frisch gestärkt machen wir uns auf die Serpentinen Richtung Gran Tarajal.
Das Geheimnis um die Villa Winter ( https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Winter )konnten wir leider auch nicht lösen.
Als die Teerstraßen uns wieder haben, bekommt der Kptn. ein schlechtes Gewissen und findet in Gedanken keine Erklärungen für den Matschbelag an dem schicken Leihwagen. Die erste Tanke mit Waschanlage gehört uns. Die Seele und das Auto wird sauber gespült – aber die Radkästen… Ach was solls.
Matsch und Schlamm.
Mrz.′ 20 07
Der Kptn. wird geweckt von Wurstgeruch, der von unseren Nachbarn der SY Dude in seine Koje zieht. Weißwurscht – Frühstücksweißwurscht – da war ja was…
So schnell hat man den Kptn. selten aus der Koje und in Richtung Frühstückstisch hüpfen sehen.
Wurstgestärkt steigen wir in unseren Leihwagen und wollen den Norden von Fuerteventura erkunden.
Die Cueva del Llano (unser erstes Ziel) ist leider vor drei Jahren bei einem Erdbeben eingestürzt. Schade – wir wollen uns doch so gerne die weißen, blinden Spinnen ansehen.
Weiter geht es nach Corralejo ganz im Norden von Fuerte. Wir begucken uns den Hafen und empfinden den Ort ansonsten also touristisch hoch 10.
Wir schlagen wieder den Weg nach Süden ein und finden uns im „Parque Natural de Corralejo“ wieder. Saharadünen in klein. Der Hammer. Wir klettern auf den Sandhaufen herum und laufen zum Meer runter – grandiose Natur. Wir sind begeistert – die Kamele fehlen – ok.
httpv://youtu.be/0QLcw9hyGnk
In Rosario halten wir ebenfalls noch einmal kurz an um uns den Hafen dort anzusehen. Sieht ganz nett aus – kleine Marina mit einigen Gastliegern.
Die Erste hat auf ihrem Plan die alte Hauptstadt ausgewählt – Betancuria. Very historical und wirklich schön und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Damit ist dann aber auch unser Autositzfleisch am Ende. Kurs Richtung Røde Orm.
Füße und hoch.
Okt.′ 19 07
Diese blöden Motorfüße, der Kptn. schläft ja immer schlecht, wenn was mit dem Kuddel nicht in Ordnung ist. Vorne weichere Füße einzubauen, war irgendwie also doch keine gute Idee von dem Volvomenschen… Das Gummi ist so weich, dass es sich im Laufe von ein paar Wochen soweit gedehnt hat, dass die untere Platte des Motorfußes jetzt aufm Fundament rappelt. Dieses Mal reparieren wir das selbst – das Geld um etwas zu vermurksen können wir uns sparen – die Füße höher legen, oder härter unterbauen machen wir aber im Hafen und nicht vor Anker… Der Plan ist, zurück nach Portimao zu segeln – dort bekommt man alles was man so braucht, hat uns der TO-Stützpunktleiter von Portimao erzählt. Außerdem hat der Kptn. in der Hafenrezeption ein SVB Paket gesehen – sowas kommt wohl auch dort gut an.
Zur Entspannung und um auf andere Gedanken zu kommen, beschäftigt sich der Kptn. jetzt mit dem Rotlicht – also dem Kompassrotlicht. Das fummelt er unter die Abdeckung und schon hat der Kompass wieder ein hübsches neues Rotlicht. Um die restlichen Motorgedanken endgültig zu, repariert der Kptn. seine Flip-Flops – bei Dauerbetrieb halten die Dinger ja auch keine 5 Wochen – so wie die Motorgummis.
Die Urlaubskinder an Land haben ihre ganze Veranda voll mit Wäsche gehängt – Plünnenveranda. Wir werden von ihnen zum Nudelnessen eingeladen – Lecker.
Anschließend wandern wir über den Brettersteg durch die Steppe an den Südstrand. Das Sundownersagres ist hier am Strand von Culatra allerschönsten und ruhigsten. Man muss nur leider schon vor 18h dort sein, sonst macht die Hütte zu – heute haben sich das allerdings noch mehrere Menschen so gedacht und die LastOrder wurde um 1830h ausgerufen.
Schön und hier.
Jul.′ 14 29
Zur Mittagssonne suchen wir Schutz im Wald. Eine Zecke krabbelt an Jules Bein hoch und verdirbt die erholsame Atmosphere. Also geht’s zurück zum Hafen, Wäsche waschen. Am Nachmittag motoren wir an den Strand mit der Pinta. Wir ignorieren die Dünenfliegen und stürzen uns in die Fluten. Dort kämpfen wir um den mitgebrachten Ball. Julia und Stefan bekommen einen Pärchenhut von Jil. Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gegen die Sonne. Abends ergattern wir einen der letzten Grillplätze, die in Marstal immer schon am 16 Uhr mit Kissen und Cobb besetzt werden. Wir haben Glück. Die Doppelkopfrunde endet mit lautstarkem Regelgezanke. Jule verzieht sich schmollend in die Koje. Zu Dritt kann man nicht weiterspielen.
Chrischan legt mit der Zuversicht an. Dorthin laufen wir um 2h Nachts noch durch ein stilles dunkles, Sternenbeleuchtetes Marstal.
Over und aus.
Mai.′ 12 20
Nachts wecken uns Regen und heftige Windboen. Naja – wenigstens hat sich das Deckspülen mit Süßwasser erledigt.
Den ganzen Vormittag bis ca. 14h will es nicht so recht aufhören mit den pfeifenden Regenschauern.
Aber dann kommt die Sonne wieder raus und wir machen uns mit Heidi und Peter zu Fuß auf den Weg Richtung Cabo Trafalgar.
Der Wanderweg durch den schön duftenden Pinienwald ist toll. Die Kombination aus Wolken, Sonne und Wind ist Spitze zum wandern.
Bis zum Cabo kommen wir allerdings nicht. Uns reicht der Torre del Tajo. Ein Picknick unter Pinien und ein Geocache am Mirador.
Wir beobachten mehrere Ameisenstraßen und riesige Kampfkäfer auf dem Sandweg.
Müde brutzeln wir an Bord unsere letzten Linsentüten vom Herrn Knorr, die wir aus Kiel mitgenommen haben.
Wir bekakeln abends mit der DUEVEL OK unseren Törn nach Gibraltar – morgen geht’s weiter. Mit Niedrigwasser Gibraltar, also so um 10h wollen wir gemeinsam auslaufen – sehr humane Zeit.
Over und aus…
Mai.′ 12 02
Wir wollen den Tunnelweg um die Ostspitze der Insel entlangwandern. Der Weg ist ab der Hälfte zum Trampelpfad geschrumpft, wir stiefeln munter weiter. Über uns erheben sich Felsen, gigantischer Größe, unter uns schäumt die Dünung des Atlantiks an die steinige Küste. Als wir denken, nun kann sich der Trampelpfad nicht verkleinern, mündet er in einer scharfen Linkskurve in einen Tunnel. So erreichen wir die Ostseite der Insel. Hier ist auch noch Felsgestein am Ufer aber ebenso gelber Sandstein. Wir ritzen unseren Namen hinein, man kann mit Steinen drin schreiben. Weiter geht’s auf abenteuerlichem Weg abwechselnd über Wüstensand und Felsgestein zum nächsten Tunnel. Und dahinter liegt er, der heißersehnte Strand. Klamotten vom Leib und rein in die Fluten. Wir toben mit den Wellen und lassen uns im glasklaren Wasser treiben. Kaum sind wir wieder raus und umgezogen, zieht Regen auf. Schnell verstecken wir uns im Tunnel. Doch der Regen ist nur von kurzer Dauer, wir klettern ein Stück des Weges zurück zur Straße. Von dort geht es in die Insel rein in direkter Ansteuerung des Gasthauses. Acht Bolo Caco (das typische Brot hier) mit Schinken und Käse werden bestellt und verschlungen.
Weiter geht’s die Straße rauf, zu Dieter. Doch wieder zieht Regen auf. Wir schlagen uns in die Büsche. Auf Ameisenhaufen, zwischen Spinnen und einem toten Kaninchen kauern wir unter den Zweigen und warten den Regen ab. Denn wir entwöhnten Norddeutschen haben natürlich keine Regenjacken mitgenommen.
Dieter erwartet uns mit frischem Kaffee. Er hat hier mit seiner Frau ein altes Haus gekauft und wunderschön hergerichtet. Innen ist noch die originale Wand zu sehen und er ursprüngliche Ofen. Von außen alles weiß verputzt. Im grünen Garten sitzen wir, die Kinder spielen mit Hündin Bella und pflücken wilde Cherrytomaten.
Dann müssen wir uns auf den Rückweg machen. Doch im dörflichen Pub genießt ein Teil der Wandercrew noch einen typischen Poncha, zur Stärkung für den Rückweg. Das schmeckt wie Maracujabrause mit viel Schnapps. Hola. Fast schlafen wir direkt auf unseren Stühlen ein.
Doch über einen Berg müssen wir noch. Aufgerafft und die steile Straße hochgekraxelt. Auf der anderen Seite ist leider nicht so was einfach befestigtes zu finden und wir müssen wieder improvisieren. Langsam tasten wir uns den Berg wieder hinunter, direkt auf den Hafen zu.
Sonja besteht am Abend noch die Eisbärjägerprüfung. Und die Wetterkarten werden gecheckt. Nachdem sich das für heute so hervorragend vorhergesagte Wetter als zuviel Wind ausgewiesen hat, sieht es jetzt für Samstag gut aus.. Wir beobachten und wagen nicht zu hoffen..
Schnarch und aus.
Apr.′ 12 25
Aufstehen, Tisch decken, die Kinder wecken. Eine Biologiestunde von Annika zum Thema, Malaria und Salmonellen steht an. Brr. Julita schreibt derweil einen Mathetest und muss tausend Dinge ausmessen. Und schätzen, wie groß ein Radiergummi ist. 2 cm oder 3m? So beginnen unsere Vormittage. Anschließend ein Blick auf die ToDo Liste für die Überfahrt: Heute ist die Starterbatterie an der Reihe. Irgendwie dreht sich der Starter vom Motor nicht mehr mit dem alten Elan. Hat sichs der Käptn doch gedacht, es fehlt destilliertes Wasser, und die Anschlussklemmen haben sich auch losgerüttelt. Also laufen wir ins Dörfchen, um dem Pingo Doce, dem Supermarkt einen Besuch abzustatten, unter anderem haben wir 5 Liter Aqua Destillata im Gepäck. Mit dem Rollwagen wieder zurück, dann wird die Batterie aufgefüllt, eingefettet und wieder eingebaut. Und siehe da, der Motor startet nun auch wieder mit Halbgas – wie früher – Super!!
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Eigentlich hat der Kpt. alle Ladegeräte auf Bleigel bzw. geschlossene Bleiakkus eingestellt. Normalerweise sollten die Batterien dabei nicht gasen und Wasser verlieren. Hoffentlich haben unsere geschlossenen Bleiakkus von Vetus noch einen guten Wasserstand und halten den Rest der Reise durch – das Schauglas ist jedenfalls noch grün. Die nächste Batteriesorte wird jedenfalls wieder nachfüllbar sein.
Die Sonne steht noch hoch am Himmel und wir stürzen an den Strand. Ganz schön wellig heute. Aber die Farben faszinieren uns noch immer. Sieht fast so aus, wie die Fotos unserer Freunde, die jetzt an den St. Blas Inseln waren. Türkisblaues Wasser, heller Sandstrand, ewig lang. Nur an der Temperatur lässt sich noch schrauben. Annika und Julia tauchen in die Fluten, Stefan und Julita spielen Fußball im Sand. Vor lauter Spaß haben wir glatt den Fotoapparat vergessen. Also, für einen Eindruck vom Strand schaut euch die Bilder vom Oktober an.
Am Abend sortieren wir Filme und überlegen, welche wir für die Nachtfahrten aufs Tablett kopieren.
Over und aus.
Apr.′ 12 03
Am 1. April war der Kpt. mit Sonja und Jim alleine Schnorcheln gegangen.
Nach den Schwärmerein vom Kpt. wollen nun auch Julia, Annika und Julita an dem tollen Schnorchelstrand die Unterwasserwelt entdecken.
Crews der Fettler und Röde Orm machen sich auf den Sandweg zum Strand.
Ein Schnorchelgang ist leider nur drin.
Regen!!! Vertreibt uns vom Strand.
Komisch.
Bilder sichten. Filmchen gucken.
Over und aus…
Apr.′ 12 01
Wir haben keinen Diesel gebunkert (soviel Charme hat der Kpt. nu auch wieder nicht). Wir haben auch nicht die Supermärkte leer gekauft. Der Salontisch steht auch noch dort, wo er immer stand. Die Sache mit dem Spibaum ist auch Quatsch. N Anti-Trade-Wind gibt’s auch nicht an der Oberfläche, sondern nur in der Troposphäre. Und abgelegt sind wir auch nicht. Wir wollen immer noch nach Madeira oder an das Festland… 🙂 La Graciosa ist nach wie vor unsere Warteinsel.
Eigentlich war der Kpt. am Strand und ist dort zwischen den bunten Fischen rumgeschnorchelt und die erste Offizöse ist an Bord geblieben und hat den Bordhalt gemacht. Der Kpt. kann aber nix dafür – sie wollte nicht mit an den Strand, sondern an Bord bleiben und ihre Ruhe haben. Er kann nix dafür, dass nach dem langen Schnorcheltag das ganze Rigg mit Wäsche behangen war und die Teppiche über der Reling hingen – ECHT NICHT.
Julita hat den ganzen Tag mit ihrer Freundin „Norea“ gespielt und auch nachts bei ihr im Haus geschlafen. Anni war den ganzen Tag mit Ramona von der AFRICAN QUEEN unterwegs.
Am Abend haben wir Avatar mit der Fettler Crew geguckt (fast 3 Std.). Jule hat durchgehalten Sonja nicht – komisch… 🙂
Over und aus…
Mrz.′ 12 27
11h. Der Kpt. und Jim starten den 2. Versuch an Diesel zu kommen. Wieder klopfen wir bei Caletilla an… „no – Gasoil“ – „hmm, i tarde? Mañana?“ – „no – no Gasoil“…
Siggi – der Safariafahrer – sagt auch, dass es wohl kein Diesel gibt, im Moment. Ok! – Doof!
Am Nachmittag legt Patrick ab und fährt mit seinem Schiff an die Tankstelle um Diesel zu bunkern. Hääääh? Was ist hier los?
Als er abends zum grillen am Strand kommt quetschen wir ihn aus? Was ist das Geheimnis? Wie kommt man an Diesel? Patrick meint, man muss nur hartnäckig sein. 3x täglich klopfen und fragen, wann es Sprit gibt… Ok! – Das werden Jim und der Kpt. jetzt auch tun. Und wir sind zusammen 6 Personen. Ha- Die werden sich wundern – wir schicken auch die Kinder zum fragen … 🙂
Mal sehen ob es klappt.
Nach unserem Barbecau mit vielen Seglern am Strand suchen wir uns ein Schiff aus um weitere wichtige Details zu besprechen. Natürlich nehmen wir das kleinste. Die beiden Schweden Theresa und Roger haben eine Alegro 27, die KAURI und sie haben wirklich alles an Bord was man braucht. Sogar einen 6kw Stromgenerator. Sie sind über die Flüsse (u. Paris) und durch das Mittelmeer hier runter gekommen. Sehr interessant, weil das ja auch unser Rückweg werden soll.
Over und aus.
Mrz.′ 12 23
Um 9h – noch vor unserem Frühstück – legt die Dievago ab und segelt in Richtung Agadir um Marokko zu erkunden.
Ca. zwei Wochen wollen sie dort sein und sich das Land angucken – dann soll es auch nach Madeira gehen. Vielleicht treffen wir sie dort nochmal. Wir geben noch schlaue Tipps mit auf den Weg. Macht keine Tauschgeschäfte mit Kamelen, die machen n ungeheuren Dreck an Bord, und dann der Stress bei der Einreise nach Madeira mit nem Kamel an Bord…Wir winken und knipsen. Was haben wir für tolle Freundschaften geschlossen auf unserer Reise. Und wie oft mussten wir uns wieder verabschieden. Glück und Traurigkeit, so dicht beisammen.
Bei unserem täglichen Cortado beschließen wir, die Stege abzulaufen, um zu schauen, wer hier noch so liegt. Die beiden Schweden, Carina und Stefan mit ihren beiden Kindern. Daneben die Charlie aus Kiel, Katrin und Christian laden und gleich zu einem Fest heute abend am Strand ein. Annika und Julita düsen mit dem Schlauchboot zum Supermarkt und kaufen Grillkram, Stefan und Julia packen die Taschen. Und schon sitzen wir in einer großen Runde am Strand mit Franzosen, Schweden, Spaniern und Deutschen. Abends laufen Jim und Sonja mit der Fettler ein und sind sehr froh über eine Grillparty am Strand. Die Beiden haben heute 10 Std. gegen 6 Bft. aus NE gekämpft um nach La Graciosa zu segeln. Pierre kommt mit Champagner und eröffnet uns, dass er Geburtstag hat. So singen wir je ein Geburtstagslied in jeder Sprache. Katrin und Christian geben artistische Kunststücke zum Besten. Eine fröhliche Runde voller Lebenskünstler in der Abendsonne.
Versonnen vor sich hingrinsend,
käptnsfru und aus.
Mrz.′ 12 18
Es pfeift und heult uns um die Nase. 7 Bft sind das locker. Bis Mittwoch oder Donnerstag soll der starke NE anhalten.
Selbst Wäsche waschen fällt uns schwer. Jedes Wäschestück muss mit mind. 5 Klammern gegen den zerrenden Wind befestigt werden. Das Geheule und Geklöter im Rigg nervt auch gewaltig. Ist das jetzt so ein Äquinoktialsturm (Tag-Nacht-Geiche)? Wie auch immer. Die Tag-Nacht-Gleiche ist ja bald vorbei, dann kann’s auch wieder aufhören zu blasen.
Der Spaziergang zum Strand wird auch abgeblasen, denn der fiegende Sand rauht die Beine des Kpt. dermassen auf – son echtes Rauhbein eben…
httpv://www.youtube.com/watch?v=CXg5ZDsFbyQ
Pfeif und heul…
Feb.′ 12 28
Kaum guckt die Sonne über den Bergrücken rüber, kriegen wir sie schon wieder „voll in die Fresse“ (:-) . Die Butter und das Nutella läuft in der noch geschlossenen KuBu von Frühstücksbaguette – Hammer – Es wird hier wieder Sommer.
Der Kpt. rollt die Seitenwände der Zelthütte hoch.
Es bleibt heiß: Strand, möglichst lange. Und so oft es geht im Wasser abkühlen.
So ist es auszuhalten.
Wir feiern ein Fest am Strand und der Kpt. baut mit seiner kleinen Matrosin eine Strandbefestigung. Ordentliche Deiche werden aus dem schwarzen Lavasand aufgeschüttet.
Morgen bauen wir weiter… Und schwupp die wupp in ein paar Tagen ist wie von Geisterhand die Strandhütte fertig – Palmendach – Strandkorb – Dielenboden – Kamin – … So denken wir es uns aus – bis die 7. Welle unsere Standbefestigung einebnet.
Wir feiern also nur ein Fest und lassen das Strandbe… weg.
Zum Essen gibt es heute nur einen leichten Sommersalat.
Hochsommer und aus…
Feb.′ 12 27
Renate und Uli laden uns zu Katrins Geburtstagsfrühstück an Bord der MenGoe ein.
Der Wahnsinn. Die Sonne knallt! Der Wind ist weg. Es gibt nur eins. Wir müssen an den Strand. Der schwarze Sand heizt uns noch mehr auf. Es zischt richtig, als wir in den Atlanik gehen um uns abzukühlen. Sehr gut.
Wir wollen heute Abend zu Werners (SY Zwiebel) Geheimtipp-Thai gehen und Katrins Geburtstag ausklingen lassen.
Vom Strand stolpern wir fast direkt in den Bus nach Los Llamos und fahren von dort wieder abwärts Richtung Puerte Naos. Wir wandern den Berg runter nach Bombillirgendwas. Dann sitzen wir in dem netten Restaurant, in der Sonne und schauen aufs Meer. Nach einem superleckeren Geburtstagsmahl gehen wir zum Leuchtturm. Entlang grauer hoher Mauern, die die Spanier hier um die Bananenplantagen bauen, gelangen wir zu einem neumodischen Leuchtturm. Wir klettern auf die Mauer und sehen uns einer gigantischen Brandung gegenüber. Herrlich. Was für Wellen. Knallen an die Lavafelsen. Und darüber ein Extrageburtstags Sonnenuntergang. Der wirft Schatten an den Leuchtturm. Sonnige Schattenbilder entstehen. Mit dem Taxifahrer auf dem Rückweg versuchen wir ein paar Brocken Spanisch zu reden, darüber, warum man in Tazacorte keine Hunde im Taxi mitnehmen kann und in in LosLlanos schon. Wir lachen uns scheppig.
Müde und aus.