Der Kptn. un sin Fru werden in der Koje von den Boen hin und hergerissen. Die Røde Orm tanzt am Anker in der Dyvig hin und her. Es hat wieder aufgefrischt. Immerhin scheint manchmal die Sonne ☀️. Nach Baden ist uns bei dem Geheule nicht so richtig. Auch eine Überfahrt an das Festland steht bei den kleinen, fiesen, spritzenden Wellen mit dem Dinghi nicht zur Diskussion.
Die Røde Orm bekommt einen Innenraumputz und anschließend beschäftigen wir uns mit anderen Dingen: Schreiben, Bilder sortieren, aufs Wasser glotzen, Kaffee trinken. Der Windtag vergeht. Morgen steht wieder ein Ortswechsel an – denken wir.
Gegen Mittag hat der Wind sich ein wenig entspannt. Der Käptn. hat Hunger, aber im Kühlschrank herrscht gähnende Leere – also Gemüse und so gibt es schon noch… Aber der Käptn. will Fleisch. 🥩 Die Erste hatte sowieso Lust auf einen Spaziergang, also satteln wir das Dinghi und nehmen auch gleich noch den Reservekanister mit an Land. Die Erste läuft zu Fuß nach Nordborg (sie hätte auch den Bus nehmen können) und der Käptn. fährt 3x hin und her, bis er wieder ein gutes Gefühl mit dem Inhalt des Dieseltanks hat. Vorsichtshalber wirft er auch noch einmal einen Blick in die Bilge und sucht nach einem Loch im Dieseltank – 60 Liter reichen jetzt aber auch erstmal.
Kaum ist die ganze Dieselsauerei (es tropft ja doch manchmal etwas daneben) aufgewischt, da will auch schon die Erste wieder abgeholt werden.
Endlich gibt es Frischfleisch, denkt sich der Käptn., aber dann kommt die Sonne heraus und der Wind wird segelbar.
Der Anker hat nach zwei Tagen im Dyvigsumpf ordentlich Schlamm angesetzt – was ne Sauerei.
Es ist schon recht spät, aber für zwei Stunden Segelspaß reicht das Licht noch aus. Wir dümpeln bei einer leichten Brise in den Alssund und machen an unserem Lieblingspfahl fest. Wat schöööön hier – heute.
Morgen sieht es schon wieder ganz anders aus.
Regen – Regen – Regen.
Aber wir liegen hier schön geschützt und ruhig und beschäftigen uns mit einem Tandorihuhn und der Kescherreparatur. Ein paar Folgen einer Kochsendung müssen auch noch verspeist werden. Wir kriegen den Tag herum und sind frohen Mutes – es soll ja besser werden.
Es ist ein bisschen wie Langfahrtsegeln, man ist 24 Std. an Bord. Nur ohne Schaukeln und Wache gehen.
Rumhängen und Pfahl.