Ein Wort aus der Kombüse. Warum wir so gerne auf unserem kleinen Boot wohnen. Und kochen. Kartoffeln zum Beispiel. Da wird erst der Topf ganz unten aus der großen Küchenkiste gekramt. Dann versucht, den Herd anzumachen. Vorzuheizen mit Spiritus. Leider ist promt die Flasche alle. Also raus an die hintere Backkiste. Da steht leider der Benzinkanister drauf. Gummis abtüddeln, Klappe halb auf, ganz geht nicht, da ist die Maststütze im Weg. Kopfüber in einen Angelhaken greifen und die Spiritusflasche suchen. Da ist sie. Versuchen die Kindersicherung zu öffnen. Gar nicht so einfach. Umfüllen, Flasche wieder verstauen. Benzinkanister zurückbauen. Herd anheizen. Kartoffeln aufsetzen. Geschafft. So sieht das aus.
Es wird uns in Kiel so gehen wie Cinna, die mit ihrer Familie in Graciosa auf dem Schiff lebt. Sie meinte, sie haben zwischendurch mal den irrsinnigen Wunsch verspürt im Haus zu wohnen mit Terrasse und so. Da habe sie täglich ihre Waschmaschine geküsst, welch Wunder auch, wenn man sonst auf dem Schiff alles per Hand wäscht. Aber das hat wohl nicht lange vorgehalten. Haus wurde wieder verkauft und sie zogen aufs Schiff. Tja. Einbauküche mit Schränken und viel Platz gegen schaukelige Pantry tauschen? Ist schon ein bisschen verrückt. Die Kartoffeln schmecken jedenfalls. Als sie fertig sind, schleusen wir gerade die letzte Schleuse in Frankreich, geben die Fernbedienung für die Schleusen ab. Kehren in Belgien ein. An der ersten Schleuse bekommen wir ein Durchreiseformular. Jupidei, die Nordsee rückt näher. In Anseremme machen wir fest in einem kleinen netten Yachthafen. Es riecht nach Pommes.
[google-maps width=550 height=200]
Aber Kartoffeln hatten wir ja nun schon.
Kram und Fluch.