Wir machen die Nacht zum Tag und legen heute schon um 00.05 Uhr ab. Das machen allerdings leider 19 weitere Jachten auch. Pünktlich geht die Autobahnbrücke hoch und die Schleuse zur Einfahrt nach Amsterdam öffnet sich. Was für ein Gedrängel. Wir halten uns hinten. Die Brückenmeister sind zu zweit, einer fährt vor, öffnet die Brücke und fährt zur nächsten. Der andere schließt hinter dem letzten Schiff, also hinter uns, die Brücke wieder. Zwei Stunden lang fahren wir so bei Nieselregen durch die Kanäle von Amsterdam. So richtig dunkel war das natürlich nicht, denn die Straßenbeleuchtung der Stadt gibt ausreichend Licht für die Durchfahrt. Die Frage, die uns vor der Fahrt am meisten beschäftigt hat, war, wo wir denn so hundemüde nach der Durchfahrt festmachen, um zu schlafen. Dies erübrigt sich, da wir uns einfach dem Konvoi anschließen. Der Gegenkonvoi bekam das „GO“ und mit einem Schlag wurde eine ganze Kaimauer frei und fast alle Schiffe aus unerem Konvoi legten sich an die freigewordenen Plätze zum Schlafen. Von 3 bis 9 Uhr konnten wir hier gut liegen. Die Durchfahrt war kostenfrei und auch anmelden mussten wir uns nicht. Hat alles prima geklappt. Bis auf den permanenten Regen.
Dann machten wir uns wieder auf den Weg. Weiter durch Amsterdam, nur diesmal mit Tageslicht. Am Bahnhof vorbei, an Unmengen Radständern, quer auf die andere Seite zur Schleuse ins Ijsselmeer. Dort verwandelten wir die Röde Orm wieder in ein Segelschiff und setzten die weißen Lappen. Da freut sich der Käptn, whomp nimmt sein Schiffchen Fahrt aus und fliegt über die Wellen. Von hinten nähern sich immer wieder Squalls. Ja so müssen sie aussehen und sich anfühlen auf dem Atlantik. Hier auf 5m Wassertiefe gibt es zwar keine großen Wellen, aber dafür ordentlich Wind.
Over und aus.