Heute morgen kam die Meldung rein, dass Condor einen Rückholflug für heute, 15 Uhr bereitstellt. Prima, wie zeitig wir davon erfahren. Da sind noch offene Propfen an Deck, das Segel ist noch nicht abgeschlagen, geschweige denn irgendeine Tasche gepackt. Das ist nicht zu schaffen. Vor allem, weil wir ja drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein sollen. Da unser Flug am 31. aber noch immer bestätigt ist, machen wir uns erstmal keine Sorgen. Wir beschließen nur, das Schiff jetzt auf Hochtouren soweit abzutakeln und zu sichern, dass wir es zeitnah verlassen können.
Nach dem Frühstück ist also action angesagt. Wir verstärken die Festmacherleinen mit abgeschnittenen Hosenbeinen von der Ersten, legen überall eine zweite Festmacherleine als Backup, benähen die restlichen Fender mit des Käptns T-shirts. Wir nehmen das Vorsegel runter und verpacken es, wickeln die empfindlichen Teile der Furlex in Tuch ein und waschen die Schoten. Wir nehmen die Selbsteueranlage ab, waschen sie mit Süßwasser und verstauen sie in der Hundekoje und ebenso den Außenborder.
Ihr fragt euch bestimmt, warum der ganze Aufwand? Hier brennt die Sonne alles weich. Also alles, was Plastik ist, löst sich einfach auf von der vielen Sonne. Die Fender werden mit der Zeit weich, wenn dann der Kalima Wüstensandsturm kommt, klebt der Sand an den Fendern, sie färben sich gelb und schrubbeln wie Schleifpapier den Schiffsrumpf auf.
Wir haben oft auf den Kanaren und Lanzarote Boote gesehen, die seit Jahren ohne Fenderkleider hier liegen, und schlimm aussehen. Daher die ganzen Vorsichtsmaßnahmen.
Am Ende des Tages haben wir viel geschafft. Wir haben beide einen dicken Kloß im Hals, weil wir die Røde Orm nicht verlassen wollen. Der Tag endet mit Nudeln an Tagesschau… Schreckensnachrichten aus der Welt. Und hier ist alles so friedlich.
Over und out.
26. März 2020 um 22:58
Hauptsache ihr seid gesund!
27. März 2020 um 14:46
ja…. stimmt…. – n Grill mit nem Stück Fleisch wäre auch cool.
27. März 2020 um 06:06
Es wird wieder!!!???
27. März 2020 um 14:47
Hoffentlich bald – wir hätten ja gerne unser Schiff zu Hause.