Um neun Uhr stehen wir an der ersten Brücke. Wir funken sie an, sie geht auf. Klappt gut. So läuft es weiter bis kurz vor Groningen. Um 13 Uhr werden die Brücken geöffnet für die Stadt, Sonntags. Zehn vor eins sind wir da. Mit einem Convoi fahren wir durch die Innenstadt. Eine Brücke nach der anderen, quer durch die Fußgängerzone, vorbei am Museum, am Bahnhof. Eine Stadtrundfahrt geradezu. Witzig. Die Holländer bauen und wohnen am Wasser. Es gibt Reihenhäuser, die statt des üblichen Carports im Vorgarten einen Bootsanleger haben. Da kommst du aus der Terassentür und hast direkt dein Boot da liegen. Wir sind begeistert. Andere wohnen auf ausgebauten Frachtschiffen, festliegend am Ufer und haben an Land noch eine Gartenhütte stehen. Oder Häuser auf Pontons gebaut, mit Anleger und Vorgarten im Wasser. Ein tolles Land.
Durch Groningen brauchen wir drei Stunden. Endlich lassen wir die letzte Brücke hinter uns und nehmen den Wegabschnitt bis Delfzil in Angriff. Vor der letzten Schleuse ist die Kapintanine schon ein bisschen sonnengebadet, als sie den Brücken- und Schleusenwärter über Funk anruft:“Guten Tag, können Sie uns bitte durch die Schlücken lassen – äh durch die Brücken und Schleusen?“ Heiterkeit auf beiden Seiten der Leitung. Wir passieren die Schleuse zur Nordsee dann problemlos und machen in Delfzil im Tidenhafen fest.
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Obwohl Sonntag abend ist, können wir sogar noch 40 liter Diesel bunkern und Münzen für die Waschmaschine erwerben. Wir machen einen Abendspaziergang durch die Stadt und genießen edelstes Frikandellenessen im Fischrestaurant. Nach ausgiebiger Wäsche der Textilien und unserer selbst fallen wir müde in die Betten.
Over und aus.