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Aug.′ 23 28

Kaum zu glauben. Die Gewitternacht ist vorüber – der Himmel ist wieder strahlend blau. Das Wasser funkelt in der Sonne. Der leichte Wind ist warm auf der Haut. Echt verrückt. 

Wir hoffen die miesen Muscheln vom Pfahl sind noch nicht auf den Schiffsrumpf übergesprungen und die Leine hat sich noch nicht mit einer tiefen Furche in den Pfahl gezogen… Aber nein, es klappt. Nach einer Kaffeeabschiedszeremonie an Land können wir die Røde Orm und die Espiritu losbinden und Richtung Sønderborg segeln. 

Zwei Meilen vor der Brücke bemerken Imke und Raffi, dass der Gang ihres Getriebes sich nicht einlegen lässt… Der Kptn. dreht um und nimmt die Espiritu ins Schlepptau – leider schaffen wir jetzt die Brücke mal wieder knapp nicht. Wir legen an und fummeln an der Maschine rum… Hebel aushaken und am Getriebe von Hand schalten funktioniert immerhin.

Immerhin ist die Espiritu per Maschinentelegraphie nun doch wieder manövrierfähig.

Ab durch die Brücke – Segel rauf – und bei NW Wind mit 5-6 Kt. Fahrt Kurs Schlei. Die Sonne scheint – die Röde Orm fliegt durchs Wasser. Endlich zeigt sich der Restsommer mal wieder von seiner schönen Seite. Der Anker fällt bei Maasholm.

Anker und fällt.

Aug.′ 23 27

 

Bis 14h soll sich das sonnige Wetter halten. Des Kptns. Fru eröffnet eine Baustelle – sie braucht Stauraum in der Hundekoje. Eine 4. Solarzelle soll auf die Lukengarage geklebt werden und die Kabel der Positionslampen muss der Kptn. auch endlich mal anständig verlegen – die fliegen seit der Installation wild in der Gegend rum. Die Peitsche knallt, der Kptn. fängt an zu rödeln. Weit vor dem Regen ist alles erledigt.

Enno und Katrin haben sich schon verabschiedet und sind gen Heimat gefahren. Aber Petra und Jürgen sind noch an Land. Wir machen also alle einen Spaziergang und jagen Bären – so wurde es dem Kptn. erzählt. Er hat alle nötigen Utensilien dabei – sein Messer – die Harpune – die umgebaute elektrische Fliegenpatsche… Alle anderen sind nur mit kleinen Plastiktöpfchen ausgerüstet…

Ein Gewitterschauer nach dem anderen fegt bis in den Abend hinein über unseren Pfahlplatz hinweg. Als der Kptn. den kleinen Zeh in den Sund steckt zuckt, es einmal kurz am Himmel – so schnell hatte er die Badehose noch nie wieder ausgezogen. 

Vorsicht und Porzellankiste.

Aug.′ 23 26

Ein heftiges Morgengewitter entlädt unter lautem Gegrummel eine Menge Wasser über die Espiritu und die Røde Orm an ihrem Pfahlplatz. Endlich wird mal wieder das Deck gespült, denkt der Kptn. Und wie es wohl den armen Leuten an Land geht? 

Später kommen alle einzeln angeschwommen – erst Katrin, dann Enno und dann Jürgen. Uns geht es gut – wir schwimmen ja sowieso schon. An Land hat sich von der Straße her ein mitteltiefer Regenwasserpriel gebildet – da kam echt was runter.

Der Kptn. der Espiritu hat seinen Aussenborder aufgegeben. Er will einfach nicht laufen. Enno und der Kptn. wollen gerne ihr Glück versuchen, um das Teil wieder in Gang zu kriegen. Dazu brauchen sie Ruhe und werden dementsprechend alleine an Bord der Espiritu zurück gelassen. Nach einem Check der hiesigen Biervorräte gehts an die Arbeit. Erst die Benzinpumpe, dann der Vergaser… putzen, pusten, pieksen, schrauben. Am Ende läuft er wieder beinahe rund – aber immerhin benutzbar – high-five.

Regen kündigt sich wieder an – der Grillabend wird vorverlegt – wir kratzen unsere grillbaren Reserven zusammen und werden alle satt.

Mond und downer.

Aug.′ 23 25

Die Steppenwolf verlässt uns früh am Morgen – bestimmt noch vor dem Sonnenaufgang, denkt sich der Kptn. – Jedenfalls hat er nix vom Anker-auf-Manöver mitbekommen. SY Espiritu bleibt mit uns vor Anker. Des Kptn. Rettungsspürsinn erwacht, als das SUP der Espiritu alleine auf große Fahrt geht. Flink wie ein Wiesel sitzt er im Dinghi und geht auf Rettungsfahrt bevor es in das Fahrwasser treibt. Da hatte sich wohl ein Knoten gelöst.

Beim Frühstück gibt es heute nach diesem sportlichen Einsatz auch eine Pfannenbrotecke mehr.

Wir verholen uns vom Anker an einen Pfahl, der sehr verloren in der Nähe des Badestegs herumsteht. Er hält uns – sogar im Päckchen. Die WoMo‘s „Henry“ (Katrin und Enno) und „Nancy“ (Petra und Jürgen) stellen sich auf der Landseite des Steges auf die grüne Wiese. 

Bei Petra und Jürgen haben wir eine Menge Grillgut bestellt, sie hatten noch einen Supermarktstopp eingelegt. 

Wir grillen mal wieder. Diesmal unter den Markisen von Henry und Nancy. Die abendliche Regenwolke verfehlt uns knapp. Es wird ein schöner…

lauschiger und Abend.

Aug.′ 23 24

Ein Nachfrühstücksbad in der Ostsee – das gab es wohl diesen Sommer noch nicht.

Der Tag beginnt aber wirklich so sonnig und schön, dass einfach nichts anderes möglich ist. Karin bringt uns leckere Brötchen an Bord – Wir liefern Pfannenbrot im Gegenzug.

Und wir beschließen – weil wir uns alle so gut verstehen – zusammen am Ende des Alssunds zu ankern. Nochmal grillen.

Der Segelnachmittag durch den Sund ist grandios – diesmal klappt es sogar mit der Brücke. 

Leider ziehen gegen Abend Regenwolken auf. Doch die Espiritu hat eine megagroße überdachte Plicht. Dort sitzen wir am Abend, schlemmen und lassen den Regen auf das Bimini über uns prasseln. Der Kptn. spielt mit dem Dinghi Shuttleservice und bringt  zwischen den Schauern alle zurück in ihre Kojen.

Bring und hol.

Aug.′ 23 23

Wieder mal kommt ein bisschen Regen aus Westen auf uns zu. Wir haben ne Menge Schreibselkrams unter Deck zu erledigen und bemerken die Tropfen kaum.

Das Besprechungskäffchen an Bord der SY Espiritu ergibt einen Grillabend und einen Waldspaziergang – vor dem sich der Kptn. allerdings erfolgreich drücken kann. Die SY Steppenwolf läuft nämlich überraschend ein und bedarf erhöhter Aufmerksamkeit.

Es sieht nach einer großen, zehnköpfigen Grillrunde aus. Der Cobb schafft sie alle und bekommt sie satt. Die Sonne lässt sich zum Sundowner blicken.

Rain und Shine.

Aug.′ 23 22

 

Wir beobachten die Schiffe, die den Hafen von Høruphav verlassen. Es wird eine beträchtliche Anzahl an Plätzen frei.

Gegen Mittag gehen wir Anker auf und tuckern in den Hafen. Wir füllen den Dieseltank der Røde Orm mit völlig biofreiem Diesel und ziehen uns dann rückwärts in eine kleine Lücke an den Steg. Der Grill ist ca. 5 Meter entfernt, die Badestelle 30 Meter. Der perfekte Platz findet der Kptn. – hier bleiben wir.

Wir kühlen uns im Wasser ab und radeln den Berg rauf nach Vollerup zu Steffi und Volker von der SY Hitch-Hike-Heidi.

Es gibt Kaffee und Frøkost und viel zu beschnacken.

Der Grill glüht neben der Røde Orm am Steg und der Abend ist reichlich hyggelig. Auch die SY Espiritu kommt von ihrer Exkursion aus Sønderborg zurück.

Feste und grillen.

Aug.′ 23 21

Die Suutje fährt gen Heimat. Die Nancy bleibt noch auf dem Campingplatz in Mommark und die SY Espiritu fährt nach Sønderborg. Das sind gleich 3 Abschiede auf einmal – wenn auch auf Zeit.

Der Kptn. und sien Fru sind etwas bedröppelt. Wir segeln in die Bucht bei Høruphav und gehen vor Anker. Ein Sundowner beruhigt unsere einsamen Seelen.

Over und out.

Aug.′ 23 20

Die Gäste eines Kreuzfahrtschiffes fallen über das kleine Örtchen Æroskøbing her. Der Kreuzfahrer liegt draußen im tiefen Wasser auf Reede, die Gäste werden in Booten an Land gebracht – mit beachtlicher Geschwindigkeit und Schwell.

Wir nehmen reiss aus. Der Wind bläst uns nach Mommark auf der Insel Als. Die Suutje war einen Knoten schneller als vorher mit den Pocken – der Kptn. lässt sich seinen Frust nicht anmerken…

Ein wirklich gemütlicher kleiner Hafen. Der Erfindungsreichtum des Hafenmeisters bringt alle Gäste unter – auch uns.

SY Espiritu und WoMo Nancy sind auch hierher gereist. Party!!! Die Erste bucht einen Tisch. Eine Tafel mit 14 Personen wird in dem kleinen Restaurant gefüllt. Endlich gibt es wieder einen Sternschnuppenteller – der Kptn. ist seelig.

Lustiger und Abend.

Aug.′ 23 19

Nun ist es auch egal. Wir bleiben noch einen Tag in Æroskøbing und besuchen Peters Buddelschiffsmuseum. Hunderte von diesen Schiffen in Flaschen sind ausgestellt – verrückt. Es ist nicht zu glauben, obwohl die Technik ja bekannt ist, dass diese Schiffe und sonstige Installationen in eine Flasche passen. Der Kptn. hat sich fest vorgenommen, seine angebrochene Rumflasche endlich zu leeren und dort ein Schiff hineinzufummeln. Am Besten ne Miniatur von der Røde Orm. Sin Fru ist allerdings der Meinung, dass er man mal ruhig langsam machen soll mit der Rumflasche.

Immer wird man ausgebremst – laaaangweilig.

Am Abend zieht wieder ein Gewitter mit ordentlich Wasser von oben über uns hinweg. Ein trockenen Außenplatz in unserem Lieblingsrestaurant können wir ergattern und sehen uns den Regen unter lautem Gepladder auf der Plane über unseren Köpfen an.

Flasche voll und Rum.

Aug.′ 23 18

Æroskøbing hat es uns angetan. Wir bleiben noch einen Tag und eine Nacht und eröffnen diverse Baustellen an Bord.

Die Røde Orm bekommt endlich neue Positionslampen. Die alten hatten es wirklich hinter sich. Das Glas war schon so trübe, dass kaum noch ein Lichtstrahl hindurchfand. Äußerlich waren die Kabel von innen schwarz oxidiert – und dann war da noch der Wackelkontakt.

 

Der Kptn. der Suutje mag die Schmach der Langsamkeit seines Dampfers nicht länger ertragen. Der Pockenbewuchs muss weichen. Die Matrosen tauchen mit Spachteln bewaffnet das Schiff ab und befreien es von dem Ungeziefer. Bestechungsversuche seitens des Kptns. der Røde Orm, vielleicht doch ein paar Pocken als Geschwindigkeitsanpassung stehen zu lassen, werden ignoriert. Vielleicht war die Eiskugelzahl einfach zu gering.

Wir ziehen am Abend ins Grillhäuschen und können bei wohliger Wärme und windgeschützt über das für und wieder biologischer Ablagerungen diskutieren.

Regatta und gelaufen. 

Aug.′ 23 17

Der Wind hat zugenommen und drückt auf unser Päckchen. Beim Frühstück beobachten wir, dass schon ein paar Schiffe den Hafen verlassen. Wir merken uns die freigewordenen Boxen vor und lösen das Päckchen auf. Für die kommende Nacht ist viel Wind angesagt, da liegen wir nicht sicher in der Hafeneinfahrt. Also werden die Leinen losgeworfen, neu sortiert und wir parken in die Box ein, mit der Nase im Wind. 

Nun zieht es uns in das malerische Städtchen. Wir passieren den Minigolfplatz, den Supermarkt und den Fähranleger. Dann biegen wir auf das Kopfsteinpflaster ab. Kleine bunte Häuschen reihen sich hier dicht aneinander. In den geschmückten Fenstern stehen in jedem Haus die berühmten zwei Hunde. Schauen sie aus dem Fenster, ist der Hausherr auf hoher See, und der Liebhaber hatte freien Eintritt. Stehen die Hunde mit dem Rücken zum Fenster, will die Hausdame ungestört bleiben. So sagt es die Legende. Sollen wir irgendwem solche Hunde mitbringen? 

Kleine Handwerksläden reihen sich aneinander, es gibt wahre Kunstwerke zu bestaunen. Beim Konditor drücken wir uns die Nasen platt, den Käptns hat es vor allem die Wespenfalle angetan. Der Spielzeugladen gegenüber lockt die Matrosen mit bunten Legokästen, es ist für jeden etwas dabei. Während sich die Männer auf der Bank erholen, diskutieren die Damen, wer an Bord die Käppi mit der Aufschrift: 1. Fender bekommt. 

Hinter den bunten Häusern liegen wundervolle Hinterhöfe. Wir verholen uns in den hinter dem Feinkostladen und bestellen hungrig die leckeren Smörrebrote, die hier so berühmt sind. 

Vor dem Regen schaffen wir es wieder aufs Schiff, die Kuchenbude wird aufgebaut. 

Verträumt googeln wir nach den Hauspreisen in Aerosköbing. So ein kleines Kaffee am Kopfsteinpflaster? Schlappe 3 Millionen Kronen wollen die für ein 5m breites buntes Häuschen hier haben. Kiel ist doch ganz schön.

Touri und isten

Aug.′ 23 16

Wir waren sehr lange nicht in Aeroskøbing und die Suutje noch nie. Der Plan steht. Es ist mal wieder ein wunderschöner Segeltag durch die dänische Südsee. Die Røde Orm ist erstaunlicherweise flotter unterwegs als die Suutje (Omega 36) – irgendetwas stimmt doch da nicht. Bei näherem Hinsehen wird der Grund dem Kptn. schnell klar – die Suutje hat unter Wasser einen schönen gleichmäßigen Pockenüberzug. 😉 Wir gewinnen die Regatta mit deutlichem Vorsprung. 

Leider ist der Hafen wie immer schon mittags wieder voll. Wir kommen gerade noch rechtzeitig und eröffnen am Stegkopf gegenüber der Hafeneinfahrt bei einlaufendem Schwell ein Päckchen – das Letzte. 

Auf dem Spaziergang durch das Örtchen zieht es den Kptn. wie magisch zum ehemaligen Lille Claus (jetzt Hotel Aroma) Restaurant. Wir nehmen die fertig gegrillten Burger.

Wat und lecker

Aug.′ 23 15

Wir haben aus unserer Pfahlbucht Kontakt mit der SY Suutje aufgenommen. Leider wollen sie nicht mehr in unsere nördlichen Breiten segeln, aber sie können frisches Grillfleisch organisieren und uns damit aus unserer Bucht herauslocken.

Der Wind steht gut, wir segeln mit einem Hohleschlag – immer dem Grillgeruch nach – Richtung Lyø. Am Abend liegen wir schließlich gemeinsam vor Anker und Cobben mit Genuss.

Wiedersehens und Freude.

Aug.′ 23 14

Die Sonne wärmt . Wir bleiben an unserm Pfahl und faulenzen. 

Sogar schwimmen geht. Die Schraube ist etwas bewachsen. Der Kptn. kratzt sie sauber, ansonsten ist der Rumpf picobello.

Jürgen und der Kptn. versuchen mit dem Dingi ein bis vier Makrelen zu erjagen. Ohne Erfolg, dabei haben wir uns wirklich Mühe gegeben. 

Die Erste sitzt an ihrem Buch und hat wohl bei diesem schönen Wetter viele coole Einfälle für ihre Geschichten / Bücher.

Da es mangels Anglerglück klein Fisch auf dem Grill gibt, muss die alte Weihnachtsente aus der Dose von Feinkostalbrecht heute dran glauben. Sie hat schon eine lange Reise hinter sich und war sogar schon mit Giovanni im Süden. Ob das auch bei Konserven einen Reifeprozess einleitet und zu einer Geschmacksexplosion führt? Wir versuchen erstmal verzweifelt das Fett, in dem das Tier schwimmt, irgendwie loszuwerden, es gelingt nur mäßig gut. Der Grill erledigt den Rest. Es wird knusprig und wirklich wohlschmeckend.

Ente und Dose.

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