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Jul.′ 20 03

Es ist drei Uhr morgens, als wir kurz vor dem Flughafen sind. Ein Stündchen Schlaf in der Luxuslimosine auf der Autobahnraststätte zwischen Lastwagenburgen ist jetzt drin. Es geht schon fast wieder die Sonne auf, als wir das Gepäck im Parkhaus auf den Handwagen umladen. In dem riesigen Flughafen finden wir tatsächlich einen Schalter, an dem erstaunlich viele Menschen in Schlangen stehen. Da wollen wohl noch mehr nach Lanzarote.

Wir kramen unsere extra sicheren Masken raus und setzen uns den Schnabel auf. Uns wird ein bisschen schwummerig, da sie so schön luftdicht ist.. aber umnebelt schaffen wir es, dass wir endlich im Flieger sitzen. So richtig fassen können wir das hier alles nicht. Direkt am Notausgang hat der Käptn für uns gebucht. Wir freuen uns schon auf die Rutschen, wir dürfen zuerst!! Im Landeanflug auf unsere Insel sieht es dann auch ganz danach aus. Nachdem durchtauchen durch die Schafwolkendecke kommt das Wasser immer näher, wir streifen es mit den Kufen, da taucht Strand auf und direkt die Landebahn. Eric begrüßt uns strahlend, Mireille und er hatten ein Auto gemietet, um uns abzuholen.

Warme Luft empfängt uns, schnelle warme Luft heute, Palmen biegen sich im Wind, wir sausen durch Lavafelder. Zuhause. Als wären wir nie weg gewesen. Was für eine andere Welt.

Die beiden Engel von der Dimanche Matin hatten tatsächlich die Röde Orm geputzt und gewienert. Sie strahlt uns entgegen, zwischen ihren mit Wüstensand überzogenen Schiffsnachbarn. Das Luk öffnen, Schiffsluft atmen, hach herrlich. Auch nur ein verschimmeltes Etwas findet sich im Kühlschrank. Die Crew öffnet die Luken und spürt ein Magengrummeln. Hunger. Also gehen wir erstmal Frühstücken in dem kleine französischen Cafe, das wieder geöffnet hat. Dann eine Siesta und die Badesachen auspacken. Glücklich stürzen wir uns in die langvermissten Fluten. 25 Grad hat das Wasser. Herrlich. Nachdem auch die Netze wieder mit Obst gefüllt sind, laufen wir mit Eric und Mireille in die Unterstadt und feiern unsere Rückkehr.

Röde und Orm

Mrz.′ 20 13

Der Bäcker am Ende des Einkaufszentrums hat frühes Brot. Dort sitzen auch die Spanier und frühstücken und es gibt noch Cafe con leche für 1 Euro. Ansonsten haben die Restaurantes hier eher deutsche Preise.

Die Autovermietung ist rappeldickevoll. Wir setzen uns an den Nebentisch und diskutieren, wie lange wir ein Auto leihen wollen… 5 Tage für 107 Euronen oder 7 für 140 Euronen.. oder doch nur einen für 40? Da unterbricht er uns und bietet uns für 100 Euros das Auto für 7 Tage an (Paylesscar). Na da schlagen wir mal zu. Wir wollen uns ja noch so viel anschauen auf der Insel.

Arrecife und Puerto Calero, damit fangen wir an, ein bisschen Großstadttrubel, um zu wissen, warum wir in Rubicon am besten, am ruhigsten und am schönsten liegen mit dem Schiff.

Den Abend lassen wir in der One Bar ausklingen. Als einzige Kunden. Wasn los hier?

Unsere Nachbarn – ein riesiges Motorboot – bestrahlen das Wasser. Das sieht aus wie in einem Science-Fiction Roman. „Wiesu denn blus tut sie so, tut sie so, uhahuh“ um es mit den Worten der Trolle in des Schauspielhauses Inszenierung der Ronja Räubertochter zu sagen, als Ronja sich mit dem Fuß in ihrer Höhle verfängt.

Tanzen und Schiff

Mrz.′ 20 12

Das ist wie nach Hause kommen. Schön hier. Alle freundlich, alles sauber, warmes Wasser in der Dusche. Joachim, der Bruder von Dieter von der SY Tamora (erinnert ihr euch ans letzte Sabbatjahr) kommt zu Besuch. Wir schwatzen und schlürfen unser Käffchen und freuen uns des Wiedersehens. Er gibt uns noch Tipps für Lanzarote. Was wir alles noch unternehmen wollen.

Am Nachmittag ist die Wäsche dran, die sich in den letzten 14 Tagen angesammelt hat. Wir setzen uns in die Bar neben der Waschmaschine zwischen die blassen anderen Touristen und lauschen dem dröhnenden Gesang der Livenixe, die da am Mikro klebt. Irgendwann sausen die Ohren.

Zwischen Waschen und Trocknen wollen wir in den Marina-eigenen Pool springen. An der Leiter hängt ein Schild: gesperrt. Nur die Möwen dürfen baden. Also suchen wir das Meer und finden eine Steintreppe über die Mole, die auf einer Steinplattform endet. Dahinter türkises Wasser. Beseelt tauchen wir in das klare Wasser und planschen was das Zeug hält.

Leider trocknen die Trockner trotz wiederholten Geldeinwurfs gar nicht. Also hängen wir mit den letzten Sonnenstrahlen noch schnell unsere Bettwäsche in die Abendsonne. Abends kommt sie klamm unter Deck… für die restliche Wäsche reichen die Klammern nicht, wir fädeln alles auf, was zwei Löcher hat. Da strahlt es wieder, unser Plünnenschiff.

Klammes und Bett

Mrz.′ 20 11

Der NE lässt heute nach. Wir wollen mal wieder etwas Nord machen um in Richtung Heimat zu kommen (45sm). Die erste Huck hinter Gran Tarajal beschleunigt den schwachen NE auf bis zu 20Kt. – das nervt etwas, aber ansonsten kommen wir gut voran.

Wir haben uns drei Optionen überlegt: Ankern bei Los Lobos, ankern in der Papagayo Bucht oder gleich nach Rubicon.

Als sich die Crew wieder unter Deck zum Mittagsschläfchen verzogen hat, entdeckt der Käptn einen braunen Panzer im Wasser und ruft: „Schildkröten!“ Hastenichtgesehn kriecht alles aus den Luken und tatsächlich. Wir begegnen einer Meeresschildkröte auf dem Weg zum Playa de Cofete und später sogar noch einer Walfamilie auf dem Weg nach Norden (siehe Film).

httpv://youtu.be/KWZtxQtgmPI

Der Kpt. hat die Idee, die Schildkröte verkehrtherum auf dem Herd zu garen und dann auszulöffeln. Die Restcrew macht aber nicht mit und wird echt zickig… Und sone ganze Kröte schafft der Kptn. ja auch nicht alleine – tja – pech.

Kurz vor der Ankerbucht kreuzen wir unseren alten Track aus Richtung Agadir von vor… langer Zeit.

Los Lobos probieren wir erst gar nicht, da reicht uns der Anblick der Dünung. Bei Papagayo versuchen wir unser Glück auf einer Steinplatte, der Anker will aber irgendwie nicht halten – selbst mehrmaliges Fallenlassen / einmeißeln will nicht helfen. Außerdem ist der Schwell uns zu ungemütlich, daher fahren wir doch noch weiter in den Hafen von Rubicon. Dort werden wir sehr freundlich begrüßt und bekommen gleich unsere Platznummer per Funk mitgeteilt. Einchecken sollen wir morgen. Wifi-Code und Klokarte bringt uns der Marinero – das Wichtigste zuerst.

Rubi und con

Nov.′ 19 20

Renate nimmt uns mit dem Auto mit nach Arrecife zur Lavandaria im Yachthafen. In Rubicon gibt es immer noch die amerikanischen Waschmaschinen, die die Wäsche nur befeuchten, aber nicht säubern. Wir trinken in der Marina in Arrecife ein Käffchen, während wir auf die Wäsche warten und treffen prompt Jörg von der SY Aurelia mit Nick. Jörg macht sich die Tage auf zu den Kapverden. Dann schauen wir uns noch das neue Schiff von Tom und Susi an, das hier liegt, während die beiden auf Landurlaub sind. Auf dem Rückweg halten wir in unserem beliebten deutschen Discounter, um unseren Kühlschrank und die Obstnetze wieder zu füllen. Der Käptn kommt in der Ferreteria mit Shipchandler auf seine Kosten, endlich kriegt er seine Kupferscheiben.

Am Nachmittag kommt Erhard vom TO-Stützpunkt Lanzarote an Bord und bringt uns ein Weihnachtsbrief aus der Heimat, der langersehnte alljährliche Adventskalender. Mit Karl verschnacken wir den Abend und schicken Wetterberichte nach Neuseeland, wo sich ein Freund von ihm in einem Sturmtief auf See befindet. Er kommt aber sicher an, keine Sorge.

Herrlich und hier

Nov.′ 19 19

Als die Sonne aufgeht, ist Lanzarote schon in Sicht.

Wir haben die zwei Tage mit 260 Grad vorgehalten… jetzt dreht der Wind westlicher und wir können und müssen abfallen – alles passt perfekt. Meenos Wetter stimmt wieder richtig gut.

Gegen 14h machen wir in Rubicon fest. Wir werden von den Spaniern erstmal mit nem Schlag in die Magengrube empfangen. Unsere Windsteueranlage und unser Anker würden ja überstehen… Sie könnten uns keinen Platz unter 10m für unser Schiff anbieten. (Die haben es nachgemessen). 11m Plätze wären alle besetzt, wir können auf einen 13m Platz und müssten dieses dann auch bezahlen – willkommen im kapitalistischen Europa.

Wir nehmen für 3 Tage den 13m Platz und schlucken die Kröte.

Uli und Renate von der SY Men Goe kommen an Board… Wir planen die Flucht aus der Marina Rubicon am Freitag mit dem SW-Wind nach Graciosa. Gute Idee.

Eigentlich sind wir ganz gut ausgeschlafen, aber son Mittagsschlaf tut trotzdem ganz gut…

Am Abend landet Karl von der SY Maija auf der Insel und besucht uns ebenfalls – voll was los hier auf Lanzarote.

Der Hunger meldet sich und die Snackbar hilft mit nem halben Hähnchen und anderen Leckereien aus. Auch ein Bierchen bekommt man hier wieder ohne Probleme.

Pipe und Bier.

Nov.′ 19 18

Nachts wurde der Wind etwas schwächer, Anton, die Windsteuerung schaffte es nicht mehr den Kurs zu halten, also musste Thorkel ran, der Elektrische. Aber wir konnten durchsegeln. Heute halten wir uns auch mal an die Mahlzeiten, das hebt die Stimmung beträchtlich. Ein Zaubermüsli zum Frühstück, so mit Äpfeln und Nüssen. Und mittags spanischen Eierkuchen mit Kartoffeln. Hm das tut gut. Um 13 Uhr macht der Käptn mal für zwei Stunden den Motor an, aber nur um Strom zu machen, der Schleppgenerator schafft es nicht ganz und die Solarzelle war den ganzen Tag über vom Großsegel abgeschattet.

Der Wind dreht auf Nordwest, wir können höher ran. Die Röde Orm liegt super in den Wellen und wir schweben übers Wasser. Segeln ist schon toll. Wir schlafen viel, lesen viel, nachts guckt die Erste gern mal n Film, um die Müdigkeit zu überwinden. Snickers hilft, wenn es gar nicht mehr geht. Und das neue Lieblingskaugummi mit viel Vitamin C, wenn es unangenehm in der Magengegend wird. So fliegt der Tag dahin. Wir schaffen die Halbzeit, jetzt haben wir schon mehr Meilen gesegelt, als noch vor uns liegen.

Am Abend haben wir die 100sm Schallmauer überquert – irgendwie ist das immer besonders. Der schlappe Nachmittagswind nimmt zum Glück wieder etwas zu und bringt uns segelnd weiter Richtung Lanzarote.

Over und aus.

Aug.′ 12 24

Schluss mit dem Gejammer. Weiter geht’s – die Welt ist bunt.

Jetzt kommt unsere ultimative, jederzeit veränderbare, vollkommen lückenhafte und unfertige Best-of-Sabbatjahrliste. Unsere Best-of’s sind natürlich total subjektiv, unsere Einschätzungen beruhen meistens auf persönlichen Erlebnissen, dem gutem Wetter und einem harten familieninternen Abstimmungskampf – daher gibt es auch pro Best-of eine Rangfolge.

Der beste Hafen

  1. Rubicon
  2. Tazacorte
  3. Dartmouth

Der beste Spieli

  1. Blanes
  2. Santiago de Compostella

Der beste Grillplatz

  1. Bei Dieter auf Porto Santo
  2. Rubicon aufm Berg
  3. Der Strand von La Graciosa

Die besten Klos

  1. Tazacorte
  2. Quinta do Lordes
  3. La Linea

Der beste Kaffee

  1. Bei HHH nach der Biscayaüberfahrt
  2. In Oropesa bei der Sundance
  3. Graciosa auf der Veranda

Das beste Restaurant

  1. Der Thailänder auf la Palma
  2. Santiago / La Gomera am Strand
  3. Pommes in Lüttich

Der beste Handyladen

  1. Viano do Castelo
  2. Aufladeladen auf Porto Santo

Der beste Dieselverkäufer

  1. Cadiz

Die schlechteste Dieselverkäuferin

  1. La Graciosa
  2. La Graciosa
  3. La Graciosa

Der beste Ankerplatz

  1. Lulworth Cove
  2. Papagayo
  3. Portimao
  4. Arrecife

Die beste Waschmaschine

  1. Den Helder

Der beste Strand

  1. Porto Santo
  2. La Graciosa
  3. Portimao

Der beste Pool

  1. Oropesa
  2. Rubicon
  3. Valencia

Die beste Wanderung

  1. Levada Wanderung auf Madeira
  2. Piratenbucht auf La Palma
  3. Caldera auf la Palma
  4. Pico Castillo von Porto Santo

Die beste Burg

  1. Die Schlösser von Sintra
  2. Dover
  3. Castillo del Mar auf la Gomera

Die beste Schnorchelecke

  1. La Graciosa
  2. Port Mogan

Der beste Angeltag

  1. Mit der Plastiktüte in Tazacorte
  2. Angeln mit Schleichfahrt
  3. vor Baiona

Der beste Fußballplatz

  1. Bayona
  2. Der Golfplatz in San Miguel

Die orginellsten Marineros

  1. Käptn Ahab
  2. Der Hafenbiker (Its Spain darling)
  3. Der geölte Blitz

Die besten Marineros

  1. Pedro von Graciosa
  2. Funchal
  3. Tazacorte

Der beste Vulkan

  1. Timanfaya
  2. Tenguine auf la Palma

Das beste Eis

  1. Joghurteis in Vlencia
  2. Eis auf Porto Santo

Das beste Hafen WiFi

  1. San Sebastian, Disa
  2. Lagos
  3. Funchal

Die ausgeklügelste Technik

  1. Satellite Voice Relay Mail
  2. Motorreparatur mit Hammer in Agde
  3. Bluescreenfilmen

Das beste EKZ

  1. Lissabon, Expomarina
  2. Lyon
  3. Funchal

Die beste Aussicht

  1. Pico de la Cruz / Los Muchachos
  2. Teide
  3. La Graciosa

Der beste Segeltag

  1. erster Tag Richtung Madeira mit Delfinbegleitung
  2. erster Tag auf der Biscaya
  3. Kurs Süd nach Lanzarote

Das beste Bier

  1. La Corunja nach der Biscayaüberquerung
  2. Das Bier in Tazacorte bei Montecarlo

Die beste Zigarre

  1. La Corunja nach der Biscayaüberquerung
  2. Mit Chrischan in Cuxhaven
  3. Handgedrehten von St. Curz de la Palma

Der beste Mojito/Caipi

  1. La Corunja nach der Biscayaüberquerung
  2. Der Stegcaipi in Funchal

Die besten Momente vom Kpt.

  1. Landsicht von Porto Santo
  2. Fahrt durch die Meerenge von Gibraltar
  3. Feiern in Bayona
  4. La Palma bei den Los Muchachos

Die besten Momente von der ersten Offiziöse

  1. Strand von Bayona
  2. Graciosa grillen
  3. Klavierkonzert in den Gassen von Barcelona
  4. Oropesa
  5. Rum Probe in Rendsburg
  6. Die Muchachos

Die besten Momente von Juli

  1. Geburtstag in Sines
  2. Die Babykatzen in Rubicon

Die besten Momente von Anni

  1. Der Affe auf der Schulter
  2. Geburtstag
  3. Die Babykatzen in Rubicon

Der fieseste Augenblick

  1. Wenn Werner neben uns gekocht hat
  2. Wenn Olaf neben uns gekocht hat
  3. Aufstehende Kamele

Der witzigste Moment

  1. Harpunengeschäfte
  2. Der Kpt. sucht den Tiger

Der eindrücklichste Moment

  1. Das Klo von Hitch
  2. Die Gassennacht in Lissabon

Der traurigste Moment

  1. Das 2x einlaufen in Rubicon
  2. Der Ankommblues

Die beste Assoziation

  1. Die Panflöten mit Maus
  2. Blumenduft bei Madeiraannäherung
  3. Cubaner und Babypuder

 

Over und aus!

Mrz.′ 12 14

Rubicon am Morgen ist still.
Julita und Julia laufen früh am morgen erwartungsvoll zum Swimmingpool, innerlich gerüstet gegen eiskaltes Wasser. Leider vergebens, da sind Bauarbeiten, und der Pool ist geschlossen. So kaufen wir nur Brötchen und kehren aufs Schiff zurück. Ein kurzes Frühstück, dann legen wir ab und checken aus.


Draussen ist der Atlantik ruhig. Platte See. Wir motoren die Küste hoch. Ab Arrecife ist unsere Kurs nördlicher, die See wird unruhiger. Aber da wir ja schon den 4. Tag auf derselben sind, sind wir richtig seefest und können es trotz Gestampfe und Geruckel auch unter Deck gut aushalten. So motoren wir dahin, versuchen ein zu kreuzen, kommen nur selten in einen Winkel, in dem wir den Jockel ausmachen können und motoren weiter. Zwischendurch begleitet uns ein großer Schwarm Delfine. Bei Sonnenuntergang sind wir an der Ecke und können unter Segeln Graciosa anlegen. Mit dem letzten Lichtschein laufen wir in den Hafen ein. Der Marinero schwenkt die Lampe, seine obligatorische Trillerpfeife können wir nicht mehr sehen – wir sind geblendet. Er erkennt uns, wir stehen auf seiner Liste und dürfen anlegen. Leider geht in dem Moment der Motor aus und lässt sich nicht dazu bewegen, wieder anzuspringen.
[google-maps width=550 height=200]
Der Käptn rollt die Genua aus und segelt souverän in die nächste Box. Zack da liegen wir. Klasse, gut geklappt. Das war noch ein Schreck in der Abendstunde. Der Motor wird kontrolliert. Öl wird nachgefüllt, Batterie gecheckt und der Jockel läuft wieder. Puh, da sind wir aber erleichtert. Wo es doch heißt, der Yanmar sei so gut, der bringt uns bis zum Mond. Kurzzeitig dachten wir schon, wir wären zu weit gefahren…
Müde und aus.

Mrz.′ 12 13

Mit der goldenen Stunde laufen wir in Rubicon ein.

httpv://youtu.be/IMjRDc5QE3c
Julita dreht ihren ersten Videofilm über Define ab.

Der Marinero begrüsst uns total freundlich am Rezeptionssteg. Er erkennt uns wieder und füllt uns auch gleich wieder die Dieseltanks auf. Super. Julia geht uns registrieren und der Kpt. sitzt in der Sonne am Rezeptionsteg unter der Sailorsbar und hört Louis Armstromg Jazz von oben. Sehr schön. Wir dürfen an Jetty F. Unseren alten Steg, vom November.


Vor drei Monaten waren wir in diesem Hafen mit so vielen Freunden. Und nun kehren wir hier ein, aber Rubicon erscheint leer. Die meisten Schiffe, die dort liegen sind unbewohnt. Komisches Gefühl hier einzulaufen. Keiner winkt, keinen den wir kennen, überhaupt ist hier nix los auf den Stegen.
Aber der Charterkat dort hinten… Sind dort nicht Susi, Tom und Claudia an Bord – ne – istn anderer Kat – unbewohnt.
Anni wünscht sich zu ihrem Geburtstag ein Pizzaessen bei dem Italiener an unserem Stegkopf. Wir gehen auf die Veranda und gucken uns die Karte an. Aus dem Augenwinkel am anderen Tisch sieht der Kpt. Petra und Olaf mit einer Flasche Rotwein sitzen und rüberwinken – ach ne doch nicht, es ist ein anderes Pärchen – Komisch.
Wir bekommen unsere Pizzas und die Getränke und hauen rein. Der Kpt. nimmt natürlich n großes Bier. Plötzlich laufen zwei lachende Mädchen hinter dem Restaurant entlang und ein Mann fragt den Kpt., ob er ein Kopje Koffie möchte. Alles zerplatzt wie eine Seifengedankenblase – es ist doch nicht die Crew der Samantha – das muss am ersten Schluck Bier gelegen haben, nach 2,5 Tagen Seetörn.
Noch ein Bierchen und zurück zum Schiff. Auf dem Steg gegenüber steht Rik mit einem Sack Eiswürfeln und fängt an es auf dem Steg zu crushen. Silke und Dieter rufen, kommt rüber, wir machen Caipis – aber eigentlich ist dort doch nur ein leerer Steg der im schwachen Licht der Stegbeleuchtung des Kpt. Sinne verwirrt.
Schnell in die Koje… Wir sitzen noch auf der Thor bei Christian und Christine und gucken beim Caipi einen französischen Film, die Thor schaukelt wie wild; daußen in der Bucht liegt die Maia und die MenGoe und haben schon unseren Cobb im Cockpit – Mit Uli, Renate, Karin und Karl grillen wir ein paar Sardinen vor dem warmen sonnigen Papagayobucht. Von unten ruft Volker: Käptn komm runter, das Klo ist verstopft! Alle Schiffe unserer Freunde liegen  rundherum in dieser Bucht: Thor, MenGoe, Maia, Röde Orm, Masquenada, Samantha, Sophie, Hitch-Hike-Heidi, Tamora, Zwiebel, Dievago, Christine, Rancho-Relaxo, Chiloe, Nubia, Bumblebee, Kira, Fettler, Moana, Ninita… Ein Fender quitscht – die Röde Orm ruckt in den Leinen. Der Kpt. wacht kurz auf – so geht das nicht – Morgen müssen wir hier wieder weg.
Over und aus.

Mrz.′ 12 13

Tiefdunkle Nacht, kein Mond. Tausend Sterne. Im Wasser von Wellen aufgewühlte Leuchtalgen, sehen auch wie Sterne aus. Der AIS ist gespickt von Frachtern. Von Las Palmas Richtung Norden kreuzen mehrere unseren Weg. Ausgerechnet Nachts. Zwei Stück funken wir an. Wir leuchten zusätzlich das Segel mit einer Taschenlampe an. Alles klappt sehr gut. Die Brückenoffiziere sind sehr nett. Aber es es trotzdem aufregend diese Tonnenschwere Pötte mit 13kn an uns vorbei rasen zu sehen. Die Sonne geht wieder auf. Wir sind müde im Dreistundentakt. Wachwechsel heißt, sofort schlafen gehen. Noch 30 sm bis Lanzarote. Sehen kann man die Insel noch nicht. 226sm haben wir hinter uns, dann sind wir wieder am Startpunkt unseres Kanarenrundtörns angekommen. Erst 25sm vor der Insel kann man die Vulkanrücken über dem Dunstschleier rausgucken sehen: 13:04 h LAND IN SICHT!!! Das Handynetz setzt. 15 sm vor der Küste wieder ein, also noch ca. 3 Std. bis zum Hafen (Rubicon/Lanzarote).
[google-maps width=550 height=200]
Wir legen uns dann gleich mal hin, Fotos kommen später.
Over und aus.

P.S. Die Landsicht um 13:04h waren Halluzinationen. Zuviel Schoki zuwenig Queso de Mäh.

Dez.′ 11 06

Und tatsächlich. Er war da!! Welch Freude. Unser Lieblingsadventskalender von „Andere Zeiten“ rät uns heute auch: „Lasst und froh und munter sein!“ Damit lassen sich schon mal die Nikolausschuheifersüchteleien wegsingen.

Wir wollen ablegen. Wird auch echt mal Zeit, nun sind wir schon bestimmt 4 Wochen auf Lanzerote. Das Schiff wird klar gemacht, Uli von der MenGoe verabschiedet. Wir sehen ihn erst im Januar wieder, er fliegt über Weihnachten nach Hause. Die Sophie wird uns morgen folgen. Raus aus dem Hafen, Segel gesetzt. Wir müssen Strom von hinten haben, wir rauschen konstant mit 6-7 Knoten an Fuerte Ventura vorbei. 30 Seemeilen bis Puerte del Castillo. Die Küste von Fuerte zeigt sich sehr sandig, fast wie Wüste. Der Background aber sind Vulkansilhouetten, wie wir sie schon kennen. Puerte del Castillo. Im Hafenhandbuch

steht was von gefährlichem Riff und verwirrender Betonnung. Recht hat es… da stehen viele Tonnen rum, aber keine so, wie in der Seekarte vorgegeben ist. Mit Hilfe des Plotters schaffen wir es gut in den Hafen.

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Der Hafen ist ganz klein und voller Anglermotorboote. Er fühlt sich fast an, wie ein dänischer Hafen. Der Hafenmeister ist supernett und dirigiert uns per Handzeichen an einen Platz. Wir haben Glück, es gibt hier nicht viele Plätze für Travellerboote.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Hwsne7l_9ic

Der Strand zieht uns fast magnetisch an. Wir packen also unsere Badesachen und ziehen los. Leider ist Niedrigwasser. Der Einstieg ist steinig und es wird endlos lange nicht tief. Etwas enttäuscht kehren wir bald um. Der Rückweg führt uns durch eine offene Hotelanlage. Siehe da, ein Pool!! Zum Glück haben wir die Badesachen noch an. Schnell Sandfüße waschen und ab ins Wasser. Es ist viel wärmer als im Pool auf Lanzerote und tiefer. Herrlich.

Abends machen wir noch einen Spaziergang und suchen die Stadt. Es findet sich eine furchtbare Tourifußgängerzone. Bunt und laut und Glitter.

Fuerte und aus!!

Dez.′ 11 05

Der Kpt. wacht frühmorgens auf, weil sich die Kinder im Vorschiff flüsternd unterhalten. Es geht um Nikolaus. „Es geht doch nicht, dass wir heute Abend dem Nikolaus unsere Flip-Flops hinstellen“ – „Meinst Du hier gibt’s auch n Nikolaus?“ – „Ja, klar!!“ – „Ich nehme jedenfalls meine Gummistiefel“ – „Hast Du die denn schon geputzt?“.. Wir hatten heute also wichtige Dinge zu erledigen. Neben Wäschewaschen und Weihnachtsgeschenke malen stand auch ein Date mit dem Nikolaus in Playa Blanca auf dem Programm. Die örtlichen Supermärkte haben alle einen rotgedeckten Tisch an der Kasse stehen, auf dem sich Weihnachtliches vermuten lässt. Während wir uns auf Stollen, Spekulatius, Marzipankartoffeln und Schokoweihnachtsmänner freuen, finden wir auf diesem Tischchen nur Nougat. In zwanzig Variationen…

Abends stellen wir alle die Gummistiefel raus. Sogar Puppe Charlotte und Stoffkater Mikusch. Sie haben jeder einen Puppengummistiefel. Der Nikolaus muss durch die Vorschiffsluke einsteigen.

Over und Schuh…!

Dez.′ 11 04

Nach dem 2. Adventsfrühstück beginnt er Kpt. sich auf den Grillabend zu Olafs Geburtstag vorzubereiten. Der Cobb muss geschrubbt werden.

Der Kpt. beugt sich mit dem verschmierten glibschigen Cobbdeckel über die Bordwand und rubbelt an ihm rum… schwubbs – blubbt – weg. Der Deckel geht flott auf Tiefe.

*Stöhn* – noch ist Hochwasser… Die Rettungsaktion sollten noch n paar Stunden warten.

Die Kinder waschen Wäsche und Jule und Stefan gehen mit Petra zum Supermarkt – Frischfleisch kaufen!

Per Taxi wird das tote Tier wieder an Bord geschafft.

Der Kpt. begutachtet den Wasserstand und komplettiert das Fleischzubereitungsgerät mit dem untergegangenen Deckel. Eine Anschlussdusche mit Frischwascher ist allerdings obligatorisch.

Die Crewdamen backen Pfannkuchen für Olafs Pfannkuchentorte. Nutella kommt zwischen die Pfannkuchen und die kalte Sprühsahne läuft in Sekundenschnelle, erwärmt durch die warmen Kuchen, unter Fluchen der ersten Offiziöse bis beinahe in die Bilge. J

Die Torte wird wieder saubergeputzt – dann gibt es eben Sahnelosetorte – Wir wollen ja auch noch grillen.

Die Crew der Sophie kommt an Bord – ein paar Sekunden später ist die Torte weg. Olaf und Stefan gucken sich an: „… und jetzt grillen“. J

Alle Utensilien werden zum Grillplatz geschafft, erhitzt und ihrer Bestimmung zugeführt.

Der Kpt. ist am Ende – das hat ihn fertig gemacht. Alle anderen Partyteilnehmer feiern auf der Sophie weiter – nur der Kpt. schnorchelt friedlich in seiner Koje!

Over und … !

Dez.′ 11 03

Mit jeder Tagesminute wird der Wind stärker. Der Kpt. wird etwas nervös und möchte noch am Vormittag los und wieder nach Rubikon zur nächsten Geburtstagsparty segeln (morgen hat Olaf Geburtstag).

Wir packen das Dingi ein und machen das Schiff seeklar.

Der Wind bläst mit ca. 20 Kt. und soll noch bis 30 Kt. auffrischen. Aber alles aus NE.

Wir verabschieden uns von der Samanthacrew und rollen die Genua 2/3 aus.

Mit 6 – 7 Kt. geht es mit Rauschefahrt zurück nach Rubikon. Die Sonne scheint. Die Flugzeuge starten und landen und der Wind fühlt sich bei der Geschwindigkeit auch nicht mehr so dolle an.

Jule klariert innerhalb von 5 Minuten ein – sie hat die kopierten Formulare schon in der Tasche… J – Stammkundenvorteil!

Wir sehen Sophie und MenGoe wieder und freuen uns! – Wiedersehensfeiern sind super!

Anni und der Kpt. gehen zum Schiffsausrüster und besorgen noch für Olaf den zukünftigen Champion – so wird in Fachkreisen der beste Fischköder an Bord genannt.

Das Ding wird zusammen mit ein bisschen Fischgewürz in eine ChampiGNondose gesteckt und die Dose mit etwas Sekundenkleber wieder unsichtbar verschlossen… 😉

Zusammen mit den Walkitalkis ist Olaf nun bestens auf die zukünftige Fischerkarriere vorbereitet. Er kann super Fische mit dem Champion fangen und seine Frau über die Größe der angelandeten Fische über Funk auf dem Laufenden halten. Wieder an Land hilft das Fischgewürz bei der richtigen Zubereitung.

Wir feiern in Olafs Geburtstag rein und pünklich um 0h kann er seine Fischerkarriere beginnen. J – Herzlichen Glückwunsch Olaf!

Olaf und aus!

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