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Apr.′ 12 01

Die Sache mit dem Wetter wird hier immer verzwickter. Irgendwie will der Anti-Trade-Wind, der sich hier normalerweise um Anfang April herum einstellt, nicht loslegen. Wir sind echt genervt.

Auf der Seite der Nubia haben wir gelesen, dass es total easy ist sein Schiff auf nen Frachter zu schnallen und nach Southampten schippern zu lassen. Die Sache ist also klar. Der Passatwind bleibt dieses Jahr wie er ist (liegt wohl an der Klimaerwärmung) und wir können nix anderes tun, als nun doch noch in die Karibik zu fahren und für den Rückweg dort die Röde Orm aufn Frachter zu setzen.


Der Großeinkauf in den drei Supermärkten auf Graciosa wird schon vorbereitet. Unter dem Tisch an der Stb. Seite werden die zusätzlichen Lebensmittel und Wasser gestaut, den Tisch brauchen wir auf der Überfahrt sowieso nicht. Dank des Augenaufschlags des Kpts. bekommen wir auch noch mehr Diesel und schnallen ihn an Deck. Einen zweiten Spibaum haben wir auch schon von der Yacht VIENNA bekommen. Der Kpt. ist momentan dabei, das Ding ein Stück kürzer zu machen.

Heute Abend um kurz vor Mitternacht legen wir ab, um noch den Frachter am 7. Mai zu bekommen. Dann haben wir ca. 1 – 2 Wochen Zeit, um uns die Karibik anzugucken. Das muss reichen. Wir sind total glücklich und freuen uns tierisch auf den Trip. Satphone ist aktiviert. Gebloggt wird also weiter.

Over und aus ….

April – April 🙂

Mrz.′ 12 28

Nach dem Frühstück beschliessen der Kpt. und sien Frau nochmals an Diesel zu kommen. Aufgrund feministisch negativer Auslegungen (hier auf diesem Blog) und der Gleichberechtigung, muss heute der Kpt. seine Überredungskünste spielen lassen.
Wir denken natürlich nicht daran, dass wir heute Diesel bekommen könnten, daher fahren wir auch ohne die Kanistersammlung an Land – eben nur um zu fragen.


Der Kpt. nähert sich der Tankstellenbedienerin (Ja!! – In Spanien arbeiten Frauen auch in typischen Männerberufen) und fragt mit seinem unwiderstehlichen Augenaufschlag: „?Quiero Gasoil?“ – *lächel* – „Si – si“ *lächel zurück* – Der Kpt. traut seinen Ohren kaum… – Wir bekommen tatsächlich Diesel.
Der Kpt. und sien Fru sprechen nun gleichberechtigt die Vorgehensweise ab. Juli flitzt zum Geldautomaten und der Kpt. nimmt das Dinghi und zischt zum Boot um die Kanister zu holen.
Wieder zurück an der Tanksäule steht Jule schon mit der TankstellenwärterIN bereit um die Kanister in Empfang zu nehmen. Die Tankstellenwärterin guckt extrem grimmig – die hat wohl das Lächeln des Kpt. falsch interpretiert und nun erfahren, dass er ne Fru hat… 🙂
Wir bekommen aber trotzdem unseren Kraftstoff.
Jule versucht zu bezahlen. Passendes Geld haben wir nicht da. „No cambio“ heißt es nur. Komisch, dass die im Restaurant (mit Tankstellenbetrieb) nicht wecheln können – grimmig gucken geht aber immer noch gut. Jule muss also in den Supermarkt laufen um das passende Kleingeld zu wechseln. Wir versuchen mit einem Euro Trinkgeld wieder ein Lächeln auf das Tankwärtinnengesicht zu zaubern, aber es hilft nix – Der Kpt. hat ihr Herz wohl auf ewig gebrochen… 😉
Nach diesen kräftezehrenden Erlebnissen veranstalten wir mal wieder ein Pfannkuchenessen. Die Crews der Fettler und der Men Goe sind auch dabei. Heute muss der Kpt. die Pfannkuchen braten und sien Frau den Teig vorbeschütteln.
Satt und aus…

Mrz.′ 12 27

11h. Der Kpt. und Jim starten den 2. Versuch an Diesel zu kommen. Wieder klopfen wir bei Caletilla an… „no – Gasoil“ – „hmm, i tarde? Mañana?“ – „no – no Gasoil“…
Siggi – der Safariafahrer – sagt auch, dass es wohl kein Diesel gibt, im Moment. Ok! – Doof!
Am Nachmittag legt Patrick ab und fährt mit seinem Schiff an die Tankstelle um Diesel zu bunkern. Hääääh? Was ist hier los?
Als er abends zum grillen am Strand kommt quetschen wir ihn aus? Was ist das Geheimnis? Wie kommt man an Diesel? Patrick meint, man muss nur hartnäckig sein. 3x täglich klopfen und fragen, wann es Sprit gibt… Ok! – Das werden Jim und der Kpt. jetzt auch tun. Und wir sind zusammen 6 Personen. Ha- Die werden sich wundern – wir schicken auch die Kinder zum fragen … 🙂
Mal sehen ob es klappt.


Nach unserem Barbecau mit vielen Seglern am Strand suchen wir uns ein Schiff aus um weitere wichtige Details zu besprechen. Natürlich nehmen wir das kleinste. Die beiden Schweden Theresa und Roger haben eine Alegro 27, die KAURI und sie haben wirklich alles an Bord was man braucht. Sogar einen 6kw Stromgenerator. Sie sind über die Flüsse (u. Paris) und durch das Mittelmeer hier runter gekommen. Sehr interessant, weil das ja auch unser Rückweg werden soll.
Over und aus.

Mrz.′ 12 26

Jule läuft mit Ulis Permissionformular zu Pedro und versucht einen Liegeplatz auszuhandeln:
„Ohhh – muchas Barcos….“ – „Wimpernklimper, Wimpernklimper….“ – „Hmmmm….“ – „Wimpernklimper, Wimpernklimper“ – „Hmmm – si, ok –  only una semana“ – „gracias – and the Röde Orm has no good wind to leave, its possible to be here two weeks more?“ – „oh – no – oh…. Muchas Barcos….“ – „Wimpernklimper, Wimpernklimper, dos bambinos..“ – „Hmmm – ok – until 9. April its possible“.
Pedro hat wohl echt ziemlich Schwierigkeiten, weil es viele Anmeldungen für Graciosa gibt, wegen der Osterfeiertage.


Aber eigentlich wollen wir ja auch weg nach Madeira.
Uli legt an und wir zuckeln los an Land um, unseren Großeinkauf durchzuführen, wir sind ziemlich abgebrannt. Alle Backskisten sind mal wieder leer.
Zwei Stunden später und zweihundert Euros ärmer ist alles verstaut. Getränkekiste, Vorratskiste und die Backskiste fürs tägliche Essen, alle sind wieder randvoll.
Jetzt fährt der Käptn „noch schnell“ mit Jim Diesel auffüllen. Dann sind wir mal wieder startklar.
Wir fahren mit der Pinta und drei großen Dieselkanistern zur Tanksäule. Petro hat uns schon erzählt wir müssen uns dann in dem Restaurant „Caletilla“ melden. Tun wir auch brav – aber… – Its Spain Darling – natürlich gibt es kein Diesel. Mañana – si claro.
Morgen Vormittag um 11h kommen wir wieder.
Over und aus…

Mrz.′ 12 13

Mit der goldenen Stunde laufen wir in Rubicon ein.

httpv://youtu.be/IMjRDc5QE3c
Julita dreht ihren ersten Videofilm über Define ab.

Der Marinero begrüsst uns total freundlich am Rezeptionssteg. Er erkennt uns wieder und füllt uns auch gleich wieder die Dieseltanks auf. Super. Julia geht uns registrieren und der Kpt. sitzt in der Sonne am Rezeptionsteg unter der Sailorsbar und hört Louis Armstromg Jazz von oben. Sehr schön. Wir dürfen an Jetty F. Unseren alten Steg, vom November.


Vor drei Monaten waren wir in diesem Hafen mit so vielen Freunden. Und nun kehren wir hier ein, aber Rubicon erscheint leer. Die meisten Schiffe, die dort liegen sind unbewohnt. Komisches Gefühl hier einzulaufen. Keiner winkt, keinen den wir kennen, überhaupt ist hier nix los auf den Stegen.
Aber der Charterkat dort hinten… Sind dort nicht Susi, Tom und Claudia an Bord – ne – istn anderer Kat – unbewohnt.
Anni wünscht sich zu ihrem Geburtstag ein Pizzaessen bei dem Italiener an unserem Stegkopf. Wir gehen auf die Veranda und gucken uns die Karte an. Aus dem Augenwinkel am anderen Tisch sieht der Kpt. Petra und Olaf mit einer Flasche Rotwein sitzen und rüberwinken – ach ne doch nicht, es ist ein anderes Pärchen – Komisch.
Wir bekommen unsere Pizzas und die Getränke und hauen rein. Der Kpt. nimmt natürlich n großes Bier. Plötzlich laufen zwei lachende Mädchen hinter dem Restaurant entlang und ein Mann fragt den Kpt., ob er ein Kopje Koffie möchte. Alles zerplatzt wie eine Seifengedankenblase – es ist doch nicht die Crew der Samantha – das muss am ersten Schluck Bier gelegen haben, nach 2,5 Tagen Seetörn.
Noch ein Bierchen und zurück zum Schiff. Auf dem Steg gegenüber steht Rik mit einem Sack Eiswürfeln und fängt an es auf dem Steg zu crushen. Silke und Dieter rufen, kommt rüber, wir machen Caipis – aber eigentlich ist dort doch nur ein leerer Steg der im schwachen Licht der Stegbeleuchtung des Kpt. Sinne verwirrt.
Schnell in die Koje… Wir sitzen noch auf der Thor bei Christian und Christine und gucken beim Caipi einen französischen Film, die Thor schaukelt wie wild; daußen in der Bucht liegt die Maia und die MenGoe und haben schon unseren Cobb im Cockpit – Mit Uli, Renate, Karin und Karl grillen wir ein paar Sardinen vor dem warmen sonnigen Papagayobucht. Von unten ruft Volker: Käptn komm runter, das Klo ist verstopft! Alle Schiffe unserer Freunde liegen  rundherum in dieser Bucht: Thor, MenGoe, Maia, Röde Orm, Masquenada, Samantha, Sophie, Hitch-Hike-Heidi, Tamora, Zwiebel, Dievago, Christine, Rancho-Relaxo, Chiloe, Nubia, Bumblebee, Kira, Fettler, Moana, Ninita… Ein Fender quitscht – die Röde Orm ruckt in den Leinen. Der Kpt. wacht kurz auf – so geht das nicht – Morgen müssen wir hier wieder weg.
Over und aus.

Mrz.′ 12 08

Fast 6 Wochen sind wir nun schon hier, also fast so lange wie die normalen Sommerferien. So richtig über haben wir diese Insel noch nicht. Aber langsam müssen wir mal weiter… Wir checken minütlich das Wetter und haben uns halbwegs für einen Schlag (200sm) nach Osten bei Nordwind entschieden.

Der Kpt. und Annimatrosine gehen ins Wasser und schrubben mal wieder das Untewasserschiff – normlerweise segelt man die Pflänzchen ja ab.

So langsam räumen wir mal alles wieder an seinen Platz und machen die Röde Orm seeklar.

Jule und der Kpt. gehen los und kaufen das wichtigste ein, Gemüse gegen Skorbut und Toilettenpapier, um auch das Bordklo mal wieder in Betrieb nehmen zu können.

Diesel wird auch aufgefüllt.

Uli und Renate tauschen ihre Unterwanten aus – Northmanterminals sind dort dran. Sehr interessant. Der Kpt. muss da unbedingt mal helfen – Tolle Sache, das braucht die Röde Orm auch unbedingt.

Abends bei Montecristo wird die Software wieder auf den aktuellen Stand gebracht.

Hoffentlich bleibt die Wetterprognose, so wie sie ist und dreht sich nicht kurz vorm Ablegen wieder um 180°. Over und aus.

Mrz.′ 12 05

Mal wieder ein Schultag wie er im Buche steht. Nach 10 Minuten schreien die Kids nach Hitzefrei. Der Kpt. bleibt aber hart und zieht den Physikunterricht (Elektrostatik) weiter durch.
Um 13:04 Uhr werden Enno und Katrin von Manfred abgeholt. Manfred und Rosi haben ne Ferienwohnung in Tazacorte und verbringen hier den Winter.
Jule und der Kpt. werden von Manfred auch mit nach Tazacorde genommen, weil sie einkaufen müssen – alles ist mal wieder aufgefressen.

Manfred ist genau wie Enno auch Ostfriese. Sobald die beiden im Auto nebeneinander sitzen, fangen sie an sone komische Sprache zu sprechen, die ja niemand versteht…oder wart mal.. richtig, Plattdütsch. Hier auf La Palma.
Der Käptn und sin Fru entern den Supermarkt und lassen mehrere Kisten zum Transport befüllen. Diese werden pünktlich ne Stunde nach Vereinbarung zum Schiff geliefert. Nun sind alle Backskisten wieder voll, der Madeira Wind kann kommen!
Over und aus…

Feb.′ 12 24

Die erste Offiziöse und der Kpt. müssen neue Lebensmittel beschaffen und klettern den Berg nach Tazacorte hoch. Mit den letzten Nahrungsreserven und einem mächtigen Hungergefühl betreten sie den Hiperdino – soll man ja nicht tun. Dementsprechend füllt sich der Einkaufswagen auch mit Leichtigkeit. Der Einkauf fällt uns noch viel leichter, weil Jule am Eingang gleich den Lieferservice klar gemacht hat. Der Wagen ist rappeldicke voll, wie lassen ihn ganz entspannt an der Kasse stehen und schlendern wieder zum Hafen runter.

Geliefert wird um 17h. Pünktlich um 18h kommt der Hiperdinowagen und füllt unsere Backskisten. Mit den Vorräten könnten wir jetzt doch noch in die Karibik segeln…

Während der Wartezeit sucht der Kpt. noch eine sinnvolle Beschäftigung für die Crew. Sehr beliebt ist immer Deckschrubben – das ist ja aus diversen Seefahrtsgeschichten allgemein bekannt. Besonders ergibig ist der Bereich unter der Cockpitgreting. Krümel von drei Wochen Brötchenschneiden haben sich dort angesammelt. Die Fische freuen sich.

Am Abend bekommen wir auf der JHV der PTSK Segelabteilung einen Pokal verliehen. Lucky hat uns ne Mail geschrieben, dass er uns „in Abwesenheit“ den Fahrtenseglerpreis für 2011 verleihen wird. Super! Wir sind stolz wie Oscar! Dankeschön!

Over und aus.

Jan.′ 12 26

Die Fossilenenergiereserven an Bord der Röde Orm gehen dem Ende entgegen.
In Porto Morgan haben wir mit dem Dingiaußenborder den Benzinvorrat fast auf 0 reduziert, und die Dieselreserven des Mutterschiffes wurden das letzte Mal in Funchal aufgestockt.
Die beiden Matrosen und der Kpt. laufen mit den 5 leeren Kanistern zur Tanke.
Der Kpt. schleppt 2x 15 Liter, Anni 2x 10 Liter und Julita 1x 5 Liter zurück an Bord.
Mit diesem Vorrat + dem noch an Bord befindlichen Sprit können wir nun wieder fast 90 Stunden motoren, also fast 4 Tage und 4 Nächte.


Diese Schlepperei wird am Abend belohnt. Die Kids dürfen einen Disneyfilm auf dem Computer gucken und Jule, der Kpt., die Crew der Sophie und Sofie (Olafs Schwester) machen einen Kneipenbummel in San Sebastian – schön war’s !
Over und aus!

Dez.′ 11 23

Annika macht heute ihre letzten Chemieversuche. Dann noch der Test und dann kann es in die Ferien gehen. Julita beginnt für ihre Playmofiguren Flügel zu basteln. Die werden jetzt alle zu Engeln und Elfen.

Olaf, Stefan und Julia gehen zum Hyperdino um den Weihnachtsesseneinkauf zu erledigen. Ab 60 EUR wird direkt an das Boot geliefert – Perfekt.

Olaf darf als kleines Hyperdinoweihnachtsspezial den überweihnachtslichen Öffnungszeitentüraushang in diverse Sprachen übersetzen… 🙂 Toll Olaf – wir sind stolz auf Dich und hoffen, dass Du da keinen Quatsch auf den Zettel geschrieben hast… 😉 – Julia wird noch gefragt, warum wir das denn nicht noch in norwegisch übersetzten können – Weil wir keine Norweger sind… – ach so? – echt? – ja echt!!!! – Aber Michael macht den Silversteraushang am 30. auf norwegisch – Bereite Dich schon mal vor. Der stellvertretende Marktleiter war very lucky!

Die Weihnachtsvorbereitungen laufen weiter auf vollen Touren: Lebensmittel werden geliefert, wir verstauen. Sämtliche Wäsche wird in den Kübeln mit Wasser aus dem Wasserkocher gewaschen. Stefan spült, die Kinder wringen auf dem Vordeck, Julia hängt auf. Die Sonne trocknet.

Abends gucken wir auf der Sophie „Drei Nüsse für Aschenbrödel“, mit viel viel Schnee.

Over und aus.

Dez.′ 11 12

Und wieder ist Montag. Das bedeutet: Schule. Noch zwei Wochen. Doch bis zu den Ferien muss ein bestimmter Batzen geschafft sein, also heißt das noch mal zwei Wochen reinhauen. Die beiden Schülerinnen bleiben also an Bord und arbeiten, während wir zwei Großen in die Stadt zum Einkaufen verschwinden. Wir finden den Hippodino und decken uns mit Grünzeug ein und haben die glorreiche Idee, zum Mittag Hamburger zu machen. Auf dem Rückweg treffen wir die beiden Schweden, die im Internetcafe nach dem Wetter gucken. Wir kommen an der Stranddusche vorbei, und Julia wirft sich die Kleider vom Leib, schnappt sich das Duschgel und schon läuft die Dusche. Der Käptn ist von dem ungewohnten Geruch der Skippine etwas verwirrt.

Wieder auf dem Schiff verwandeln wir das Cockpit in eine Hamburger Bar. Klare Rollenverteilung: Der Käptn brät draussen die Hamburger, die Frauen schnippeln Gemüse.

Dann wird das alles zusammengepuzzelt. Wie immer stehen wir jetzt vor dem Problem des Verspeisens. Die Dinger sind immer zu dick zum reinbeißen.

Abends besuchen wir die Sophie und planen den morgigen Törn nach Morro Jable (21 sm).

Over und lecker…

Okt.′ 11 21

Irgendwie haben wir die Nacht zum Tag gemacht. Es war so nett am Abend zuvor. Also regen sich die ersten Aufsteher am Morgen um halb zwölf. Ups. Bis halb eins gefrühstückt. Das heißt, Schule bis abends um 6. Stefan hat sich den ganzen Nachmittag mit Formularkram rumgeschlagen. In La Graciosa muss man eine Permission beantragen, bevor man da einlaufen darf. Na jedenfalls ist um sechs auch das letzte Englischbuch geschlossen und Graciosa beantragt.

Wir gehen mit der Tamoracrew zum Pingo Doce, dem hiesigen Supermarkt, um unsere leeren Getränkekisten zu füllen. Mit vier gehäuften Einkaufswagen kommen wir aus dem Laden. Dort stehen Taxen, von denen uns eines zum Boot fahren soll. Es gibt ein kurzes aber sehr nerviges Gerangel darum, wer uns alles helfen darf, die Wagen zu entladen und sie anschließend zurück in den Markt zu bringen, um den Euro zu kassieren. Einheimische drängeln sich darum. Endlich fährt das Taxi los. Das ist echt nervig, wenn einem son Service so aufgedrängt wird.

Wenn son Einkauf an Bord kommt, müssen alle Pappverpackungen entsorgt werden. Weil die Kakerlaken die so lieben, legen sie gerne ihre Eier rein. Also dürfen die Dinger nicht an Bord. Das hat schon zu Verwirrungen geführt, zum Beispiel als Julita sich Wackelpudding gewünscht hat. Julia hat die Packverpackung sofort entsorgt. Aber als der Pudding schließlich gekocht werden sollte, wusste niemand, wie man ihn zubereitet, geschweige denn die Mengenangaben. Immerhin wussten wir noch, wie der Beutel aussah, in dem Wackelpuddingpulver war.

Eine weitere Vorsichtsmaßnahme, um die einheimischen Käfer nicht an Bord zu schleppen, ist das Baden der Schuhe in Salzwasser. Denn bei einem Spaziergang durch die Stadt, kann man leicht in Eier treten, die dann unter den Schuhsohlen kleben wie Kaugummi und an Bord geschleppt werden. Die Eier sterben angeblich durch Salzwasserberührung, was dazu führt, dass wir seit Porto Santo alle Schuhe immer gleich in Salzwasser baden, manchmal auch die Füße, und sie zum Trocknen an Deck oder auf dem Steg stehen. Weil jeder mindestens ständig drei paar Schuhe in Gebrauch hat, sieht unser Schiff im Hafen immer wie ein kleiner Schuhladen aus.

Nun aber zurück zum Tag. Es wurde nämlich noch ein wunderbarer Abend. Olaf entführte uns in ein Fadorestaurant. Wir hatten das ja in Lissabon schon mal erlebt, sehr getragen und sehr teuer, aber auch sehr schön. Dies war ein kleines Familienrestaurant, in dem die ganze Familie Fado sang. Der Sohn spielte die portugiesische Gitarre, zwei Töchter, Mutter und Vater sangen abwechselnd. Die sehr melancholischen Gesänge waren sehr vielseitig. Als die eine Tochter sang, holte sie plötzlich die Gäste von den Tischen und verbändelte sie zum Tanzen. So tanzte schließlich das ganze Lokal in dem schmalen Gang zwischen den Tischen. Stefan wurde auch aufgefordert und legte mit Silke einen flotten Fadotanz hin. Die Kinder waren  ganz begeistert von der Musik. Julita durfte sich noch die Restaurantküche anschauen, in der die andere Tochter zwischen den Gesängen immer wieder verschwand, um zu arbeiten. Das letzte Stück sang die ganze Familie zusammen. Der Vater hinterm Tresen, die eine Tochter von der Tür aus, die andere durch die Durchreiche in der Küche und die Mutter bei den Gitarren. Wir waren mittendrin. Ganz beschwingt verließen wir das Restaurant. Verabschiedet wurde jeder Gast mit Wangenküsschen.

Over und aus.

Okt.′ 11 16

In Quinta do Lorde gibt’s gar nix. Kein Supermarkt, keine Schiffsausrüster nicht mal eine Stadt, der Bauzaun umschließt alles. Hier kann man sich nur mit sich selbst oder mit dem Schiff beschäftigen.

Der Kpt. kramt also seine ToDo-Liste raus und beginnt zu schrauben. Jule beschäftigt sich mit der Waschmaschine und die Kinder langweilen sich. Der Strand fehlt. Wir beschließen also heute einen Arbeitssonntag einzulegen und morgen weiter nach Funchal zu segeln. Von dort aus soll man die Insel am Besten entdecken können.

Lucky Bitch ist auch im Hafen und baut an ihrem Schiff rum – gerade mal eine Cola schaffen wir gemeinsam zu trinken, bevor wir uns wieder an die Arbeit machen. Zwischendurch wird Schach gespielt.

Ach ja… Die Maus lebt noch immer.. – sie mag wohl den Giftweizen.

Und dann muss der Kpt. auch noch mit Schrecken feststellen, dass die Crew der H-H-H sich ja wohl ganz offensichtlich über ihn lustig macht indem sie Riesenmäuse baut – frechheit. 😉

Over und aus!

Okt.′ 11 01

„Bis morgen um 17h zum Barbecue am Strand!“ – Das war das letzte am gestrigen Abend was die Wirtin vom Standkaffee zum Kptn. sagte. Die erste Offiziöse bestätigt heute morgen diese Aussage – es war doch kein Traum.

Der nachfrühstückliche Gribcheck sagt, dass es demnächst losgehen kann Richtung Madeira. Evtl. Montag oder Dienstag. Wir müssen also heute noch den örtlichen Bunkermarkt aufsuchen um die 4-6 Tage auf See gut ausgestattet (Spanferkel, Grillkohle… usw., wer weiß, ob s das auf Madeira gibt..) zu sein. Und wir müssen noch die Geburtstagsgeschenke für Opa und Lena durch ein glühendes Wlanflirren in die Heimat schicken.

Vor dem Supermarkt besuchen wir eine Pastelaria mit Wlan, die Location entpuppt sich als die örtliche Feierstätte. Morgen ist hier Disconachmittag wird uns mitgeteilt. Gleichzeitig wird der Innenhof als Freilichtkino genutzt und es gibt lecker Burger mit Spiegelei drauf – Der Kptn ist hin und weg. Ach ja – und das Wlan ist richtig flott.

Weiter geht’s zu Lidl. Wir planen den Einkaufswagen richtig voll zu machen, vor allem mit Getränken usw. und dann mit einem Taxi wieder zum Hafen zu fahren. Guter Plan. Das Lidlpersonal ist total nett und ruft und ein Taxi – dreimal – alle 15 Minuten. *Stöhn* Wenigstens ist der Laden super klimatisiert. Wir haben uns schon eine Ecke ausgesucht, die sich gut zum Übernachten eignet – Jule findet das Eisregal toll, der Kpt. würde lieber neben den Trockenwürsten schlafen. Nach einer Stunde ist immer noch kein Taxi da.

Jule spricht einen netten Menschen auf dem Parkplatz an, ob er uns mit unserem Einkauf zum Hafen bringt – Selbstverständlich – Kein Problem – Nicht mal Spritgeld nimmt er an.

Es ist ein junger Pole, der hier in Sines ein Projekt betreut und daher für ein paar Monate hier arbeitet. Er kommt noch mit auf unser Boot und ist total begeistert. Er möchte auch gerne ein Boot haben. Wir laden ihn morgen Nachmittag zum Kaffee mit seiner Frau ein.

Der Kptn. ist nach dieser Taxiwarteaktion völlig am Ende und sieht das 17h Barbecue entschwinden – es ist mittlerweile schon 18h.

Nix wie an den Stand. Das Barbecue läuft. Rancho und Kira sind schon dabei… Die Röde Orm Crew wird auch noch satt. 5 EUR pro Person ohne Mengenbeschränkung – Flatrategrillen – Das Paradies.

Es endet mit einem Sundownercaipi am Strand.

 

Sep.′ 11 30

Julia steht früh auf und will die Duschen probieren. Da hört sie hinter sich Julita rufen: „Mama“ sie kommt im Schlafanzug angerast. Sie will mitduschen. Sie funken Anni an, sie kommt auch nach.

Währenddessen wird der Yachtladen erkundet und eine Seekarte von den Kanaren bestellt, die fehlt noch in unserem Sortiment. Nach dem Duschen wird Annika schwindelig – sie hat wohl zuviel Oberflächenbelag abgeschubbt. Der Kptn. wird aus dem Bett gefunkt- wie gut, dass wir immer die Handfunken dabei haben – er bringt im Halbschlaf Traubenzucker. So beginnt der Tag.

Wieder am Boot schnappt sich der Kptn. den Schrubber und schrubbt das Unterwasserschiff, auf dem Steg liegend vorm Frühstück – kurzes Backout – Traube…. Nur mit Mühe lässt er sich dazu überreden, als die Backbordseite fertig ist, erstmal zu frühstücken.

Dann machen Annika und Julita Schule- Annika soll als erste Einsendearbeit eine Kurzgeschichte schreiben, 90 min lang- Und Stefan dreht das Boot auf die andere Seite, um weiter zu putzen. Es ist schon wieder nachmittags, als wir uns auf den Weg in die Stadt machen. Castello anschauen, Supermarkt suchen – Traubenzucker kaufen, Pastelleria genießen.

Unser Stadtausflug endet am Badestrand im Strandcafe, mit Blick auf die Einfahrt und die Ankerbucht. Der Kptn bekommt ein großes Cerveza, die Wirtin holt das gefrorene Glas aus dem Eisfach und befüllt es mit kühlem Bier – dem Kptn wird kurz schwindelig – Traubenzuckereinwurf. Von der Industrie ist hier nix zu erkennen – Die dicke Hafenmole verdeckt alles. Rancho und Kira laufen gerade ein. Der Strand ist übrigens total leer – nix los – das Ende der Saison. Die untergehende Sonne taucht alles in goldenes Licht. Wir verholen uns in den Hafen.

Over und out.

 

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