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Aug.′ 21 01

Als wir in die Elbe einlaufen machen wir es genauso. Immer an der grünen Linie entlang, falls möglich, wenn genug Platz ist, fahren wir auch auf dem Seitenstreifen der Elbe.

Sie nimmt uns mit. 8.5 Kt. haben wir auf der Uhr, sie spült uns an Cuxhaven vorbei bis zur Schleuse von Brunsbüttel. Auch hier warten wir nicht lange wir dürfen hinein und haben 100km NOK vor uns. Die 1800 Umdrehungen des Kuddels machen sehr müde. Wir schlafen abwechseld 1-2-3 Stunden. So fliegt der NOK vorbei, ohne dass wir viel davon mitbekommen hätten – der Eine weniger als der Andere 😉

Die Schleusen in Holtenau haben mal wieder alle Kammern voll zu tun mit „richtigen Schiffen“. Wir warten 2 Stunden an dem Sportbootsteg und werden dann doch endlich auf die Förde gelassen.

Mit einem großen Ahoi werden wir am Steg des PTSK begrüßt. Endlich ist die Røde Orm wieder im Heimathafen.

Odysee und vorbei.

Jul.′ 21 31

Wie versprochen ist das Wetter wirklich gut zum Ablegen. Westwind 10-15 Kt. Trotzdem haben wir auf dem Gatt natürlich Wind gegen Strom, was etwas unschön ist, sogar bei dem 3er Wind. Wir holpern durch das Gatt und können dann endlich nach Osten abdrehen.

Die Segel werden gesetzt und es geht immer an den grünen Tonnen entlang, ab durch die Nacht. Hier an der grünen Seitenlinie lassen uns die Fischer und die dicken Pötte schön in Ruhe nur bei der Weserquerung braucht es einmal kurzzeitig etwas Wahrschau! – Aber es läuft bestens.

Over und aus.

Jul.′ 21 18


Immerhin gibt es heute keinen Gegenwind. Rückenwind aber auch nicht. Wir nehmen also die Flaute, um weiter nach Osten zu kommen.
Mal sehen wie weit wir kommen, an der Küste entlang gibt es ja etliche Häfen zum Anhalten.
Der Portmaster auf VHF 17 begrüßt uns freundlich und teilt uns mit, dass der Hafen frei ist und wir auslaufen dürfen. Wir verlassen den Hafen und laufen auf der Nordsee (heißt das hier schon so) Richtung Osten.

Der Kuddel schiebt uns unermüdlich an der Küste entlang: Dunkerque – Nieuwport – Oostende – Zeebrugge – Blankenberge – Vlissingen.
75 sm motoren wir – 15 Stunden. Die Sonne scheint, der Fahrwind kühlt. Wir bewundern die Hochhäuser an der 35sm langen Küste von Belgien und passen auf die vielen Sandbänke auf.
Am Abend öffnet sich vor uns die Schleuse in Vlissingen und lässt uns in den kleinen Clubhafen ein.
Kuddel ist der beste Motor.
Möwen und kreischen.

Jul.′ 19 27


… ist der Leitspruch des Kptn’s der Hitch. Dat nehmen sich die Orm’s auch mal zu Herzen. Wir versuchen die Wetterlücke zu nehmen um einen Hafen weiter zu hüpfen. Der abgestaubte Tipp heißt „Stellendam“ – gleich hinter Hoek van Holland links ab.
Es gab nur ein paar kleine Problemchen:
1. Der Wind kommt aus SW – also genau daher, wo wir hinwollen (NW war angesagt) – egal wir motoren – zumindest bis zur Hoek von Holland, danach fallen wir ab und segeln.
2. Es war ein bisschen Regen angesagt – Nur die unglaubwürdigen Wetterberichte reden von viel Regen mit Gewitter – und – is ja klar – 2 Std. vor dem Hafen gibt es Dauerregen und Gewitter.
Sogar die Weste vom Kptn. hat sich verabschiedet – das Wetter war nicht verabredet – sie wollte doch Sonne – und platzte auf vor Wut – ganz toll. Vllt. Ist der Kptn. auch irgendwie an der Stippe hängen geblieben.

Wie auch immer – wir haben jetzt ne gute Ausgangsposition und könnten innen lang bis Vlissingen oder außen lang bis… Dover… ;-). Aber es fühlt sich irgendwie komisch an hinter ner Schleuse zu liegen, nicht so sehr nach Weiterreise usw. – Wir gucken mal, was das Wetter sagt, denn „Jede Meile zählt“ ob innen oder außen lang.
Die Klamotten hängen jetzt in der KuBu…
Klitsche und nass.

Jul.′ 19 17

Schon wieder ein früher Wecker. Hochwasser so früh morgens sollte verboten werden. Nach einem Blick auf seine App springt der Käptn aus dem Bett: „Das Wasser läuft schon wieder ab!“ Also im Halbschlaf: Leinen los, Boot weggedrückt vom Steg, Fender losgetüdelt, Leinen aufgeschossen, alles inne Backskiste verstaut. Frühstück? Müsli! Verträumt stehen wir im Cockpit, jeder ne blaue Schüssel in der Hand und lassen uns aus der Bucht von Den Helder schieben. Kräuselwelle. Weiter draussen dreht der Wind tatsächlich auf Südwest und nimmt zu. Wir setzen Segel. Olaf ruft über Funk: „Röde Orm .. für Sophie..“ wie vor sieben Jahren. Leider kann er uns nicht hören. Wir haben uns knapp verpasst in Den Helder.

Dafür können wir über Funk sehr gut und deutlich „Warship Sealand“ hören.. sie seien auf der und der Position und würden echte Feuerübungen durchführen, man solle einen Abstand von 7 nm halten. Leider liegen die genau auf unserem Kurs und wir sind auch nur noch 2sm weg – Schuck. Der Käptn greift zum Funkgerät und klärt das. Wir dürfen passieren. Während des Funkens sind im Hintergrund Schüsse zu hören. Ohjemine! Hoffentlich haben die uns auch richtig verstanden und sehen uns nicht als ihr „Live Fireing Exercises“ an. Tapfer nähern wir uns der Feuerstelle. Kurz bevor wir da sind, gibt es über Funk Entwarnung, „the exercise is finished“. Puh. Welch Aufregung.
Vor Ijmuiden klackert der Motor wieder. Des Käptns Puls gleich mit. Wir drehen ein und machen in Ijmuiden fest. Der Motorspezialist hat einen Hausbesuch für morgen angesagt. Für des Käptns Puls gibt’s n Burger und ne Pipe. Währenddessen erörtern wir worst cases: Zurücksegeln? Schiff an Land reparieren lassen? Ein Jahr in Schweden verbringen? Erstmal gucken, was der Doktor morgen sagt.

Klackern und Aus.

Jul.′ 19 13

Der Tag beginnt erst um 11h – ausgeschlafen – War was? Ach ja der Kuddel…
Wir telefonieren mit Olaf (der ist halber Holländer – oder hat zumindest sein Boot hier) – schreiben bei Fazebook und Whatsapp und reden mit der Hafenmeisterin.
Schließlich kommt Peter an Bord – der Inselmonteur. Kuddel muss ran – läuft ja gut – schön ruhig… Nix zu machen, am Steg kriegen wir kein Gerödel oder Geschlage hin. Das Wellenlager heult etwas – ok.

Peter sagt, der Kpt. soll mal ins Wasser gehen…. Der schiebt das aber auf morgen – schließlich ist er gerade saubergeduscht und riecht sogar gut.
Ansonsten will Peter nicht mal n Kopje Koffee und wünscht uns gute Fahrt.
Wir sollen doch mal in Ijmuiden oder Den Haag oder Vlissingen stoppen und n neues Wellenlager kaufen.
Am Abend nehmen wir was der Bommeshimmel hergibt. Der Kpt. der Hitch meint zu dem ganzen Krams, ich solle doch endlich die letzte Dose Bier aus der Bilge trinken, die da immer so hin- und her rödelt oder schlägt und nicht immer dem armen Kuddel die Schuld geben.
Bier und alle.

Jul.′ 19 12


Der Kpt. ist total erschöpft. Die ganze Nacht am Bildschirm gehangen. Radar, AIS und Plotterüber-wachung der Umgebung. Draußen regnet es.
Aber am nächsten Morgen ist der Spuk vorbei. Die Sonne scheint. Der Wind bläst noch immer leicht bis gar nicht auf die Nase – aber wir machen West.
Gegen Abend kommt endlich der versprochene Wind… aber leider nicht so richtig aus N – was wir uns erhofft haben. Die Welle nimmt zu – irgendwo da draußen ist noch mehr Wind … Die Røde Orm passt nicht so richtig zur Welle – sie rumpelt da dolle gegen und wird gebremst – Legerwall-wind. Ach was soll‘s – wir sind im Urlaub. Kurs Vlieland.

 

Bei der Drehzahlreduktion von 1900 auf 1600 rappelt der Motor – irgendwas schlägt da gegen den Rumpf. Das hatte der Kpt. bei der Kieler Woche auch schon mal gehört.
In Leerlaufdrehzahl jault das Stevenrohrlager sehr laut (neu 2017). Was ist los, Jockel? Haben wir dich überfordert?
Im Stockdunklen tasten wir uns zu dem unbekannten Hafen vor – der Strom ist quer zu Einfahrt, die nur 16m breit sein soll – der Reeds hatte uns gewarnt. Wir passen rein und finden einen freien Platz.
Morgen kümmern wir uns um Jockel.
Over und aus.

Aug.′ 12 24

Schluss mit dem Gejammer. Weiter geht’s – die Welt ist bunt.

Jetzt kommt unsere ultimative, jederzeit veränderbare, vollkommen lückenhafte und unfertige Best-of-Sabbatjahrliste. Unsere Best-of’s sind natürlich total subjektiv, unsere Einschätzungen beruhen meistens auf persönlichen Erlebnissen, dem gutem Wetter und einem harten familieninternen Abstimmungskampf – daher gibt es auch pro Best-of eine Rangfolge.

Der beste Hafen

  1. Rubicon
  2. Tazacorte
  3. Dartmouth

Der beste Spieli

  1. Blanes
  2. Santiago de Compostella

Der beste Grillplatz

  1. Bei Dieter auf Porto Santo
  2. Rubicon aufm Berg
  3. Der Strand von La Graciosa

Die besten Klos

  1. Tazacorte
  2. Quinta do Lordes
  3. La Linea

Der beste Kaffee

  1. Bei HHH nach der Biscayaüberfahrt
  2. In Oropesa bei der Sundance
  3. Graciosa auf der Veranda

Das beste Restaurant

  1. Der Thailänder auf la Palma
  2. Santiago / La Gomera am Strand
  3. Pommes in Lüttich

Der beste Handyladen

  1. Viano do Castelo
  2. Aufladeladen auf Porto Santo

Der beste Dieselverkäufer

  1. Cadiz

Die schlechteste Dieselverkäuferin

  1. La Graciosa
  2. La Graciosa
  3. La Graciosa

Der beste Ankerplatz

  1. Lulworth Cove
  2. Papagayo
  3. Portimao
  4. Arrecife

Die beste Waschmaschine

  1. Den Helder

Der beste Strand

  1. Porto Santo
  2. La Graciosa
  3. Portimao

Der beste Pool

  1. Oropesa
  2. Rubicon
  3. Valencia

Die beste Wanderung

  1. Levada Wanderung auf Madeira
  2. Piratenbucht auf La Palma
  3. Caldera auf la Palma
  4. Pico Castillo von Porto Santo

Die beste Burg

  1. Die Schlösser von Sintra
  2. Dover
  3. Castillo del Mar auf la Gomera

Die beste Schnorchelecke

  1. La Graciosa
  2. Port Mogan

Der beste Angeltag

  1. Mit der Plastiktüte in Tazacorte
  2. Angeln mit Schleichfahrt
  3. vor Baiona

Der beste Fußballplatz

  1. Bayona
  2. Der Golfplatz in San Miguel

Die orginellsten Marineros

  1. Käptn Ahab
  2. Der Hafenbiker (Its Spain darling)
  3. Der geölte Blitz

Die besten Marineros

  1. Pedro von Graciosa
  2. Funchal
  3. Tazacorte

Der beste Vulkan

  1. Timanfaya
  2. Tenguine auf la Palma

Das beste Eis

  1. Joghurteis in Vlencia
  2. Eis auf Porto Santo

Das beste Hafen WiFi

  1. San Sebastian, Disa
  2. Lagos
  3. Funchal

Die ausgeklügelste Technik

  1. Satellite Voice Relay Mail
  2. Motorreparatur mit Hammer in Agde
  3. Bluescreenfilmen

Das beste EKZ

  1. Lissabon, Expomarina
  2. Lyon
  3. Funchal

Die beste Aussicht

  1. Pico de la Cruz / Los Muchachos
  2. Teide
  3. La Graciosa

Der beste Segeltag

  1. erster Tag Richtung Madeira mit Delfinbegleitung
  2. erster Tag auf der Biscaya
  3. Kurs Süd nach Lanzarote

Das beste Bier

  1. La Corunja nach der Biscayaüberquerung
  2. Das Bier in Tazacorte bei Montecarlo

Die beste Zigarre

  1. La Corunja nach der Biscayaüberquerung
  2. Mit Chrischan in Cuxhaven
  3. Handgedrehten von St. Curz de la Palma

Der beste Mojito/Caipi

  1. La Corunja nach der Biscayaüberquerung
  2. Der Stegcaipi in Funchal

Die besten Momente vom Kpt.

  1. Landsicht von Porto Santo
  2. Fahrt durch die Meerenge von Gibraltar
  3. Feiern in Bayona
  4. La Palma bei den Los Muchachos

Die besten Momente von der ersten Offiziöse

  1. Strand von Bayona
  2. Graciosa grillen
  3. Klavierkonzert in den Gassen von Barcelona
  4. Oropesa
  5. Rum Probe in Rendsburg
  6. Die Muchachos

Die besten Momente von Juli

  1. Geburtstag in Sines
  2. Die Babykatzen in Rubicon

Die besten Momente von Anni

  1. Der Affe auf der Schulter
  2. Geburtstag
  3. Die Babykatzen in Rubicon

Der fieseste Augenblick

  1. Wenn Werner neben uns gekocht hat
  2. Wenn Olaf neben uns gekocht hat
  3. Aufstehende Kamele

Der witzigste Moment

  1. Harpunengeschäfte
  2. Der Kpt. sucht den Tiger

Der eindrücklichste Moment

  1. Das Klo von Hitch
  2. Die Gassennacht in Lissabon

Der traurigste Moment

  1. Das 2x einlaufen in Rubicon
  2. Der Ankommblues

Die beste Assoziation

  1. Die Panflöten mit Maus
  2. Blumenduft bei Madeiraannäherung
  3. Cubaner und Babypuder

 

Over und aus!

Jul.′ 12 24

Gegen 4h kreuzen wir die Fahrwasser der Weser. Aber die Sonne ist schon am schummern und der AIS arbeitet zuverlässig.

Der Kpt. legt sich hin und Jule manövriert die Röde Orm durch die Fahrwasser.

Wir sind viel zu früh an der Elbmündung. Der Mitstrom setzt erst so gegen 11h ein. Egal, wir segeln mit 2-3 Kt. gegenan. Bis Tn 19 können wir gut segeln, dann muss Kuddel wieder ran und uns den Rest des Tripps bis in den Hafen schieben.

Viele Holländer kommen uns entgegen, die den angekündigten ostlichen Wind nutzten, um wieder nach Hause zu kommen.

Die Sonne scheint. Die Robben liegen auf den Sandbänken und sonnen sich. Ab und zu springt mal eine ins Wasser holt sich n Fisch und legt sich dann wieder in die Sonne – das ist n Leben. Hatten wir ein Jahr lang auch, fast so 🙂 .

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Um 14h laufen wir mit etwas viel Schwung und Seitenströmung in Cuxhaven ein, rasant rumpeln wir in die Box. Schlechter erster Anleger für den ersten deutschen Hafen.

Alle reden deutsch. Komisch, nachdem wir nun tatsächlich ein Jahr lang nicht in Deutschland waren. Als erste Handlung kauft der Kpt. im Yachthandel ne Flasche Grotamar 71, um auch die letzten Reste der französischen Dieselpest auszumergeln.

Die zweite Handlung ist eine Currywurstbestellung im Hafenrestaurant für die ganze Crew – lecker. Schlafaufholung in der Cockpitsonne. Irgendwie komisch, wieder so dicht am Heimathafen zu sein.

 

Wir haben nun auch eine ETA. Wenn nix mehr dazwischen kommt, laufen wir am Samstag, den 28. am Nachmittag im Heimathafen ein. Wir freuen uns über Leinenannehmer und Abfenderer, damit der Aufprall nicht so hart wird.

 

Over und aus.

Jul.′ 12 23

Nachts beginnt die Elektrik zu spinnen. Komisch…. Der Kpt. guckt mal in die Bilge – randvoll, bis kurz unter die Bretter. Alle Mann an die Pumpen… Ruck zuck ist alles leer. Alle Schläuche und Seeventile werden gecheckt. Alles ok. Ein Rinnsaal unter der Maschine wird ausgemacht. Die Wasserpumpe tropft. Das hatte Dieter von Porto Santo ja auch schon prognostiziert: „Das schlammige Wasser der Kanäle reibt den Simmerring bestimmt auf, kauf mal lieber gleich zwei“. Das Ersatzteil ist also vorhanden. Aber erstmal wird das Seeventil der Maschine geschlossen und weitergeschlafen.

Am morgen, vor dem Frühstück, zerlegt der Kpt. die Wasserpumpe und tauscht den Simmerring. 1 Stunde später arbeitet alles wieder perfekt. Nix tropft mehr. Aber der Bilgencheck steht ab heute bei jedem Wachwechsel auf dem Plan… 🙂

Der Kpt. rubbelt das Öl von den Fingern – Frühstück.

Schiff klar machen, um 12h laufen wir aus. Noch gegen den Strom.

Gestern haben wir gerechnet und überlegt und den Wind angeguckt und beschlossen, doch direkt nach Cuxhaven zu fahren.

Es wird also mal wieder eine Nachtfahrt von ca. 120sm. Die Flutwelle schwimmt ja mit uns mit, sollte also kein Problem werden.

Bis Mitternacht ist leider mit segeln nix zu machen, aber dann geht’s super. Der Kuddel und Jule dürfen ruhig schlafen. Die Nordsee ist fast glatt nur ein leichter Landwind treibt uns mit 5 Kt. gen Osten. Es läuft perfekt. Eine laue Nacht.

Over und aus

Jul.′ 11 20

Wir wollen uns das Castel angucken, dazu erklettern wir erstmal ne Menge steile Straßen und Treppen, bis wir endlich vor dem Ticketschalter stehen. 16 Pfund p/P – Hammer. Aber den ganzen Weg wieder runter? Ne – kommt nicht in die Tüte. Also kriegen die Ritter unser Gold und wir dürfen eintreten. Julita ist ganz wild auf Geheimtunnel. Nach ein bisschen Gesuche haben wir sie entdeckt und werden ca. 2 h durch felsige Tunnellabyrinthe, die auch noch im 2. Weltkrieg benutzt worden sind, geführt. Dort wurde der Gegenschlag der Alliierten gegen Hitler geplant. Ein zweiter Tunnelabschnitt ist das unterirdische Lazarett.

Dann geht es endlich wieder ans Tageslicht und ans Handynetz. War kaum auszuhalten… so ohne Emails und SMS.

Dann knöpfen wir uns den mittelalterlichen Teil vor. Durch dicke Burgwände und über steile Wändeltreppen erklimmen wir das alte Castel. Mehrere Stockwerke mit verschiedensten Räumen und Sälen gibt es zu bewundern. Der Käptn hält sich besonders lange in der mittelalterlichen Küche auf. Dort hängen Schweinehälften von der Decke und es gibt viele Holzfässer mit Bier. Die Mädels stehen mehr so auf Thronsaal mit Kronen und Goldgeklimper – Tze.

Von Oben haben wir einen super Blick – vor allem auf das Café – ganz unten. Wir sammeln die letzen Goldmünzen zusammen und machen ne Pause bei Gingerbeer und Sandwiches.

Mit runden Füßen laufen wir zum Hafen zurück.

Die Thor ist da. Juhu. Wir tapern nochmals in die Stadt essen Fish&Chips und feiern im PrinceAlbertDover.com das Wiedersehen. Julita und Christian treten am Billardtisch gegen Stefan und Julia an. Es wird ein spannendes Match. Für morgen planen wir unseren weiteren Segeltrip gen Westen.

 

Jul.′ 11 19

5h – viel zu früh für den Käptn. „Mack the Knife“ reißt die Crew aus dem Schlaf. Wir füllen die Kannen mit heißem Wasser und bauen die KuBu ab. Es ist erstaunlich, wie der Wetterbericht es immer wieder trifft: blauer Himmel – Sonne – 2-3 SW, soll sich auf 4 steigern.

Das Timing stimmt. Das ablaufende Wasser reißt uns mit Richtung Westen. Der Käptn denkt kurz darüber nach, die Pinne einfach festzutüddeln, den Kahn alleine nach Dover treiben zu lassen, „Mack the knife“ zu würgen und sich noch mal aufs Ohr zu packen… An Dunkerque zischen wir vorbei und immer weiter auf das grauslige TSS in der Straße von Dover zu. Wo sind die ganzen versprochenen Dampfer? – Hier soll doch iiiiiimmer voll was los sein. Pustekuchen. ´n paar Container am Horizont, einen davon müssen wir mal n bisschen genauer beobachten. Aber ansonsten – schwups sind drüben. Wir können wieder unseren 90° TSS – Kreuzungskurs verlassen und hoch ran gehen Richtung Dover.

Noch 5 sm. Der Gegenstrom wird stärker. Mit letzter Kuddelpower und fast im 90° Winkel zur westlichen Hafeneinfahrt schieben wir uns nahezu quer (!!!) ins Hafenbecken (Röde Orms passen also auch der Länge nach durch die Hafeneinfahrt). Sofort ist der Strom weg und wir fahren wieder mit dem Bug voran in den Yachthafen. Nach einigen Slangbedingten Funkverständigungsproblemen machen wir im Granville Docks Becken fest. Wir sind in UK – auf der Insel – COOL!

22 Pfund kostet die Nacht – € ist hier out. Schöne Scheine haben die Engländer – so mit Königin usw.

Wir gehen die Stadt erobern. Der Tag ist heut länger, die Briten haben uns eine Stunde geschenkt, UTC haben die hier. Wir finden auch einen urigen Pub in dem es Fish & Chips, Beer, laute Musik, lustige Kellner und einen Billardtisch gibt. Herrlich. Der Kellner hat „James“ auf seinem T-shirt stehen und redet wie bei „Dinner for one“ am späten Abend. Duuyouwanndodrinsommsing?? Äh – yes please.

Die Thor ist in Ramsgate. Morgen gibt’s endlich ein wiedersehen. – Froi ! 😉

 

Jul.′ 11 15

Früh um 5 Uhr legen wir ab. Wir wollen das ablaufende Hochwasser nutzen, um mit Schwung weiter zu kommen. Pustekuchen. Tide gegen Wind, gegen kurz, brechende, teilweise hohe Wellen. Bringt gefühlt so gut wie nichts. Außer Schiffsschaukeljahrmarktfeeling. Sollen wir umdrehen? Nee, 5 Knoten machen wir dann doch – komisch. Julia hatte zu spät ihr Vitamin-C gegen Schlechtwerden genommen. Nun gut, wir halten bis Zeebrugge, 15 Seemeilen aus. Dort fahren wir den ewig langen Hafen hinein bis zum Yachthafen. Gut geschützt warten wir auf abnehmenden Wind und das nächste Hochwasser. Wir frühstücken ausgiebig, schlafen noch ne Runde und gehen Duschen. Außerdem wird das Schiff einmal nach außen gekehrt, nach 2 Tagen Dauerregen, scheint nämlich mal kräftig die Sonne. Betten und Matratzen wandern an Deck. Als das Schiff damit so recht geschmückt ist, stehen zwei nette Herren in Uniform neben dem Boot. Sie wollen gerne die Papiere sehen. Ausweise, Bootspapiere, Funkpapiere, Führerscheine.. wir haben alles da, bis auf das Belgische Seefahrtsgesetz. Aber der Polizist gibt sich damit zufrieden, dass wir Internet haben und das Gesetz ausdrucken können. Was für’n Glück.

Um 13 Uhr legen wir wieder ab, um zum zweiten mal den Schwung des Hochwassers zu nutzen. Der stellt sich vor der Hafeneinfahrt mit 1,2 Knoten gegen uns doch noch etwas an. Wir stampfen gegenan. Nichts zu holen. Irgendwann setzen wir die Segel, ab da gehts. Hoch am Wind segeln wir die Küste Belgiens entlang. Nicht mal kreuzen müssen wir.

Es macht den Eindruck, als ob die Belgier ihren kompletten Küstenstreifen mit Hochhäusern gepflastert hätten – Schilksee in Hardcore. Wahrscheinlich möchte jeder Belgier ein Zimmer mit Meeresblick haben – und so kommt das nun mal. Die Hochhäuser sind wahrscheinlich auch nur ganz schmal – so ca. 1 Zimmer breit und von hinten völlig unbefenstert und mit einer geschlossenen Stahlplatte versehen. Eine Hochhausskyline nach der anderen ist an der Küste zu sehen.

In Nieuwpoort kehren wir ein. Inzwischen ist es 20 Uhr, der Gegenstrom droht wieder einzusetzen. Wir haben insgesamt heute 40 sm geschafft. Julita schläft vor dem Anlegen.

 

Jul.′ 11 14

8h – Pladderregen

9:15h – Nieselregen mit Sturmböen

11:05h – Mittelgroße Regentropfen, die vom Wind unter die KuBu gehoben werden.

12:11h – Kondenzregentropfen vom nassen Fenster auf Stefans Nase.

12:20h – Der Käptn steht auf. (oder war es noch später?)

Nur Regen – dabei sind wir doch noch gar nicht in England.

Nicht mal aus den Fenstern gucken kann man anständig, auch nicht aus den Folienfenstern der KuBu – Alles ist beschlagen – voll Fogmäßig.

Auch die Fahrradfahrer aus Knokke sitzen wohl gelangweilt ihn ihrem Zelt und schreiben DauerSMS: “Wie lange dauert der Regen noch“ – „Bis heute Nacht um 1h, aber das Meiste fällt zum Glück daneben.“

Der Begriff „saurer Regen“ bekommt heute eine neue Bedeutung – Regen macht nämlich sauer, jedenfalls Dauerregen.

Wir versuchen etwas Sinnvolles zu tun: Fenster trocknen, Strom legen und heizen, ein wunderschönes Gemüsenetz aufhängen…

Abends ergibt sich eine Dauerregenlücke. Wir flüchten in das Yachtclubrestaurant und essen einen riesen Topf mit miesen Muscheln (passend zur Stimmung). Sind echt lecker.

Später gehen wir noch einmal um den „Block“ und gucken uns „Erst kommen die roten, die grünen, die gelben, die blauen Balkons. Da irgendwo wohnt sie.“ (Hans Scheibner) an.

Kaum zu glauben – morgen soll die Sonne rauskommen und es soll toller Segelwind sein. Wir machen mit dem letzten Tageslicht das Schiff klar zum auslaufen, damit es morgen früh um 4h mit der Sonne und dem ablaufenden Wasser weiter nach Westen geht.

 

Jul.′ 11 13

Der Wind pfeift. Es regnet oder nieselt. Nikola, Annika und MorMor kommen für einen Frühkaffee an Bord und machen sich dann auf den Fahrradweg nach Westen. Am Sonntag fährt Ihre Fähre von Calais nach Dover. Sie müssen noch ein paar Kilometer schaffen.

Wir bleiben hier und finden unsere Kielfischflagge in einem Schapp – Die wird sofort gesetzt. Der Regen wird weniger und wir versuchen den Ort zu erkunden. Der Deich ist leider im Weg. Treppe rauf, Tunnel runter… Es klappt. Wir finden einen Supermarkt, einen „Draußenmarkt“ und einen Flohmarkt. So wird gebummelt, es werden Postkarten geschrieben, wir bauen Netze im Schiff an. Das Netz in der Vorschiffskoje für die Geige wird fast fertig. Jetzt hat sie ihren Platz. Wir beäugen den restlichen Platz und stellen fest, dass das Cello noch immer leider zu groß ist zum Mitnehmen. Aber Julita hätte es sehr gerne dabei. Außerdem baut der Käpten Holzklötze aus Teak, die klebend an der Bordwand ein Netz in der Küche halten sollen. Dafür werden die Werkzeugbackkisten einmal komplett aus- und wieder eingeräumt. Was wir alles mithaben, staunenswert.

Beim Fischer kaufen wir geräucherte Makrele und Krabben zum Selberpulen.

Stefan und Julita sitzen hochkonzentriert im Cockpit und versuchen die Geheimnisse des Krabbenpulens zu ergründen. „Jetzt hab ichs. Du drehst hinter dem zweiten abdominalen Panzersegment und ziehst du den Schwanzpanzer von dem Körperfleisch. Dann hälst du an den Augen fest und ziehst den Körper aus dem Carapax!“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Nordseegarnele)

Dabei auf jedenfall ständig dieses Lied summen oder singen:

„.. und söbenhunnert Krabben inne Stünd mookst du nackich
dien söten Poten sind so flink und fien
bi di will ick ook ganz gern mol Krabbe sien!

Oh Karola, siet letzte Woch´ is dat um me gescheh´n
ick heb´ di inne Köök Krabbenpulen seh´n“
–>Torfrock! Is klar, oder?

Okay.. Jedenfalls klappt es irgendwie und der Plan, morgen noch mal Krabben zu kaufen, steht. Aber wieso überhaupt Krabbe, dat sind doch Garnelen, Krabben sind doch Krebse… – komplizert!

Abends gibt’s Makrele und zum Nachtisch Vanillefla. Diese holländische Spezialität – Vanillepudding mit Sahne- die alle Vorösterlichen Fastenzeiterfolge mit einem Schlag zunichte macht. Der Wind heult ums Schiff, heut machen wir mal wieder die Petroleumheizungslampe an. Over und aus.

 

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